Eine fröhliche Woche Ferienpass-Segeln

Die Opti-Flotte ist auf dem Steg versammelt. Foto: Tina

Sommerferien heißt bei uns auch: Ferienpass-Segeln. In diesem Jahr starteten wir gleich in der ersten Woche, denn für eine solche Aktion werden immer viele Helfer benötigt, um neun Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren gerecht zu werden. Am Montag trudelten diese neun Kinder ein. Und diesmal hatten wir viele dabei, die schon kleine oder große Segelerfahrungen mitbrachten.

Vor dem Segeln ist ein bisschen Aufbauarbeit gefragt. Foto: Finja

Am ersten Tag wurde von Malte und Janek erst ganz in Ruhe gezeigt „was zum Opti gehört“ und „was alles zu beachten ist, wenn ich das Segel aufbaue“. Dann ging es aufs Wasser; die Segel blieben erst mal an Land. Es wurden Spiele gemacht, wo alle viel Spaß bei hatten. Dann war die Zeit auch recht schnell um, so dass die Optis nur noch sauber gemacht werden mussten. Was machen wir wenn der Wind zu stark werden soll? Klar wir segeln mit allen in unserem Kutter „Fritjof“. So auch am zweiten Tag. Aber es hatte auch ein paar Vorteile. Zum Einen konnten so generell erste Erfahrungen mit dem Segeln gemacht werden, und zum Anderen bemerkte jeder, dass Segeln ein Teamsport ist, und niemand alles alleine machen kann. Am Mittwoch war der Wind dann wieder für das Optisegeln geeignet. Eine Tonne wurde ausgelegt, und der Kurs wurde abgesegelt. Alle hatten viel Spaß und kamen glücklich wieder an Land.

Und ab geht’s: Die Grundbegriffe sind schnell gelernt. Foto: Tina

Dann hieß es Daumen drücken für den nächsten Tag: Es waren Regen und ziemlich viel Wind angesagt. Und wir hatten Glück. Der Wind war so, dass wir raus konnten. Sogar die Sonne kam ganz zaghaft raus, so dass alle segeln konnten. Zum Ende hin zeigte der Wind noch mal, wie gemein er sein kann; er drehte immer wieder. Aber die Kinder bekamen es richtig gut hin und kamen fix und fertig, aber glücklich wieder an Land. Zwischenzeitig waren 18 Optis vor unserem Steg zu sehen. Unsere Nachbarn vom Camp 24/7 gaben auch Kurse, und durch die Landabdeckung war es direkt vor den Stegen entspannt mit dem Wind. Allerdings hatten die Trainer auf beiden Seiten die schwerste Aufgabe: Sie mussten die Optis auseinanderhalten. Aber das Bild, welches sich bot, war schon nett anzusehen.

Auch professionell zu kentern will gelernt sein. Jonas macht es vor. Foto: Tina

Ruck zuck war Freitag! Malte und Janek hatten sich für den letzten Tag ein schönes Programm überlegt. Aber morgens regnete es fast ununterbrochen. Es war kalt und eigentlich kein Segelwetter. Aber so um 13 Uhr ließ der Regen nach, und es kam die Sonne raus, sodass alles gut wurde. Die Kinder konnten noch mal segeln. Und dann wurde noch mal geschaut, wie viele Personen in einen Opti passen und ob er untergeht, wenn alle einen Platz gefunden haben. Und dann konnte jeder, der Lust hatte, den Opti einmal kentern und wieder aufrichten. Kurzzeitig mit etwas verwirrten Blicken, da das Holzschwert eines Optis beim Versuch, ihn aufzurichten, durchbrach. So wurde dann ein neues Schwert geholt, und der Kenterspaß ging weiter. Und wie alles wieder trocken und sauber war, bekam jeder Teilnehmer eine Urkunde und ein Armband. Und zur Stärkung gab es noch Hotdogs. Es war eine sehr schöne Woche! Aber nach dieser Ereignisreichen Woche ist erst mal Ruhe. Die Ferien beenden wir mit einer Freizeit, und am 20. August starten wir dann wieder wie gewohnt ab 14 Uhr.
Tina

Ein Opti hält etwas aus: Neun Personen an Bord? Kein Problem. Foto: Tina

Die Segelwoche ist nun herum: Da schmecken die obligatorischen Hotdogs nach den Anstrengungen besonders gut. Foto: har

Zwei Klassen – zwei Crews: Marinekutterregatta 2022

Tag eins: Die „Fritjof“-Crew bereitet den Kutter für die ersten Wettfahrten vor. Foto: har

Das erste zugeloste Boot in der Offenen Klasse für die Jugend-Crew. Foto: har

Die beiden Mannschaften der Marine-Jugend Kieler Förde sind mal wieder gewohnt liebevoll von der Regatta-Organisation aufgenommen worden. Und die äußeren Umstände des ersten Wettfahrt-Tages ließen ebenfalls nichts zu wünschen übrig: Sonnenschein, Wind zwischen vier und fünf Beaufort. Genau die richtigen Gegebenheiten, um sich wieder ins Regatta-Geschehen einzufinden. In der Offenen Klasse gab es auch gleich ein großes Hallo: Viele bekannte Gesichter, gegenseitig gute Wünsche für den Verlauf der Veranstaltung, Austauschen von Anekdoten – die beiden vergangenen Pandemie-Jahre haben die Szene in dieser Klasse durchaus zusammenwachsen lassen. Man kennt sich; man mag sich. Alles gute Voraussetzungen, um nicht nur gegeneinander, sondern auch miteinander zu segeln.

