Theorie gleich in die Praxis umsetzen

Die Opti-Flotte geht zum Training wieder auf die gewohnte Kieler Förde. Foto: Christiane

Nun war die allgemeine Opti-Gruppe wieder dran mit Training. Die Förde war voller als gewohnt – klar: die Kieler Woche hatte begonnen –, aber es war ein schöner Spätsommertag mit gutem Wetter und reichlich Wind. Die Gruppe musste einige Dinge (wieder) lernen und üben. Und so fingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Halbwindkursen an und machten eine Wende nach der anderen, um mit den Booten vertraut zu werden.

Auch der schönste Segeltag findet ein Ende. Es geht wieder an den Steg. Foto: Christiane

Die zwischendurch eingelegte Pause war nur eine Pause von der Praxis; denn wir nutzen sie, um eine kleine Theorie-Einheit einzulegen. Das Verhalten der Boote auf dem Wasser bedarf halt der einen oder anderen Erklärung. Das frisch Erlernte musste dann im Anschluss umgehend und erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden. Eine durchaus schöne Erfahrung, wenn man bei einer solchen Lern-Einheit gleich eine steile Lern-Kurve feststellen kann. 😉

Kippelige Angelegenheit: Finja und Malte machen mit dem Rumpf des 420ers „Jam Jam“ eine Dichtigkeitsprüfung auf die harte Tour. Foto: Christiane

Für die Ausbilder war der Tag allerdings noch nicht ganz zu Ende. Guido hatte bei unserem Ausflug nach Sundsacker einige Zweifel an der Dichtigkeit unseres 420ers „Jam Jam“ bekommen. Die Wassermenge IM Boot war nach einer Nacht vielleicht nicht doch allein dem Regen zuzuschreiben. Und so warfen wir den Rumpf von „Jam Jam“ in die Förde, damit Finja und Malte sich die Bescherung von innen ansehen können. Sagen wir es mal so. Wir haben da noch ein, zwei, drei Baustellen, die der Nacharbeit bedürfen.
Christiane

Ein fantastisches Wochenende mit viel, viel Regen

Einige hatten schon losfahren müssen, um Material wegzubringen. Aber alle anderen großen und kleinen Teilnehmer des Segelwochenendes zeigen am Ende des Ausflugs noch einmal stolz und ziemlich müde die Erinnerungs-Armbänder, die die zweite Vorsitzende Tina angefertigt hatte. Foto: har

Was für ein Segel-Erlebnis! Mit gut zwei Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten wir uns auf den Weg nach Sundsacker an die Schlei gemacht. Die Logistik hatte es in sich gehabt. Über Wochen waren Boote vorbereitet, das Material gesichtet, Zugfahrzeuge und Anhänger organisiert worden. Dazu vorbereitende Besuche bei „Event Nature“, die Absprachen für die Verpflegung und … und … und … Und wie immer waren viele helfende Hände nötig gewesen, mehr Personen beteiligt als tatsächlich mitfahren konnten. Rolf hatte einen Laster gestellt, Dirk, Mirco und Heiko je einen Anhänger. Donnerstag vor dem Ausflugswochenende gab es ein Alle-Frau/Mann-Manöver, um Boote und Material einzupacken. Kati und Dörte kochten einen Abend lang in riesigen Töpfen vegetarische Bolognese, um eine warme Mahlzeit sicherzustellen. Auch in vielen anderen Familien wurde Salate und Brötchen für den ersten Abend vorbereitet. Und dann stellten wir am Freitag auch noch diverse kleine Hindernisse vor der eigentlichen Abfahrt fest. Kaum ein Anhänger konnte problemlos in Schlepp genommen werden. Hier funktionierte ein Blinklicht nicht; dort passte das Lichtkabel nicht an den Stecker, wenn ein Adapter der Kupplung selbst in den Weg geriet. Und doch wurde jedes einzelne Hindernis beseitigt oder umschifft. Und nach und nach polterte ein Bootsgespann langsam und mit Warnblinklicht über die Kiellinie.

Auspacken der Boote in Sundsacker, bevor die Sonne untergeht. Das Wetter hält noch … Foto: har

Als alle Fahrzeuge in Sundsacker angekommen waren, hieß es abzuladen und die Hütten zu beziehen. Ein Gebäude für die Mädchen und Frauen, eins für Jungen und Männer – und zwei Doppelzimmer in einer dritten Hütte gab es auch noch. Während am Schleiufer mehr oder weniger eilig die Boote aufgeriggt wurden, griff sich Tina die erste der eingeteilten Küchenmannschaften und bereitete das Abendessen vor. Der Grill wurde angeworfen. Und Stefan stellte sich in bewährter Weise an den Rost und wendete Fleisch und Würstchen.

