Seit mehreren Jahren diskutieren wir im Verein über die künftige Gestaltung unseres Bootsparks. Etliche Jollen, die in der Vergangenheit mit guten Vorsätzen und Ideen angeschafft wurden, treffen nicht mehr die Wünsche der „Zielgruppe“. Oder es sind „Orchideen“, die sich nicht mit gleichen Booten messen können, weil es die auf unserem Gewässer gar nicht gibt. Das Problem, wissen wir aus Gesprächen, trifft auch die meisten anderen Segelvereine rings um die Kieler Förde. Für uns lösen müssen wir es natürlich selbst. Sportwart Janek hatte sich mit mehreren Vereinsmitgliedern zusammengesetzt und Bestandsaufnahme gemacht. Denn neben den Crews für die größeren Boote gibt es durchaus auch Seglerinnen und Segler kleinerer Jollen, die in der kommenden Saison etwas mehr möchten, als nur auf der Innenförde um ein paar Tonnen zu kreuzen.
Die daraus resultierenden Ideen verlangen nach bestimmten Booten mit bestimmten Fähigkeiten. Also werden unsere Zwei-Mann-Jollen jenseits unserer gemütlichen „Flöhe“ wieder instand gesetzt. Zu den 420ern wird ein 470er kommen, den wir eigentlich schon auf der Abgabeliste gehabt hatten. Janek, Finja und Malte haben sich allerdings nach einer eingehenden Begutachtung mit spitzem Bleistift ans Rechnen gemacht und eine Liste mit allen Fehl- und nötigen Ersatzteilen aufgestellt. Resultat: Das Boot ist viel zu schade zum Verkaufen. Es wird in diesem Frühjahr wieder schwimmen.
Takt zwei: die „Optimisten“-Flotte – etliche „Gebrauchsboote“, ein, zwei Ersatzteillager. Wenn es im Sommer vielleicht für zwei, drei Kinder zur Kieler Opti-Liga gehen soll, müssen aber wieder Kaliber her, die auf dem Wasser konkurrenzfähig sind. Vor allem Janek, Thomas, Malte und Guido krempelten deshalb die Ärmel hoch und sichteten die Flottille genauer. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir bekommen ein paar unserer Kleinstjollen auf die Förde, ohne dass wir dabei erröten müssten. Das wiederum ist einem unserer Vorzeige-„Optis“ passiert, der in seiner Lebensgeschichte von weiß auf blau und nun auf rot gewechselt ist. Kann sich aber wirklich sehen lassen.
Auch wenn für das Thema Regattasegeln der Kuttercrew in diesem Jahr wieder die Deutsche Marine das schwimmende Material im Spätsommer stellt, muss unser guter alter ZK-10-Kutter „Fritjof“ zum Trainieren und für das Fahrtensegeln in einen ordentlichen Zustand versetzt werden. Die Holzteile sind bereits wieder am Glänzen. Jörn, Stephan und Thomas haben sich sogar daran gemacht, den kompletten Kutter zu schleifen und wieder mit den passenden Lacken zu versehen. Dazu müssen die noch die Eisenbeschläge des Ruders „verarztet“ werden, eine ziemlich anstrengende und langwierige Aufgabe. So langsam kommen wir in die Gänge. 😉 Klaas
Treffen sich zwei Stuttgarter, zwei Braunschweiger und vier Kieler zum Segeln. So ähnlich fangen häufig Witze an, und zugegebenermaßen klingt es in der momentanen Situation wirklich wie ein Witz, aber an diesem Wochenende wurde es Wirklichkeit. Denn eigentlich beschreibt es nur das Teilnehmerfeld des 1. DMJ-eSailing-Cups. Von uns gingen Malte, Janek, Liv und Arne an den Start. Die Meldung von ihnen kam direkt nach der Ankündigung in der Samstagsgruppenstunde. So beliebt ist das eSailing inzwischen bei uns. Uhrzeit und Termin waren da schon eher zweitrangig, und in den nächsten Wochen wurde immer mal nachgefragt, wann das jetzt eigentlich nochmal war. Die Nennungen aus den anderen Marine-Jugend-Gruppen ließen leider noch etwas auf sich warten. Ob das mit dem langen Anmeldezeitraum zusammenhing oder die anderen einfach noch nicht um 10 Uhr an einem Sonnabend vor den Bildschirmen sitzen wollten, ist nicht überliefert. Ich frage mich aber auch immer noch, warum ich die Regatta für diese frühe Uhrzeit angesetzt hatte. 😉
