Ganz viel gewonnen: nämlich Erfahrung

Ein anstrengendes Wochenende ist geschafft. Und alle können noch (wieder) lachen. Foto: mor

Zum ersten Mal die Marinekutterregatta mit 3+1 bewältigen: Drei Mannschaften der Kieler und eine Crew der Braunschweiger Marine-Jugend, zwei Kieler Mannschaften mit ZK-10-Kuttern, eine Braunschweiger Mannschaft mit ZK-10-Kutter, eine Kieler Mannschaft in der Offenen Klasse. Und das hat nicht nur im Großen und Ganzen, sondern tatsächlich richtig gut funktioniert. Die Ergebnisse spiegeln nicht die Erlebnisse wider, denn alle vier Mannschaften haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen ganz hinten in den Ranglisten eingeordnet. „Hauptsache, alle haben ihren Spaß bei der Sache“, hatte Jörn als Kuttersteuerer bei „Fritjof“ für die Beteiligten vor Beginn der Wettfahrten als Motto ausgegeben. Und dieses Ziel haben wir vollumfänglich erreicht.

Wieder mehr Crews beim Segeln und Pullen

Auch wenn die Beteiligung bei den ZK-10-Kuttern angesichts der vorhandenen Flottengröße mit acht Booten weiter sehr mau gewesen ist, hat die Zahl der Meldungen in der Offenen Klasse diese Lücke durchaus wettgemacht. Von den angekündigten Mannschaften sind 22 in die Wettfahrten gestartet. Und insgesamt 30 Kutter auf der Bahn waren durchaus ein eindrucksvolles Bild auf der Innenförde. Dass die kleinen ZK-10-Kutter in so sparsamer Zahl angereist waren, hatte wohl mehrere Gründe. Zum einen waren wieder einmal Konkurrenzveranstaltungen in der Zeit der Kieler Woche angesetzt worden; zum anderen hatten Crews gezögert, weil es Schwierigkeiten mit den nötigen Urlaubstagen für die Regattazeit gegeben hatte. Die Meldungen für die Klassen in der zweiten Wochenhälfte sowie für das Kutterrace am Sonnabend waren übrigens ebenfalls sehr zufriedenstellend, die Teilnahmezahlen beim Pullen in diesem Jahr sogar besonders hoch.

Der erste Wettfahrt-Tag war für die Crew der Offenen Klasse etwas ernüchternd. Mit einem Segen für alle beteiligten Boote durch die evangelischen und katholischen Militärpfarrer sowie Glückwünsche für Janek, der an diesem Tag Geburtstag hatte, waren die Kutter gestartet. Sogar ein kleines Blasorchester hatte zum Auftakt gespielt. Und die Steuerleute-Besprechung, an der traditionsgemäß die meisten Crewmitglieder teilnahmen, hatte auch keine Probleme erkennen lassen. Die kamen dann aber nur fünf Minuten nach Ankunft auf der Bahn. Die MJK-Mannschaft war von der Zahl her ausreichend, aber nicht vom Gewicht. Windstärken von 5 bis 6 machten das Boot für Finja und Janek nicht mehr beherrschbar, weil sich der Kutter schon allein unter Fock so auf die Seite legte, dass nur ein Abbruch für diesen Tag möglich war. Ein Begleitboot der Regattaorganisation brachte den Kutter noch vor Beginn der beiden Wettfahrten zurück in den Marinestützpunkt. Der Ausfall beider Fahrten an diesem Tag war natürlich nicht mehr aufzuholen. Trotzdem segelte unsere „offene“ Mannschaft am zweiten Tag wieder tapfer mit. Bei der Siegerehrung am Montag stellte Wettfahrtleiter Michael Bauer das Verhalten der Kutterführung in dieser Situation als vorbildlich und verantwortungsvoll heraus. Ein Lob, das jeden Pokal ersetzen kann!

Technische Handicaps und auszubauende Kenntnisse

Bei den ZK-10-Kuttern „Aneesa“ und „Fritjof“ sowie „Pisagua“ waren die Handicaps andere. Die Braunschweiger Crew, die auf ihren Binnengewässern ja am wenigsten von uns allen trainieren kann, schlug sich dabei noch am besten durch – und brachte folglich auch den Preis für die bestplatzierte Marine-Jugend-Mannschaft mit nach Haus. „Fritjof“ ist „Fritjof“. Und da können auch so erfahrene Kuttersegler wie Jörn, Stephan und Jonas nichts daran ändern. Dass es an der Technik und nicht am Können liegt, zeigte „Fritjof“ in einigen taktischen Manövern am Start und an den Wendemarken. Die geliebte Behäbigkeit des Kutters und die eingeschränkte Möglichkeit, an den Wind zu gehen, waren aber einfach nicht auszugleichen.