Stefan meistert den Grill – neben ihm wird übrigens ein gewaltiges Büffet mit Salaten, Dips, Pizzabrötchen und vielen anderen Leckereien aufgebaut. Foto: har

Irgendwann war es dann zu Ende mit dem natürlichen Licht von oben. Das Vorbereiten der Boote wurde eingestellt. Und alle strömten auf den Platz vor den Hütten, wo schon Tische und Bänke aufgestellt worden waren. Beim Abendessen begann dann auch der Regen zu strömen – was er mit kurzen Unterbrechungen das gesamte Wochenende tun sollte. Aber wenn das Programm stimmt und alle die Lust auf das gemeinsame Erlebnis teilen, gerät das schlechte Wetter in den Hintergrund. Die Küchenmannschaft übernahm das Abräumen und Abwaschen in der kleinen Küche. Der Rest der Truppe verteilte sich zunächst auf die Hütten, um die mitgebrachten Gesellschaftsspiele auszupacken.

Das erste Abendessen beginnt. Noch ist nur der Rasen feucht. Eine Viertelstunde später kommt bereits der „Nachschub“ von oben. Foto: har

Andreas und Mirco hatten aber schon die große Grillhütte am Rand des Ferienlagers erkundet, die theoretisch allen offen steht. Da unser Verein allerdings der einzige Nutzer des Camps war, nahmen wir das kleine Holzgebäude in Beschlag. Bald prasselte in der Mitte ein wärmendes Feuer. Und nach und nach fanden sich die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein – viele mit Spielkarten, einige nur zum Klönen. Die meisten Jugendlichen verzogen sich nach ein, zwei Stunden freiwillig in die Kojen. Es war doch ein ziemlich anstrengender Tag gewesen.

Am späten Abend machten wir noch einmal eine Kontrollrunde bei den Booten am Schleiufer. Wind und Strömung hatten den Wasserpegel steigen lassen. Und da wir uns nicht ganz sicher waren, wie das in der Nacht weitergeht, zogen wir alle Boote vorsichtshalber noch ein Stück das Ufer hinauf.

Da sind wohl wirklich einige richtig müde … 😉 Foto: har

Neuer Tag, neues Glück: Der Regen hatte sich zwar über Nacht verstetigt; aber auch der Wind hatte aufgefrischt. Die Vorhersage hatte in den Tagen zuvor ständig geschwankt, aber zwischen 4 und 6 Beaufort war alles drin gewesen. Und da am Morgen nun in der Ferne auf der Schlei kleine weiße Kämme auf den Wellen zu sehen waren, wurde Malte mit einem Opti auf Erkundung geschickt. Ergebnis: Die begleitenden Schlauchboote und die Optimisten würden zunächst alle sein, die ernsthaft auf das Wasser könnten. Die großen Jollen, egal welcher Klasse, wären ernsthaft überfordert. Janek, Finja und Malte senkten jedenfalls einhellig die Daumen – und Erfahrung schlägt in Sicherheitsfragen jeden Enthusiasmus.

Hannes legt ab. Die Optimisten sind bei diesen Wetterverhältnissen die einzigen Segelboote, die genutzt werden dürfen. Foto: Andreas

Janek, Finja und Malte hatten sich auch auf ein Segelgebiet für dieses Wochenende geeinigt – von der Steganlage aus ausschließlich in Richtung Kappeln. Denn direkt neben der Ferienanlage befindet sich eine Fähre über die Schlei nach Arnis, die auch noch an einer Stahltrosse hin- und hergezogen wird. Freihalten hieß deshalb die Devise. Wie richtig diese Vorgabe war, zeigte sich auch jedes Mal, wenn die Strömung die Boote – ob mit oder ohne Motor – Richtung Mündung zog.

Opti-Flotte auf der Schlei – die kleinen Jollen zeigten wieder einmal ihren großen Spaß-Faktor. Deshalb stiegen auch die „Großen“ gern wieder ein. Foto: Andreas
Ohne die begleitenden Motorboote ging nichts. Und auch die schaukelten kräftig. Foto: mor
Die „gelben Engel“ von der Schlei 😉 – zum Glück gab es am gesamten Wochenende nur eine einzige Kenterung. Foto: har

Die Jollen, die wir am Vorabend schon ins Wasser an die Steganlage gebracht hatten, waren in der Nacht fast vollgelaufen. Mirco und Klaas mussten zudem ein schlagendes Want bei dem 420er „Jam Jam“ wieder bändigen und befestigen. Der Beschlag hatte sich in der Dunkelheit auf die Reise ins Nirgendwo gemacht. Jeweils mehr als 140 Liter Wasser mussten aus den Booten geschöpft werden …

Keine gute Idee bei diesem Wind: Ein Want hatte sich über Nacht gelöst. Mirco und Klaas befestigen es wieder. Natürlich geht bei den ersten Versuchen auch gleich der nächste Bolzen auf Grund. Foto: Stefan

Am Nachmittag mussten dann doch zumindest der mitgebrachte „Jeton“ und der „470er“ eine Runde auf der Schlei drehen. Unter Applaus wurden die Jollen nämlich in der Schlei getauft – der „Jeton“ auf den angesichts seiner Farbe sehr passenden Namen „MeerOrange“; der „470er“ hört nun auf den Namen „Snorre“. Im Schlepp des großen Motorboots wurde dann gleich eine Runde gedreht – länger als gedacht, denn nach der ersten Schleife kam eine Motoryacht in den Weg, nach dem Ausweichen der örtliche Rettungskreuzer.

