Ärmel hoch für neue Ziele

Ist das wirklich alles? Thomas und Janek schauen auf das verbliebene Zubehör eines 470ers. Foto: har

Seit mehreren Jahren diskutieren wir im Verein über die künftige Gestaltung unseres Bootsparks. Etliche Jollen, die in der Vergangenheit mit guten Vorsätzen und Ideen angeschafft wurden, treffen nicht mehr die Wünsche der „Zielgruppe“. Oder es sind „Orchideen“, die sich nicht mit gleichen Booten messen können, weil es die auf unserem Gewässer gar nicht gibt. Das Problem, wissen wir aus Gesprächen, trifft auch die meisten anderen Segelvereine rings um die Kieler Förde. Für uns lösen müssen wir es natürlich selbst. Sportwart Janek hatte sich mit mehreren Vereinsmitgliedern zusammengesetzt und Bestandsaufnahme gemacht. Denn neben den Crews für die größeren Boote gibt es durchaus auch Seglerinnen und Segler kleinerer Jollen, die in der kommenden Saison etwas mehr möchten, als nur auf der Innenförde um ein paar Tonnen zu kreuzen.

Sieht viel schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Aber die Lenzklappen und die Gummilippen des Schwerts müssen dennoch schnell ausgetauscht werden. Foto: har

Die daraus resultierenden Ideen verlangen nach bestimmten Booten mit bestimmten Fähigkeiten. Also werden unsere Zwei-Mann-Jollen jenseits unserer gemütlichen „Flöhe“ wieder instand gesetzt. Zu den 420ern wird ein 470er kommen, den wir eigentlich schon auf der Abgabeliste gehabt hatten. Janek, Finja und Malte haben sich allerdings nach einer eingehenden Begutachtung mit spitzem Bleistift ans Rechnen gemacht und eine Liste mit allen Fehl- und nötigen Ersatzteilen aufgestellt. Resultat: Das Boot ist viel zu schade zum Verkaufen. Es wird in diesem Frühjahr wieder schwimmen.

Einer unserer besten „Optimisten“ befand sich am Ende der vergangenen Saison in einem erbärmlichen Zustand: Nach vielen Arbeitsstunden ist er wieder fit – und kräftig dabei errötet … Fotos: Jörn/Guido/har

Takt zwei: die „Optimisten“-Flotte – etliche „Gebrauchsboote“, ein, zwei Ersatzteillager. Wenn es im Sommer vielleicht für zwei, drei Kinder zur Kieler Opti-Liga gehen soll, müssen aber wieder Kaliber her, die auf dem Wasser konkurrenzfähig sind. Vor allem Janek, Thomas, Malte und Guido krempelten deshalb die Ärmel hoch und sichteten die Flottille genauer. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir bekommen ein paar unserer Kleinstjollen auf die Förde, ohne dass wir dabei erröten müssten. Das wiederum ist einem unserer Vorzeige-„Optis“ passiert, der in seiner Lebensgeschichte von weiß auf blau und nun auf rot gewechselt ist. Kann sich aber wirklich sehen lassen.

Thomas und Jörn nehmen sich den Lack von Kutter „Fritjof“ vor – unter und über der Wasserlinie. Foto: har

Auch wenn für das Thema Regattasegeln der Kuttercrew in diesem Jahr wieder die Deutsche Marine das schwimmende Material im Spätsommer stellt, muss unser guter alter ZK-10-Kutter „Fritjof“ zum Trainieren und für das Fahrtensegeln in einen ordentlichen Zustand versetzt werden. Die Holzteile sind bereits wieder am Glänzen. Jörn, Stephan und Thomas haben sich sogar daran gemacht, den kompletten Kutter zu schleifen und wieder mit den passenden Lacken zu versehen. Dazu müssen die noch die Eisenbeschläge des Ruders „verarztet“ werden, eine ziemlich anstrengende und langwierige Aufgabe. So langsam kommen wir in die Gänge. 😉
Klaas

Die Temperaturen sind vielleicht noch nichts für die erste Lackierung. Aber runter kann die alte Farbe in jedem Fall schon einmal. Thomas macht sich hier ans Werk. Foto: Jörn
Anmischen der Farbe: Gewichtsprozente oder Volumenprozente? Nicht nur Stephan muss vor jedem Arbeitsgang gewissenhaft die Beipackzettel der Chemie studieren. Foto: har
Bis die Beschläge des Kutter-Ruderblatts wieder in strahlendem Weiß scheinen, werden fast ein Dutzend Streich-Durchgänge erforderlich sein. Foto: har
Diese Pinsel sind wohl nur für den einmaligen Gebrauch gedacht: Guido und Stephan sind zu Recht nicht ganz zufrieden mit dem Streichwerkzeug, das wir eingekauft haben. Foto: har
Dieser „Opti“ hatte tatsächlich schon vor der Restaurierung einen roten Rand. Malte sorgt dafür, dass das auch künftig so bleibt. Foto: har

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