So erwartbar der Umfang von 15 Crews in der Offenen Klasse gewesen war, so enttäuschend ist die Resonanz der ZK-10-Mannschaften auf das Spektakel Kieler Woche. Vier Kutter sind in diesem Jahr am Start, der gute alte „Fritjof“ ist bereits dabei. Man mag über die Gründe spekulieren, weshalb die zahlenmäßig umfangreichste Kutterklasse ausgerechnet das größte Segelspektakel der Welt links liegen lässt; so richtig nachzuvollziehen ist es nicht. Auf großes Interesse und Zustimmung stößt deswegen abseits der aktuellen Regatta unser Projekt, einen zweiten ZK-10-Kutter anzuschaffen.

Entspannte Gesichter beim Eingangs-Briefing für die Kutterregatta. Die familiäre Atmosphäre der Veranstaltung und das Vertrauen in die gewohnt gute Organisation nimmt den Druck heraus. Foto: har

„Ich mache hier keine Vorstellungen. Wir kennen untereinander unsere Gesichter,“ sagt Kapitänleutnant Michael Bauer beim Eingangs-Briefing für die Mannschafts-Vertreterinnen und -Vertreter im Foyer des ehemaligen Mannschaftsheims. Kurz und bündig arbeitet der Wettfahrtleiter die offenen Punkte ab, lässt geduldig Nachfragen zu. Dann gehen die Crews geruhsam zu ihren Booten, den eigenen oder den zugelosten, je nach Klasse. Und auch im Kutterhafen ist es wie nach Haus zu kommen, wenn die uns längst bekannte Sanitäterin scherzhaft mit dem Finger droht und lächelnd anmahnt, dass es dieses Jahr bitte ohne Unfälle ausgehen möge.

Finja und Arne holen sich im Kutterhafen das Zubehör für die ersten beiden Wettfahrten ab. Foto: har

Gleich zu Beginn wird aber deutlich, dass die beiden Pandemie-Regatten 2020 und 2021 ihre Wirkung zeigen, denn auch im „Normalbetrieb“ werden nun Langfahrten aus der Innenförde heraus verstetigt. Vier Bahnen zwischen 9 und 15 Seemeilen stehen je nach Wetterlage zur Verfügung, laminierte Karten mit allen Einzelheiten nehmen die Crews bereits bei der ersten Besprechung in Empfang.

Der Kutterhafen sieht wieder so aus, wie wir ihn uns vorstellen. 😉 Foto: har

Zum Eingewöhnen stehen aber zunächst zwei Wettfahrten über das gewohnte olympische Dreieck an. Die nicht mal eine Handvoll ZK-10-Boote bekommen zwar ihren jeweils eigenen Start, aber ganz dicht an den großen Marinekuttern hinten dran: Sobald diese über die Startlinie gehen, haben die ZK-10 noch genau fünf Minuten Zeit, um ebenfalls zu starten. So entwickelt sich ein gemeinsames Feld, das zwar getrennt gewertet wird, dennoch aber insgesamt richtig Zeit spart.

Zwei Klassen, eine Bahn – bei leichtem Wind sind die kleineren ZK-10-Kutter vorn mit dabei. Und vor dem Wind ziehen sie einfach noch den Spinnaker… Foto: har

Bei den vier ZK-10-Kuttern bringt der am tiefsten im Wasser liegende „Fritjof“ das zu erwartende Ergebnis in den ersten beiden Wettfahrten. Er fährt halt, so schnell er eben kann, unabhängig von den durchdachten Bemühungen seiner Crew, möglichst eng am Feld zu bleiben. Und immerhin: Zwei vierte Plätze sind in der Vergangenheit bei Regatten eher selten gewesen.

Und wenn es so richtig weht, kommt auch „Fritjof“ plötzlich richtig vom Fleck. Foto: har

Bei den 15 Crews der Offenen Klasse lieferte sich die MJK-Mannschaft in der ersten Wettfahrt ein unabsichtliches, aber sehr freundschaftliches „Scharmützel“ mit der Mannschaft von Schloss Salem. Die Berührung der beiden Kutter führte dann dazu, dass beide „kringeln“ mussten. Übrigens eine sehr elegante Aktion, wendeten beide Kutter doch nebeneinander völlig synchron um 360 Grad. Die unfreiwillige Unterbrechung ließ den Kutter dann vom zweiten auf den achten Platz zurückfallen. Von den Schiedsrichtern kam dann anschließend der Hinweis, sich nächstes Mal besser erst wieder freizusegeln und dann mit mehr Geschwindigkeit zu drehen. Es ist nicht so, dass wir bei diesen Regatten nicht noch richtig dazulernen.

K 60: Schloss Salem, K 9: MJK – und da geht gerade richtig etwas schief. Und die Schiedsrichter bekommen alles mit … wie immer. Foto: har

Ende vom Lied: ein vierter und ein achter Platz für die Offene Klasse, nicht schlecht als Start für diese Regatta. Und es zeigt, dass die Entscheidung richtig gewesen ist, es nach den Erfahrungen der beiden Vorjahre wieder hier zu starten.
Klaas