Mit Schleiwasser von Finja und Janek getauft: „MeerOrange“ und „Snorre“. Foto: har
Nach der Taufe die erste offizielle Runde auf der Schlei – angesichts des Windes allerdings ohne Segel. Foto: har

Die meisten verbrachten fast den ganzen Tag auf dem Wasser, Wetter hin oder her, unterbrochen nur von dem Mittagessen und einer kurzen Pause. Als nur noch drei Optis mit Finja, Janek und Konstantin auf der Schlei unterwegs war, entschied Stefan nach kurzer Beobachtung doch mal auf die andere Seite der Fähre zu segeln. Mit hochgeholten Schwertern segelte und motorte die kleine Armada an der Fähre vorbei und rundete eine Befestigung in der Mitte der Schlei. Nachdem sich die Fähre dann erneut in Richtung Arnis aufgemacht hatte, fuhr besagte Armada erneut über die Haltetrosse und lief wieder in ihren kleinen Hafen ein.

Anlauf auf den Bereich der Fähre – und reichlich Spaß dabei gibt es offensichtlich auch. Foto: har

Nach dem feuchten Tageserlebnis wanderten dann doch etliche Seglerinnen und Segler zu den Duschen, um sich wieder richtig aufzuwärmen. Die Boote wurden an Land gezogen und provisorisch abgeriggt – provisorisch deshalb, damit es am nächsten Morgen bei günstigen Bedingungen gleich wieder losgehen konnte. Derweil brodelte es in den Kochtöpfen. Immer wieder schauten hungrige Vertreter/innen 😉 in der Küche vorbei – nur mal so zum Probieren … Allerdings wurde die Restenergie bis zum Abendbrot noch auf dem Platz vor den Hütten verbraucht. Drei Wikinger-Schach-Spiele warteten dort aufgebaut auf ein Turnier. In Windeseile war die ganze Gruppe in sechs Mannschaften aufgeteilt und legte los. Dabei waren die vorhergehenden Anstrengungen durchaus zu spüren, flog der eine oder andere Holzscheit doch gefährlich hoch und weit…

Am Vorabend wurde hier noch gegrillt. Nun muss Platz sein für die klatschnassen Segel-Klamotten. Foto: har
Hätte es beim Wikinger-Schach auch Haltungsnoten gegeben, wäre diese Mannschaft ziemlich weit vorn gewesen… Foto: har
„Da hinten muss das Ding hin“ – noch mal volle Konzentration bitte. Foto: har
Mit dem letzten Elan dabei, aber Janek will schon gar nicht mehr wissen, wo die Würfe von Christiane und Malte landen werden. 🙂 Foto: har
Scheint zu schmecken: Liv und Cathrine wollen das Abendbrot nicht mehr so lange abwarten… Foto: mor

Dann wurde richtig getafelt. Da der Unterstand des Vorabends durch den Regen zur Hälfte klatschnass war, verzog sich die gesamte Truppe gleich ans lodernde Feuer in die Grillhütte, stillte den Hunger und streckte zum ersten Mal an diesem Tag die Beine aus. Was dann folgte, wird wohl landläufig als „Fresskoma“ bezeichnet. Aber auch das dauerte gar nicht so lange. Denn nun fanden sich in der wunderbaren Grillhütte wieder die Gruppen zum Klönen zusammen, was bis in den späten Abend andauern sollte.

Die Ruhe nach dem Sturm: Alle sitzen zufrieden beim Abendbrot in der Grillhütte. Foto: mor

Der Sonntag musste aber auch noch genutzt werden. Also schnell die Hütten aufklaren, aufräumen und ans Wasser, um zu sehen, was geht. Janek, Finja und Malte beschlossen, zumindest die beiden gutmütigen „Floh“-Jollen neben den Optimisten auf das Wasser zu schicken. Das klappte auch. Ein „Floh“ hatte zwar nach kurzer Zeit ein technisches Problem mit der Ruderanlage und musste wieder zum Steg zurück; aber die andere Jolle wurde für den Rest der Segel-Zeit noch intensiv genutzt und jagte über die Schlei. Überflüssig zu erwähnen, dass es fast die gesamte Zeit über immer wieder nieselte.

Der gutmütige „Floh“ verträgt eine Menge Wind – kein Wunder, dass so gut wie keine andere Jolle auf der Schlei zu sehen ist. Foto: Andreas
Der zweite „Floh“ macht zunächst auch „bella figura“, bis das Ruderblatt aus seiner Halterung springt und nicht mehr zuverlässig zu befestigen ist. Foto: Andreas