Manchmal rätselte auch die „Aneesa“-Crew ob der Reaktionen ihres Kutters. Nachteile wie das Schwert, das am Vorwind-Kurs nicht aufgeholt werden kann, waren ja bekannt, ebenso die fehlende Übung mit dem Spinnaker. Wind von achtern war damit in jedem Fall nicht der beliebteste Kurs für „Aneesa“. Richtig spannend wurde es aber immer dann, wenn der Wind nachließ: Der Kutter fuhr dann nicht nur in die Richtung, in die der Bug zeigt; er versetzte jedes Mal deutlich zur Seite. Das wiederum machte das Runden der Wendemarken zum Abenteuer. Glücklicherweise versetzt „Aneesa“ nach Steuerbord – eine Eigenschaft, die man bei einem Kurs, auf dem immer „linksrum“ gesegelt wird, einrechnen kann. Bei taktischem Verhalten und persönlichem Einsatz war allerdings auch hier kein Fehl zu sehen. Mehr als ein Mal segelte „Aneesa“ durch vorausschauende Taktik mehr als die Hälfte der anderen ZK-10 aus, wurde dann aber spätestens vor dem Wind wieder nach hinten durchgereicht. Auch die Schiedsrichter waren vor dem roten Kutter nicht sicher. In einer Startsituation hatte sich ein Jury-Schlauchboot ausgerechnet auf die Startlinie gelegt. Folgender Dialog war dann zu hören. „Aneesa“: „RAUM!“ Schiedsrichter: „Jetzt bekommen wir Angst.“ „Aneesa“: „Zu Recht …“ 😉

Und die Mauer kam immer näher

Eine Situation war allerdings für alle beteiligten Kutter eine echte Herausforderung: eine Wendemarke in der Innenförde. Die Langfahrt in diesem Jahr führte nämlich nur zunächst Richtung Außenförde. Bei Möltenort wurde das erste Mal gewendet; danach ging es in die Innenförde bis zum Landeshaus. Damit die Besucherinnen und Besucher der Kieler Woche möglichst viel von den Segeln auf der Innenförde sehen, hatte die Regattaleitung die Wendetonne rund 50 Meter vor der Mauer der Promenade auslegen lassen – mitten in der Abdeckung, in die nur Wind kommt, wenn er mit Macht von Osten pustet. Das tat er bei dieser Wettfahrt selbstverständlich nicht. Die meisten Kutterbesatzungen versuchten verzweifelt, möglichst nahe an der Wendemarke vorbeizukommen … und wurden dabei oft zu „Treibgut“. Die Schiedsrichter hatten auf diese Weise häufig von der Trillerpfeife Gebrauch zu machen, wenn hier eine Großschot oder da eine Scheuerleiste eben doch die Tonne „streichelte“. Unsere Kutter -Crews wussten natürlich als Einheimische um das Problem und setzten die Kurven deutlich weiter an. Das klappte auch; einzig „Aneesa“ machte es zunächst spannend. Kein Wind bedeutete wie erwähnt die Verwandlung des Kutters in einen Dwarslöper. Der eine oder andere Beobachter auf der Kiellinie (Vorsitzende rein zufällig mitgemeint) musste sich zwischenzeitlich wegdrehen und Stoßgebete aussenden. Die Mauer der Kiellinie kam immer näher … Aber es klappte. Und das Boot kam heil herum. Die drei Kutter der Offenen Klasse, die anschließend um die Tonne wollten, hatten nicht so viel Glück. Und es gab wieder etwas Gerangel. „Aneesa“ bekam im Lauf des Tages ebenfalls den Großbaum eines anderen Kutters ab. Aber außer einem anschließenden Quietschen des „Aneesa“-Besanbaums, der getroffen worden war, gab es keine Schäden.

Am Ende des zweiten Wettfahrttages verkündete Michael Bauer das Ende der Regatta in beiden Klassen. Sechs Fahrten waren absolviert worden – die Mindestzahl für einen Streicher. Und der dritte Tag versprach vor allem eins: echte Flaute. Das Glück musste nicht gezwungen werden. Das Wetter bis zu diesem Zeitpunkt wirklich günstig gewesen. Beide Tage hatten kühl und bedeckt angefangen; aber die Sonne war immer herausgekommen. Und der Wind hatte ausgereicht. Genauso spontan wie die Wettfahrtleitung passten wir deshalb unser eigenes Programm an. Alle durften etwas länger schlafen; aber am Montagmorgen um neun Uhr sammelten sich die Kieler bei den Braunschweiger Freundinnen und Freunden im Zeltlager, brachten Brötchen, Butter und Nussnougatcreme mit – und plünderten alle gemeinsam die noch vorhandenen Braunschweiger Vorräte bei einem Frühstück auf dem Rasen im Marinestützpunkt.

Nix Segeln: Pullen!