Am Mittwochabend vor der Regatta gab es also insgesamt 13 Meldungen für die Idee, die beim Jugendworkshop Ende Januar entstanden war. Dort durften wir ja unsere Arbeit bei den anderen Marine-Jugenden vorstellen. Da das eSailing dazu gehört, waren wir damals gefragt worden, ob wir nicht eine verbandsinterne Regatta starten wollen. Wie es so üblich bei uns ist, haben wir auch da mal wieder nicht nein gesagt… So loggten wir uns am Samstag um 10 Uhr in unserem extra für die Regatta angelegten virtuellen Raum bei „BigBlueButton“ ein. Leider mussten einige der gemeldeten Teilnehmer dann doch kurzfristig absagen. Der erste Startschuss fiel dann um 10:05 Uhr. Schnell stellten wir bereits beim ersten Lauf fest, dass wir doch relativ starke Gegner hatten. Doch die ersten vier Plätze blieben in unserer Hand. In den nächsten Läufen war es dann oft nicht mehr so. Malte war bereits im nächsten Lauf der erste, der im Ziel hinter einem der beiden Braunschweiger landete und im dritten Lauf sogar hinter beiden. Doch er war nicht der einzige. Vorn hielten sich Liv und Arne stetig auf den ersten Plätzen. Nach acht Läufen hatten wir dann auch genügend Ergebnisse, und jeder bekam wie sonst auch einen „Streicher“. Nach dem Zusammenrechnen der Punkte belegte Malte dann Platz sechs, Janek Platz drei, Arne Platz zwei und Liv Platz eins. Wir hatten riesigen Spaß, unsere Mitstreiter aus Braunschweig und Stuttgart hoffentlich auch. Die nächste Regatta kann kommen! Hoffentlich dann „in echt“. Bis dahin werden wir aber noch vor dem Bildschirm üben. Denn Training zahlt sich aus, das haben wir nun wieder bemerkt. Finja
Es hatte wohl so kommen müssen: Als vor einigen Wochen die Ausschreibung zur diesjährigen Marinekutter-Regatta veröffentlicht wurde, war die Marine-Jugend Kieler Förde mit ihrer Anmeldung noch am selben Tag im Briefkasten der Veranstalter. Termin der Veranstaltung – wieder ganz traditionell in der letzten Juni-Woche. Der Stab der Regatta bei der Marine hatte schon zuvor klar gemacht, dass es in 2021 erneut Wettfahrten unter besonderen Hygiene-Bedingungen geben werde, mit einem Feld von 20 Booten in einer gemeinsamen Klasse. Nicht, dass uns das sonderlich gestört hätte: Der eigene, heiß geliebte ZK-10-Kutter „Fritjof“ ist beliebt und zuverlässig – aber ganz sicher nicht so schnell, dass er auch nur den Hauch einer Chance in seiner Klasse hätte. Neues Boot? Zumindest zurzeit unbezahlbar. Deshalb war schon im vergangenen Jahr das Einsteigen in gestellte Marine-Boote eine willkommene Gelegenheit zu zeigen, dass wir nicht nur hinterhersegeln müssen.
Einen Tag nach der Entscheidung der Stadt Kiel, und das in Übereinstimmung mit den Regattaveranstaltern vor Schilksee, in diesem Jahr die Kieler Woche wieder in den September zu verschieben, kam auch die Mail der Marinekutter-Regatta-Veranstalter. Klar, Verschiebung. Auch unsere Veranstaltung bleibt damit Teil der Kieler Woche. Für Seglerinnen und Segler, die ihr Jahr langfristig um Familie, Beruf und gebuchte Urlaube herumplanen müssen, ist das natürlich ärgerlich. Hilft aber nichts. Der Termin im Juni wäre in der ersten Sommerferienwoche gewesen. Nun fällt die Regatta in die Schulzeit – vom 6. bis 10. September. Aber wir hoffen, dass wir alle Hardcore-Kutterseglerinnen und -segler dennoch an Bord bekommen. Die Schulen hatten wir zumindest bisher für unseren Sport immer an unserer Seite. Und die Marine hat versprochen, dass die eingegangenen Meldungen ihre Gültigkeit behalten. Wir sind also dabei, wenn nicht im Juni, dann eben im September. Klaas
Die Routine der vergangenen Monate hat sich gelohnt: Online lassen sich nicht nur Vorstandssitzungen, Gruppennachmittage und Führerschein-Unterrichte umsetzen, sondern auch ganze Jahreshauptversammlungen. Damit ist Marine-Jugend Kieler Förde auch administrativ wieder auf dem aktuellen Stand. Alle Berichte sind verteilt, alle Positionen wieder per Wahl verteilt. Der Haushaltsplan für das laufende Jahr ist bestätigt.