Irgendwann ist es dann leider soweit: Die Boote müssen mittags aus dem Wasser; die nächsten Gäste beziehen in der Ferne bereits die Hütten. Und mit verteilten Rollen werden die Gespanne beladen, die Boote verzurrt, Küche und Sanitäranlagen übergeben, die Vorräte wieder verstaut. Guido macht sich mit dem vollgeladenen Transporter von Rolf als erstes auf den Weg zurück nach Kiel. Ein Gespann nach dem anderen folgt. Etwa anderthalb Stunden später sind alle wieder am Vereinsheim an der Kiellinie angekommen. Und obwohl das Team eingespielt ist, braucht es ein paar Stunden, bis das ganze Material wieder verstaut ist. Denn Boote, Hänger und Schwimmwesten müssen zunächst gut mit Süßwasser gespült und getrocknet werden. Das große Schlauchboot kam wieder vom Trailer in die gewohnte Kieler Förde und wurde von Stefan an den Liegeplatz in den Sportboothafen gefahren. All das braucht halt seine Zeit. Muss man noch erwähnen, dass es in Kiel bei der Ankunft natürlich nicht regnete..? Dennoch war es ein richtig schönes Segel-Wochenende und ein gutes Gemeinschafts-Erlebnis. Wenn alles gesackt ist, werden wir mal herumfragen, wie die verschiedenen Eindrücke gewesen sind – um daraus folgern zu können, wie wir unsere nächste Reise gestalten.
Klaas

Vorbereitung auf die Weiterfahrt

Die „Gegenwind“-Crew sieht nach langer Zeit wieder Licht am Horizont und bereitet sich zum Aufbruch in Richtung Thailand vor. Foto: Asha & Helge

Sie sind zweimal gegen Covid 19 geimpft, haben den Motor repariert, ihrer Yacht von unten einen „Frühjahrsputz“ verpasst, die Vorräte aufgefrischt, das Boot gründlich inspiziert – und wo nichts anderes half: Tape drum rumgewickelt. Eigentlich könnte es nun endlich losgehen. Asha Reich, unser Mitglied Helge Aßmann und ihre Segelyacht „Gegenwind“ harren nunmehr seit 575 (!) Tagen an ihren Ankerplatz vor Dili in Osttimor aus. „Urlaubsreif“ nennen Asha und Helge ihren aktuellen Zustand. Phuket auf der gleichnamigen Insel in Thailand soll als nächstes angesteuert werden – ein Schlag von rund 2.000 Seemeilen. Doch einige Dinge fehlen noch zum Glück – für die muss die Crew an Land: Wasser, Restvorräte und das Ausklarieren. Das verhindert jedoch zurzeit das Wetter mit 5 bis 6 Bft aus der falschen Richtung. Wir drücken die Daumen, dass die „Gegenwind“ Fahrt aufnehmen kann. Über den aktuellen Stand informieren Asha und Helge wie immer in ihrem Logbuch.
Klaas

Warmlaufen für die Kieler Woche

Training im Marinekutter des Camps 24/7: Die Marine-Jugend-Crew hat sich das Boot ausgeliehen, um sowohl die technischen Eigenheiten als auch die Ausmaße dieser Klasse berücksichtigen zu können. Foto: har

In 18 Tagen beginnt die Kieler Woche, in 20 Tagen die Wettfahrten zur Marinekutterregatta 2021. Also wurde es höchste Zeit für die kleine Regatta-Crew, sich wieder an die besonderen Bedingungen der Einheitsklasse zu gewöhnen, mit der auch in diesem Jahr gesegelt wird. Zur Erinnerung: Normalerweise starten die Wettkämpfe in mehreren verschiedenen Klassen, die sich baulich und damit auch vom Handling deutlich voneinander unterscheiden. Die Marine-Jugend Kieler Förde hat einen betagten ZK-10-Kutter in ihrer Flotte, der zwar nicht mehr in seiner Klasse wettbewerbsfähig ist, der sich aber eben vor allem von Technik und Verhalten her von den anderen Kutter-Bootsklassen unterscheidet. Wie im vergangenen Jahr auch musste die ausrichtende Marine die Veranstaltung zur Kieler Woche den Corona-Umständen anpassen. Das heißt: Es gibt eine Einladungs-Regatta mit gestellten Booten, die täglich neu den Crews zugelost werden.

Spieren statt Gaffeln: Was im gewohnten ZK-10-Kutter enfällt, ist hier nötig: das Schiften nach Wende und Halse, um die Segel auf die „richtige“ Seite der Masten zu bekommen. Foto: har

Natürlich besteht die Kutter-Flotte der Marine aus den aktuellen GfK-Kuttern – ein Meter länger als ZK 10, 35 Zentimeter breiter – und in der Endgeschwindigkeit am Wind eine ganze Ecke fixer. Das ist ja erstmal kein Nachteil; aber diese Boote sind auch einfacher in der technischen Ausstattung. Denn es gibt keine Winschen, um darüber die Vorsegel zu fahren. Und statt der bequemen Gaffeln finden sich an Groß und Besan die Masten überlappende Spieren, die in jeder Wende und Halse am jeweiligen Mast vorbei gerissen werden müssen. Wehe, man verpasst da den günstigen Moment, wenn das Segel killt, und hat wieder Druck im Tuch. Dann helfen nur Glück und hohes Eigengewicht. 😉

Nutzen des Heimvorteils: Die Marinekutterregatten zur Kieler Woche werden auf der Innenförde ausgerichtet – bis auf eine Langfahrt in der Mitte der Regatta. Foto: har