Dann hieß es wieder ein bisschen zu arbeiten. „Pisagua“ wurde für das Kranen vorbereitet. „Aneesa“ und „Fritjof“ legten ab, um zurück zu den heimischen Liegeplätzen zu segeln. Nur: Die Wettervorhersage hatte auf den Punkt gestimmt. Wind = 0. Also wurden die Kutter nicht gesegelt, sondern bis nach Haus gepullt. Nicht unbedingt im Racetempo, aber stetig. Unterwegs diskutierten wir noch Hinweise und Vorschläge, die wir von den Schiedsrichtern bekommen hatten. Jörn Mißfeldt, dem Chef der Schiedsrichter, war als erstes bei einem Blick auf die Boote aufgefallen, dass die Masten durchaus noch in der Flucht optimiert werden können – und dazu der Großmast von „Aneesa“ viel zu gerade steht. Da werden wir noch am Mastfuß etwas basteln müssen.

Nach einem Fußmarsch zurück in den Stützpunkt verkürzten wir die Wartezeit unter anderem damit, die Stuhlreihen im Saal der Siegerehrung noch gerade zu rücken. Alle Crews wurden geehrt, auch die, die sich nicht unter den jeweils ersten Dreien platziert hatten. Die von uns gestifteten Preise für die bestplatzierten Marine-Jugenden gehen in diesem Jahr bei ZK-10 nach Braunschweig und in der Offenen Klasse erneut nach Helmstedt. Es war keine unanstrengende Veranstaltung, wie immer. Aber wir hatten tatsächlich sehr viel Spaß, haben ein paar neue Kontakte geknüpft und viele gute Ratschläge erhalten. Eine Unstimmigkeit am Rande mit einer anderen ZK-10-Mannschaft wurde im Nachgang sehr freundschaftlich ausgeräumt, so dass wir bereits jetzt wieder ganz „heiß“ auf die 136. Marinekutterregatta im kommenden Jahr sind. Und da man sich ja noch steigern kann, haben einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedanklich auch die Offene Landesjugendmeisterschaft (OLJM) und das Kutterrace anvisiert. Der Trainingsplan wird also sehr voll werden – egal, wofür wir uns entscheiden.
Und aus Sicht des Vorstandes lässt sich in Richtung Seglerinnen und Segler nur sagen: Das habt Ihr alle ganz toll gemacht! Großes Kompliment!
Klaas

Der Hafen ist voll – nicht nur mit Kuttern

Sie haben die beiden Kutter „Aneesa“ und „Fritjof“ in den rappelvollen Marinestützpunkt gesegelt. Foto: har

Regenzeug anziehen oder nicht anziehen? Das war am Überführungstag vor Beginn der Marinekutterregatten auf der Kieler Förde eine nicht zu beantwortende Frage; denn das Wetter machte es den Überführungs-Crews nicht ganz leicht. Hinterher ließ sich sagen: Egal, wie man sich angezogen hatte, war es in jedem Fall richtig. Mit einigen Schlägen haben wir heute „Aneesa“ und „Fritjof“ vom Liegeplatz am Düsternbrooker Weg zum Marinestützpunkt verlegt. Jörn, Jonas, Birgit und Klaas brachten „Fritjof“ ins Ziel, der sich heute sehr „leichtfüßig“ zeigte. Sarah, Malte, Christiane, Nils, Mayte, Emma, Leonie, Linnea und Cathrine mussten sich ein wenig mit „Aneesa“ quälen, die nicht ganz so wollte, wie man es von ihr gewohnt war. Als der Stützpunkt in Sicht kam, kam der rote Kutter dann doch ins Laufen und war dann kaum zu bremsen. 😉 Bis zum Beginn der ersten Wettfahrt liegen die beiden MJK-Boote traut vereint im Päckchen an der Kuttermole und warten auf den Einsatz.

Hurra, sie haben es geschafft: Die Freundinnen und Freunde der MJ Braunschweig haben die „Pisagua“ mit nach Kiel gebracht. Foto: har

Beim Anlegen wartete auf der Mole bereits Britta, die zweite Vorsitzende der Marine-Jugend Braunschweig, winkend auf die Ankunft der Kieler Kutter. Am Ausrüstungskai gleich nebenan stand der Rest der Braunschweiger Truppe mit dem ZK-10-Kutter „Pisagua“ und wartete darauf, am Kran an die Reihe zu kommen. Die Braunschweiger übernachten im Seglerlager im Stützpunkt in Zelten. Gut ausgerüstet, wie man es von ihnen gewohnt ist, übrigens. Drei von acht ZK-10-Kuttern stammen also von Marine-Jugend-Gruppen. Guter Schnitt. Und morgen, am ersten Regattatag, soll auch das Wetter besser werden. Und wie Jörn ganz zu Recht heute mehrfach betont hat: Hauptsache, wir haben alle Spaß bei der Sache! Genau darum geht’s.
Klaas

