Zu Weihnachten seit fast einem Jahr vor Timor-Leste

Da waren Asha, Helge und die „Gegenwind“ noch in Grenada: Aber seit fast einem Jahr dümpeln sie wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie über 10.000 Seemeilen von hier entfernt vor Dili in Timor-Leste und warten auf die Gelegenheit zur Weiterfahrt. Foto: Assmann/Reich

In der legendären Sendung „Gruß an Bord“ des Norddeutschen Rundfunks konnte man sie hören, als sie „vom anderen Ende der Welt“ Grüße an weitere befreundete Segler schickten: Asha Reich und Helge Assmann von der Marine-Jugend Kieler Förde auf ihrer Segelyacht „Gegenwind“. Seit fast einem Jahr liegen die drei vor der Stadt Dili auf Timor-Leste und warten darauf, dass sie wieder Anker lichten dürfen. Die Corona-Pandemie hält sie noch immer in ihrem freundlichen Gastland fest. Und so müssen sie dort das Weihnachtsfest feiern – wenigstens schwächte sich der angekündigte Zyklon ab; aber eine kräftige Schaukelei an Bord war es wohl trotzdem. Und der Aufenthalt wird noch eine Weile dauern: Günstige Winde für ihre nächste Etappe nach Malaysia erwarten Asha und Helge frühestens im Mai. Und wann die möglichen nächsten Gastländer ihre Häfen wieder für ausländische Segler öffnen, steht ebenfalls noch in den Sternen. So bleibt es nur, den Dreien von Kiel aus ein frohes Fest und einen guten Rutsch zu wünschen. Wer über die Reise der „Gegenwind“ auf dem Laufenden bleiben möchte, schaut einfach zwischendurch in das Logbuch der Fernsegler.
Klaas

Knoten üben auf Distanz

Auf dem Programm stehen „Gebrauchsknoten“ – und selbst dieses eher nicht so unterhaltsame Thema funktioniert mit guter Laune. Screenshot: har

Das Land ist im Lockdown – na und? Der Gruppennachmittag bei der Marine-Jugend Kieler Förde findet dennoch statt. Und unter Finjas Anleitung machten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer das, was sie sonst auch im Marineheim gemacht hätten – Ausbildung für die kommende Saison und/oder den Sportbootführerschein See. In diesem Fall bedeutet das: Knoten üben, also Handwerkszeug für den Alltag: An diesem Weihnachts-Segelnachmittag war, wie an jedem unser Online-Treffen, mal wieder viel los. Vor einiger Zeit hatten wir alle ein paar Tampen, je einen dicken und einen dünnen, bekommen. Und ich war schon gespannt, was wir damit machen würden. Ganz schnell wurde uns klar, das unsere „Fachkentnisse“ gefragt waren. Als allererstes sollten wir aufschreiben, welche Knoten wir kennen. Danach mussten wir alle tatkräftig erklären, wofür diese Knoten überhaupt gedacht sind. Zier- oder Nutzknoten. Und wenn Nutzknoten, dann wofür ist er da? Alle wussten aber irgendetwas, und so kamen wir schnell voran. Als nächstes kam der praktische Teil. Wir sollten die Knoten mit unseren Tampen nachmachen. Für wen das zu einfach war, tat dies mit einer Hand hinter dem Rücken. Dann ging es mit Vorfahrtsregeln weiter. Wer darf zuerst, wer ist im Recht? Und schließlich durften wir segeln – wieder am Computer natürlich. Die Meisten konnten es schon. Die, die es noch lernen mussten, hatten den Dreh beim eSailing ganz schnell raus. Zwar war ich am Ende nie besser als auf dem vorletzten Platz; aber es machte dennoch richtig Spaß. Jedenfalls freue mich schon auf die nächste Runde nach den Feiertagen.
Cathrine