Unsere Bootssteuerfrau Finja, die auch als Trainerin im benachbarten Camp 24/7 arbeitet, nutzte ihre Beziehungen, um nach dem Ende des Tagewerks im Camp den dort vorhandenen Marinekutter auszuleihen. Denn was könnte Besseres geschehen, als mit dem richtigen Material auf dem echten Revier zu üben? Über den Tag hinweg waren die Segelgruppen des Camps zurecht vorsichtig gewesen: Windstärke 5 bis 6, in Böen 7. Da sind bei Gästefahrten Fock und Besan mehr als ausreichend. Für Regattazwecke reicht das erfahrenen Kutterseglern natürlich nicht aus. Und so nahm die Marine-Jugend-Crew auch gleich das Großsegel hoch. Der Effekt zeigte sich umgehend: Der Kutter fuhr wie auf Schienen, ließ sich kaum unter sechs Knoten Geschwindigkeit drücken. Und offensichtlich ist es mit dem Kuttersegeln wie mit dem Fahrradfahren: Wenn man es einmal richtig gelernt hat … Nach zehn Minuten machte die Crew jedenfalls den Eindruck, als könne es sofort losgehen. Aber zu übermütig will sie nicht werden: Ein paar Trainingseinheiten stehen schon noch auf dem Programm.
Klaas

Ferienpass passt – und das Sommerfest auch

Teilnahme-Urkunden und ein kleines Knotenlern-Paket zum Abschluss verteilen Janek und Malte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Ferienpass-Aktion. Foto: mor

Zehn Kinder haben sich in den vergangenen Sommerferien für eine Woche das Segeln bei der Marine-Jugend in Kiel angeschaut – eine gute Gruppengröße, um sich in verschiedenen Disziplinen einen ersten Einblick verschaffen zu können. Vor allem Janek, Malte, Liv und Cathrine beschäftigten sich mit den jungen Gästen. Kuttersegeln wurde ausprobiert, klar, „Fritjof“ ist dafür ja auch wie geschaffen. Aber auch individuelles Segeln boten unsere Jugendlichen an. Und die Gruppe ließ sich auch sichtlich gern darauf ein. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten schon erste Erfahrungen gemacht, unter anderem „nebenan“ im Camp 24/7. Die „Optimisten“ wurden zu Wasser gelassen, zu zweit gepaddelt und dann auch richtig aufgeriggt.

Bei viel Wind wird einfach die Segelfläche halbiert. Dann klappt es auch mit dem Opti. Foto: Tina

So harmonisch die Gruppe, so gut das Material und die Vorbereitung durch die MJ-Trainer, so wenig freundlich war das begleitende Wetter. Aber auch dafür waren Janek, Malte und Co. gewappnet. Zum Segeln gehört eh ein theoretischer Anteil. Knoten muss auch jede/r können, wenn ein Boot eigenständig bewegt werden soll. Und selbst die spielerischen Stunden hatten sehr viel mit Verein und dem Segelsport zu tun. Das „Große-Preis“-Vergnügen, das schon in den vergangenen Winterzeit rauchende Köpfe und viel Gelächter produziert hatte, kam auch bei den Ferienpass-Gästen gut an – so gut, dass eine Wiederholung gefordert wurde. Die gab es dann auch am letzten Tag.

Zu guter Letzt gibt es noch eine Ladung Hot Dogs zur Stärkung. Foto: mor

Viel Wind, aber auch ein bisschen Sonnenschein gaben die Gelegenheit, die verbleibenden Stunden an der frischen Luft zu verbringen. Damit auch im Anschluss an die Ferienpass-Woche die gerade erlernten Knoten nicht zu schnell in Vergessenheit geraten, verteilten Janek und Malte noch die bei uns schon bekannten Knoten-Säckchen mit dem passenden Material für das Üben allein zu Haus. Teilnehmer-Urkunden gab es ebenfalls. Und dann ging es – endlich – an den provisorischen Tresen, um mit Röstzwiebeln, sauren Gurken, den einschlägigen Brötchen und Soßen individuelle Hotdogs zusammenzustellen und zu verzehren. Sagen wir es mal so: Es blieb nicht ganz so viel übrig, weder von den „normalen“ Würstchen noch von den veganen noch von denen mit Geflügelfleisch … 😉 Frische Luft macht eben hungrig. Janek und Malte vergaßen auch nicht, zu einer Wiederkehr einzuladen, um vielleicht dauerhaft an unserem Vereinsleben teilzuhaben..

Bedienung am Buffet geht nur mit Mund-Nasen-Schutz; aber draußen waren ja schon Tische und Bänke vorbereitet. Foto: Tina