Vor allem Kontinuität
Die Zusammensetzung des Vorstands hat sich nur wenig geändert: Schon lange angekündigt, hat sich unser langjähriger Schriftwart und Betreuer der Varianta „Regulus“ aus seinem Amt zurückgezogen. Allerdings bleibt uns Dr. Dieter Hartwig in der Arbeit erhalten. Und die Mitglieder, die wissen, was sie an ihm haben, ließen es sich nicht nehmen, ihren scheidenden Schriftwart zum Ehrenmitglied zu wählen. Diese Ehre wurde auch Heinke Marholz zuteil, die der Marine-Jugend Kieler Förde schon seit 50 (!) Jahren die Treue hält und uns – wann immer gebraucht – fest zur Seite steht. Nachfolger als Schriftführer ist seit diesem Wochenende Kai Schumacher. Einen Wechsel gibt es zudem auf der Position des Sportwarts: Dennis Pfau, der sich bisher um dieses Thema bemüht hat, ist beruflich und familiär so eingespannt, dass er das Amt weitergibt – an Janek Balster, auch kein unbekanntes Gesicht im Kreis des erweiterten Vorstands. In der anschließenden Jahreshauptversammlung des Kieler Stützpunktes des Marine-Regattavereins (MRV) – natürlich auch online – wurde Dennis Pfau wieder zum ersten Vorsitzenden gewählt. Damit bleibt er qua Amt weiterhin Mitglied des erweiterten MJ-Vorstands.
Satzungsänderung
Der Gesetzgeber hatte den Vereinen in diesem Jahr noch einmal die Gelegenheit gegeben, Versammlungen aufgrund der Pandemie-Bedingungen online zu veranstalten. Da dieser Rechtsrahmen (bis jetzt) auf 2021 beschränkt ist, hat der Marine-Jugend-Vorstand der Mitgliederversammlung eine Änderung der Satzung vorgeschlagen, die den Verein in die Lage versetzt, auch künftig rechtssicher online zusammenzukommen. Damit, so wurde klar gemacht, werden die Präsenzveranstaltungen nicht abgeschafft. Aber es gibt dem Verein die Möglichkeit, im Fall der Fälle diese Online-Variante zu nutzen. Die einstimmige Bestätigung des Vorschlags bedeutet: Wir werden wohl in den kommenden Tagen einen Termin beim Notar unseres Vertrauens abmachen. Klaas
Die Tage werden länger, und in Schleswig-Holstein gelten ab diesem Montag einige Lockerungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das betrifft natürlich alle Vereine; wir werden aber weiter in allen Belangen extreme Vorsicht walten lassen und sind im allgemeinen Betrieb ja auch ganz gut aufgestellt. Beispiel: Gruppennachmittag – Dass man trockenes Allgemeinwissen anschaulich und unterhaltsam verpacken kann, zeigte sich auch an diesem Wochenende. Fakten um unseren Sport, den Verein, die Stadt Kiel und andere Rubriken ließen Finja und Janek im Wettkampfmodus beantworten. Zufälligerweise bildeten sich je eine Mädchen- und eine Jungen-Mannschaft. Erstere behielten übrigens die Nasen im Endergebnis vorn. Aber auch die Jungen schlugen sich ganz tapfer. 😉 Im „Hintergrund“ arbeiteten fleißige „Werktätige“ in der Bootshalle. Vormittags hatten sich Bootswart Guido und Jugendsprecher Malte mehrere „Optimisten“ vorgenommen. Die Nachmittagsschicht übernahmen Kassenwart Stephan und Jugendwart Jörn. Die beiden verteilten Lack mit weit ausholenden Pinselschwüngen auf Kutter-Teilen. Wer wollte, konnte live dabei sein. Denn Stephan hatte seinen Laptop in der Bootshalle aufgebaut.