Unser langjähriges Mitglied Rolf Mückenheim hatte vor einigen Wochen die berechtigte Frage gestellt, ob es nicht an der Zeit wäre, ein kleines Sommerfest mit Grillen auf die Beine zu stellen. Er selbst wollte sich auch gern um Grillgut bemühen. Gesagt. Getan. In Windeseile waren 35 Anmeldungen bei unserer zweiten Vorsitzenden Tina Hindersmann-Schmidt aufgelaufen – und vielen Ankündigungen, Salate und andere Leckereien zum Buffet beizutragen. Aber wie schon in der Ferienpass-Woche verlangte der Wetterbericht nach Alternativen zum alleinigen Beisammensein unter freiem Himmel. Und so kam der Grill nach draußen, Pavillons über die Sitzbänke und das Buffet nach drinnen in den Gruppenraum. Da hieß es beim Auffüllen der Speisen natürlich: verpflichtend Mund-Nasenschutz. Überhaupt wurden die Corona-Regeln natürlich ernst genommen. Tina hatte eigens die Luca-App für den Verein registriert. Und so konnten sich jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wahlweise bei der Luca-App, der Corona-App oder wie zuvor ganz herkömmlich schriftlich in der Anwesenheitsliste eintragen. Und mit dem Wetter hatte die große Runde sogar ein wenig Glück. Zwar gab es die erwarteten Schauer, aber auch einigen Sonnenschein. Mehr als seither an den folgenden „Herbsttagen“.
Klaas

Es kann losgehen: Und wider Erwarten ist das Wetter sogar (ein bisschen) besser, als es die Vorhersage vermuten ließ. Foto: Tina

Und nun nähert sich unweigerlich das Ferien-Ende

Tina und Malte machen „Reinschiff“. Morgen beginnt bei uns das Ferienpass-Segelangebot. Foto: har

In diesem Jahr ist der Verein in den Sommerferien nicht „abgeschlossen“ worden. Regelmäßig wurde jede Gelegenheit genutzt, Boote zu „bewegen“. Etliche Vereinsmitglieder waren nicht in den Urlaub gefahren, andere nur wenige Tage. Also bot es sich an, zwischendurch immer wieder nach Lust und Laune aufs Wasser zu gehen. Dabei fanden sich sogar neue Crews zusammen, die nun auch künftig gemeinsam segeln wollen.

Die Crew der „alten Herrn“ ist regelmäßig mit „Fritjof“ unterwegs. Foto: Fe

Bestes Beispiel ist eine „Alte-Herren-Mannschaft“, die nun regelmäßig auf unserem Kutter „Fritjof“ die Kieler Förde unsicher macht. Da sind dann viel Erfahrung und gegenseitiges Verständnis im Boot. Und wer von den jüngeren Mitgliedern einen kleinen „Fortgeschrittenen-Kursus“ belegen möchte, hat mit Sicherheit die Gelegenheit dazu und gleichzeitig eine Menge Spaß dabei. 😉

Jede Gelegenheit wird genutzt, auch wenn das Wetter mal nicht ganz so „perfekt“ ist: „Regulus“ und „Colombina“ treffen sich unverabredet am Vereinssteg. Foto: mor

Aber nicht nur der Kutter war in den vergangenen Wochen unterwegs; die anderen größeren Boote gingen auch immer wieder und regelmäßig auf Tour. Dennis machte sich mit Familie und der „Johanna“ sogar auf in Richtung dänische Südsee.

Nun bricht allerdings die letzte Phase der schleswig-holsteinischen Sommerferien an. Und das bedeutet für die Marine-Jugend Kieler Förde, sich auf das Angebot „Ferienpass-Segeln“ vorzubereiten. Tina, Guido und Malte haben schon Bootshalle und Gruppenraum aufgeräumt und „gefeudelt“, damit wir nicht gleich einen schlechten Eindruck abliefern. 😉 Eine ganze Reihe Kinder hat sich für diese verbleibende Ferienwoche angemeldet, um bei uns in den Segelsport hineinzuschnuppern. Vor allem das gemeinsame Kuttersegeln wird dabei im Vordergrund stehen. Eine Erweiterung des Programms ist allerdings je nach Neigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglich. Zudem wird auch Einiges auf der Förde zu sehen sein, denn die „Sailing Champions League“ wird Ende der Woche mitten in Kiel stattfinden!

Gut ausgestattet legen Christiane und Malte mit der „Regulus“ wieder ab. Foto: har

Das Ferienende ist aber erst der Anfang für den zweiten Teil der Saison: Am 31. Juli werden wir vereinsintern den großen Grill anwerfen – eine gute Gelegenheit für die angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich wieder von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Auch die Segelfreizeit an der Schlei kommt über den zeitlichen Horizont. Und nicht zu vergessen: Es sind nur noch 42 Tage bis zum Start der ersten Wettfahrt bei der Marinekutterregatta 2021.
Klaas

Endlich läuft es!

Woche um Woche daran gebastelt: Nun ist der 470er einsatzbereit. Malte und Janek holen sich auf der Förde den Lohn ihrer Arbeit ab. Foto: har

Gut gemeint heißt nicht reibungsloses Funktionieren: in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Janek und Malte hatten ihre ersten Versuche mit dem aufgearbeiteten 470er hinter sich, als sie schmerzlich feststellten, dass sie die Materialstärke des Großfalls überdimensioniert hatten. Also musste erneut die Leine ausgetauscht werden. Nach einem kurzen Blick auf das Smartphone rauschten Guido und Janek gen Schilksee, um Material in passender Stärke einzukaufen. Die übrigen Jugendlichen kümmerten sich derweil um die „Floh“-Jollen, die alle längst geprüft waren und nur noch aufgeriggt werden mussten.

Es folgte ein fantastischer Segelnachmittag mit Sonnenschein und lauen Lüften auf der Förde, der die Gelegenheit gab, das „Hintern-Gefühl“ für die „Flöhe“ wiederzuerlangen. Die Mädchen der Gruppe, die ein schweres und langsames Boot erwischt hatten, zeigten zudem, dass mit gutem Trimm und guten Manövern fast alle technischen Nachteile wettzumachen sind. So drehten sie ihren männlichen Mitstreitern einige Male eine lange Nase, wenn sie diese an Wendemarken hinter sich ließen. 😉 Und auch unser einziger 470er folgte in Rekordzeit auf die Bahn, nachdem das sperrige Fall ausgetauscht worden war.

Erstmal geradeaus. Die allgemeine Opti-Gruppe ist auch wieder auf dem Wasser. Foto: Malte

Ebenfalls gute Laune hatte es am Tag zuvor bei der allgemeinen Opti-Gruppe gegeben. Hervorragendes Wetter, nicht zu viel Wind – die richtigen Bedingungen, um sich wieder an den kippeligen Untersatz zu gewöhnen. Die Vorarbeiten hatten sich gelohnt, denn die Mädchen und Jungen hatten ihre Boote fix für den Start fertig bekommen. Und auch hier war natürlich alles viel zu schnell wieder vorbei. Finja hat allerdings inzwischen eine Terminübersicht zusammengestellt. So sollten nun wenigstens alle wissen, wann sie wieder dran sind. Unterm Strich: Das war ein wirklich guter Start in die Saison.
Klaas

Sie schwimmen wieder!

Ist es die Lenzklappe? Ist es ein Stopfen? Nein – es ist die Dichtung vom Schwertbolzen, die noch Wasser ins Innere lässt. Foto: Cathrine

Ein Regenguss nach dem anderen – und nur ein kleines Zeitfenster mit ein paar trockenen Stunden: Das musste reichen, um die Arbeit von etlichen Wochen zu prüfen. Ein 470er und ein „Jeton“ sollten nach Jahren auf dem Trockenen in der Innenförde wieder Bekanntschaft mit Wasser unter den Rümpfen machen. Werkzeug und Zubehör ausgebreitet, die Jollen auf den Trailern – und los ging’s. Tina, Finja, Malte, Guido, Janek, Cathrine und Klaas packten mit an. Denn so ganz leicht waren die Boote auf der steilen Rampe zum Wasser hinab nicht zu halten. Zudem sind die großen Jollen andere Kaliber als die gewohnten „Laser“, „Flöhe“ und „Optimisten“.

Der Schwertbolzen lässt die Förde ins Bootsinnere – nichts, was sich nicht mit zwei 13er Schlüsseln beheben ließe. Foto: Cathrine

Kandidat Nummer eins war unser überarbeiteter 470er. Janek, Finja und Malte hatten lange an dem Boot basteln müssen, um es wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen. Die einzige Schwachstelle, so glaubten sie, waren die beiden Lenzklappen, von denen nicht sicher war, ob ihre Dichtungen wirklich ihren Zweck erfüllen. Beim „Sprung“ ins Wasser nahm das Boot auch erstmal Selbiges über das Heck. Aber als das ordentlich ausgeöst und die Reste mit einem Schwamm weggetupft waren, kam tatsächlich immer noch Wasser nachgelaufen. Nicht wie befürchtet an den Rändern der Lenzer, sondern vom Schwertkasten. Rings um den Schwertbolzen pladderte es munter nach – zum Glück ein Problem, das ganz schnell behoben werden konnte, mit zwei 13er Schlüsseln. Danach war der 470er tatsächlich dicht. Kann also losgehen mit dem Segeln … dachten wir. Aber davon später.

Alt aber fit: Das 70er-Jahre-Orange des „Jetons“ leuchtete auf der Förde. Den ersten Test absolvierte die alte Jolle ohne Ausfälle. Foto: Cathrine

Tina, Guido, Finja und Malte hatten einen zweiten Kandidaten mitgebracht, den sie bislang zu Haus bearbeitet hatten. Auch der sollte zeigen, ob er wieder segeltauglich ist. 25 Zentimeter länger als der 470er, ist das Boot dennoch ein bisschen leichter als dieser. Allerdings kam es dem Team, das den „Jeton“ die Rampe zur Förde herunterbringen musste, wirklich nicht so vor … Stopfen, Lenzventile, alles dicht – und so zog die kleine Truppe auch diese Jolle nach erfolgreichem Experiment wieder aus dem Wasser und brachte sie über die im Sonnenschein bedenklich bevölkerte Kiellinie wieder zurück zum Vereinsheim.