Da taktisches Können und Fingerfertigkeit für kommende eSailing-Regatten geübt werden müssen, rundete an diesem Nachmittag eine Reihe entsprechender Wettfahrten am Bildschirm die Gruppenstunde ab. Mit etwas Glück bekommen wir auch noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer für solche Veranstaltungen. Denn der Laboer Regatta Verein (LRV) hat sich mit der Frage an uns gewandt, ob die Marine-Jugend diese Art des eSailings auch betreibt … Ehrensache, dass sich Finja umgehend mit dem Jugendwart aus Laboe in Verbindung gesetzt hat, um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.
Online-Treffen der Kieler Segelvereine
Die Anfrage kam übrigens nicht einfach aus dem luftleeren Raum: Einige Tage zuvor hatten sich Vertreter etlicher Segelvereine rings um die Kieler Förde online getroffen – einerseits, um sich überhaupt einmal kennenzulernen, andererseits, um auszuloten, ob es vielleicht Interesse an Kooperationen gibt. Das hätte man vielleicht schon viel früher machen können, aber es war die Jugendwartin des Strander Yacht Clubs, Birte Hiller, die dankenswerterweise diesen Stein ins Wasser warf. Viele gute Anregungen wurden ausgetauscht, und es war spannend zu sehen, mit welchen Schwerpunkten – aber auch mit welchen Sorgen – die einzelnen Vereine an der Förde umgehen (müssen). Auf jeden Fall stehen einige spannende Ideen im Raum, mit denen wir uns befassen werden: Dazu gehört die Einladung zur so genannten „Opti-Liga“, in der gecoacht werden darf, jeder Seglerin und jeder Segler etwas durch das Mitmachen für sich lernen soll. Und auch die Idee, im Sommer vor Strande an einer Jollen-Regatta teilzunehmen, rief später in unserem eigenen virtuellen Vereinsheim leuchtende Augen hervor. Nicht zuletzt stellten wir fest, dass die Kieler Marine-Jugend nicht der einzige Kieler Verein ist, der im Spätsommer ein kleines Segellager an der Schlei veranstaltet. Da ist in der Zusammenarbeit wirklich noch Luft nach oben. Diesen guten Draht der Vereine untereinander möchten wir auf jeden Fall halten.
Online-Treffen der Nachbarvereine
Den Draht zu den direkten Nachbarvereinen an der Kiellinie gibt es zwar schon, aber auch der möchte gepflegt sein. Und so hatte die Marine-Jugend Kieler Förde ebenfalls online eingeladen. Erstmals dabei – neben der Rudergesellschaft Germania Kiel, dem Kieler Kanu Klub, der Marinekameradschaft Kiel und der Kanu-Vereinigung Kiel – das Camp 24/7. Natürlich ging es in dieser Runde, in der sich die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer lange kennen, auch um Termin-Abstimmungen und sogenannte „Hausmeister-Punkte“ wie Winterstreudienst und die gefahrlose Zufahrt zu den Vereinsgeländen. Aber wie überall ist es wichtig, sich in regelmäßigen Abständen persönlich zu sprechen und, wenn auch nur am Rechner, direkt in die Augen zu schauen.
In der kommenden Saison werden wir jedenfalls häufiger auch Kurse von Camp 24/7 am Steg von „Germania“ und uns sehen. Das Camp braucht dringend ein bisschen mehr Platz, vor allem angesichts der ausgeweiteten Badezonen im eigenen Bereich.
Jugendversammlung und Jahreshauptversammlungen online
Am kommenden Sonnabend werden wir uns übrigens zur ersten Jahreshauptversammlung seit 2019 zusammenfinden – natürlich ebenfalls in einem virtuellen Raum, den Stephan für alle Mitglieder vorbereitet hat. Die Einladungen und Berichte sind schon seit langem verschickt. Das Programm wird recht umfangreich sein; zudem müssen auch die Jugendversammlung und die Versammlung des Stützpunkts des Marine-Regattavereins (MRV) an diesem Nachmittag bewältigt werden. Die Online-Variante unserer Versammlung hat übrigens einen weiteren Vorteil: Obwohl (wieder einmal) eine Demonstration an der Kiellinie für diesen Tag gleich in Hörweite angemeldet ist, werden wir dennoch ungestört miteinander in „Zimmerlautstärke“ sprechen können. Klaas