Rigg drauf. Und damit ist der 470er fertig? Nein, nicht ganz. Auf der Zielgeraden machte sich noch ein klitzekleiner Haken bemerkbar. Foto: Cathrine

Frohgemut wurde der 470er gleich mit seinem Rigg versehen, um ihn endgültig segelfertig zu bekommen. Und dann … riss der Schotblock für die Großschot aus seiner Verankerung. Am Beschlag baumelten vier nun nutzlose Schrauben in der Luft, und am Schwertkasten taten sich vier passende Löcher auf. Was nun folgte, waren große Anstrengungen, die Schrauben wieder zu befestigen, was aufgrund des nicht einsehbaren Untergrunds zunächst nur teilweise gelang und Guido schier zur Verzweiflung brachte. Aber Ihr kennt uns: ein, zwei Nächte darüber schlafen. Bisher ist uns immer eine passende Lösung eingefallen. Irgendwie … 😉
Klaas

Nun ist es Zeit für die Jollen

Aufriggen der „Floh“-Jollen: Die gutmütigen Sperrholzboote sind gut geeignet dafür, um nach langer Segelabstinzenz wieder ein Gefühl für den Sport zu bekommen. Foto: har

Die Sonnabende gehören den beiden Opti-Gruppen; der Donnerstag ist der traditionelle Tag des Kuttersegelns. Und nun sind die Jollen-Seglerinnen und -segler in die Gruppenarbeit am Sonntag eingestiegen. Was diesen Beginn sehr erleichterte, war das sonnige warme Wetter. Denn es gilt: Gruppenarbeit in geschlossenen Räumen findet zurzeit nicht statt. Auch bei den Jugendlichen begann das Saison-Programm mit der Bestandsaufnahme des Sportgeräts. Die Masten kamen aus dem Lager, wurden vorbereitet und noch einmal geputzt. Anschließend zogen die Jugendlichen die Bootsrümpfe auf die Wiese vor dem Vereinsgelände, um die Jollen mit dem jeweils passenden Rigg zu vereinen. Ein Mast nach dem anderen wurde gestellt. Der Jollen-Park wurde immer stattlicher. Im Hintergrund arbeitete Kassenwart Stephan die letzten Beschläge für den Kutter ab, lackierte ein letztes Mal eine aufbereitete Stelle am Großmast. Damit ist auch unser „Fritjof“ von seinem Material her segelklar. Hier fehlt nur noch der rechtliche Rahmen der „Pandemie-Vorgaben“, um mit dem Kuttersegeln zu beginnen.

Vor dem Maststellen werden die Riggs feinsäuberlich geputzt. Foto: har

Die Vorbereitungen in der Winterarbeit und das unermüdliche Engagement von Janek, Finja und Malte hatten sich sehr bezahlt gemacht. Alle Jollen konnten ohne substantielle Fehlbestände segelfertig gemacht werden. Vor dem abschließenden Aufklaren – die ersten Tropfen deuteten das Ende des sonnigen Wetters an – wurden die kleine Flotte so verteilt und verstaut, dass am kommenden Wochenende das eigentliche Segeln ohne weitere Verzögerungen starten kann. Kompliment ans Trainer-Team: So gut vorbereitet ging es seit vielen Jahren nicht mehr in eine Saison.
Klaas

Die Jollen-Flottille kommt vor dem Vereinsheim nach und nach ans Tageslicht. Foto: har
Refit: Beschäftigung nach dem sonntäglichen Gruppennachmittag: Janek (links) und Malte „tunen“ auf dem Vereinsgelände den 470er. Foto: har

Ab ins Wasser!

Noch fehlen die Masten: Aber Kutter „Fritjof“ befindet sich zumindest schon wieder in Kieler Förde und lässt sich gemächlich zu seinem Liegeplatz schleppen. Foto: Malte

Normalerweise ist das Kranen der großen Vereinsboote bei der Marine-Jugend Kieler Förde ein kleines „gesellschaftliches Ereignis“; wenn nach langer Vorbereitung und Winterpause Kutter, Yachten und großes Motorboot wieder zu Wasser gelassen werden, soll nicht nur gearbeitet werden, sondern auch ein fröhlicher Austausch stattfinden. Dieses Jahr: Pustekuchen. Auch hier geben natürlich die Corona-Regeln den Takt vor. Kleine (Familien-) Teams waren gebildet worden, um das sichere Zuwasserlassen zu gewährleisten. Mehr ging eben leider nicht.

Kranführer Thomas und Bootswart Guido – ein seit Jahren aufeinander eingespieltes Team. Foto: Malte

Wenigstens ist im Verein so große langjährige Routine vorhanden, dass es bei den auch gut eingespielten Teams völlig glatt ging. Das Wetter spielte mit. Der Regen hörte rechtzeitig auf. Thomas und sein mächtiger Kranwagen waren superpünktlich auf der Kiellinie. Einzig ein paar heftige Böen mischten sich ein, was das Maststellen auf der Varianta „Regulus“ etwas kitzelig machte. Und – „täglich grüßt das Murmeltier“ – wollte selbstverständlich auch das Schwert des Kielschwerters „Regulus“ nicht ans Tageslicht kommen, ein Phänomen, das uns nach Jahren immer des selben Ärgers nicht mehr sonderlich überrascht. Aber auch damit wurde die fleißige Truppe fertig. Wenn in den kommenden Tagen die Masten des Kutters gestellt worden sind, darf es also auch mit den größeren Booten wieder mit dem Segelbetrieb starten – wenn die Pandemie-Regeln es denn zulassen…
Dieter + Klaas

Die Boote liegen wieder da, wo sie natürlich hingehören: in der Förde. Foto: Malte