Ein Wochenende zum Ausprobieren

Mit „Aneesa“, „Fritjof“ und „Timousine“ im KiWo-Training

Vom Start bis zur ersten Wendemarke: „Fritjof“, der Segelcamp-Kutter „Timousine“ und „Aneesa“ im Training auf der Kieler Förde. Foto: har

Premiere bei der Marine-Jugend Kieler Förde: Erstmals haben wir das Wochenende vor der Kieler Woche und den Marinekutterregatten für ein konzentriertes Training geblockt. Und auch wenn nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der in diesem Jahr angemeldeten drei Mannschaften mitmachen konnten, war die Veranstaltung aus Sicht der beteiligten Seglerinnen und Segler ein wirklicher Erfolg.

Ein Wochenende mit halbwegs realistischen Bedingungen für das Training bedeutet eine Menge Arbeit. Ein Boot muss als Startboot hergerichtet, die Bojen für Startlinie und Wendemarke müssen vorbereitet, bei den Walkie-Talkies die Batterien ausgetauscht, die Ausrüstung geprüft werden. Damit die Crew der Offenen Klasse nicht zuschauen muss, hatten Tina und Finja einen Marinekutter beim benachbarten Segelcamp erbeten, was uns auch dankenswerterweise problemlos zugestanden wurde. Und nicht zuletzt: Die Verpflegung muss zubereitet und herbeigeschafft werden. Tina hatte letzteres wie immer im Griff – gemeinsam unter anderem mit Fe, Claire, Heinke und Nils. Und aus den Reihen der Mitglieder kamen auch diverse schöne Kuchen- und Salat-Spenden.

Mieses Wetter – gute Laune

Wenigstens beim Revier erübrigte sich eine umfängliche Erkundung, steht das doch schon – halbwegs – fest. Die Bucht in der Wik am Kieler Westufer direkt vor dem Marinestützpunkt bietet alles: unzuverlässigen und öfter umlaufenden Wind, diverse Gefahrenstellen und in der Landabdeckung gern das eine oder andere Windloch. Perfekt zum Üben. Genauso perfekt war an diesem Sonnabend das Wetter: Windstärke 4, in Böen auch gern mal 7, dazu strömender Regen in den Intensitäten „heftig“ und „nahezu unerträglich“. Die durchaus ernst gemeinten Fragen, ob wir da wirklich segeln wollen, wurden mut dem Hinweis beschieden, dass auch die Regatta wegen Regens mit Sicherheit nicht abgesagt wird.

Janek und Klaas fuhren also die „Colombina“ als Startschiff zur gedachten Position, Guido das große Motorschlauchboot zum Auslegen der Bojen sowie als Schiedsrichter zum genauen Hingucken – was an der einen oder anderen Stelle sogar nötig werden sollte.

Anlaufen des Vereinsstegs: Es warten Kaffee und Kuchen. Foto: har

Zwei Durchgänge waren am ersten Tag drin: Warten auf den Start, Start, Schlag zur ersten Wendemarke, von dort wieder zurück – alles bei prasselndem Regen. Einen weiteren Anlauf mussten wir dann abbrechen: Ein langer rollender Donner hätte zunächst noch vom Verladen einer Fähre stammen können, der zweite Donnerschlag machte es aber offensichtlich – Gewitter. Und das hieß für alle, schleunigst zurück in den Hafen zu verlegen. Die Bojen wurden vorsichtshalber gleich mit eingezogen. Unsere Heimcrew „Tina und die fleißigen Caterer“ disponierten in Windeseile um und wandelten das geplante Abend- in ein Mittagessen um, fuhren einen großen leeren Kleiderständer in die Bootshalle, damit die nasse Segelbekleidung aufgehängt werden kann. Als alle Beteiligten in den Gruppenraum eingerückt waren, machte sich auch bleierne Müdigkeit breit, die durch ein gutes Essen eher noch verstärkt wurde. Und so ließen wir den ersten Trainingstag an dieser Stelle ausklingen.

Am zweiten Tag war das Wetter nicht perfekt, aber deutlich freundlicher als am Sonnabend. Spontan hatten wir uns eine Stunde früher als ursprünglich geplant verabredet, um möglichst viel von der Wetterlage nutzen zu können. Diesmal reichte es auch für drei Kutterbesatzungen: „Timousine“ vom Segelcamp, „Aneesa“ und gingen auf die Bahn, um zunächst das Programm vom Vortag zu wiederholen. Hatten wir den Sonnabend bei fiesestem Wetter noch ohne Blessuren überstanden, traf der Großbaum von „Aneesa“ in einer Halse an diesem Vormittag Christiane, die wir vorsichtshalber an Land setzten. Glücklicherweise war aber nichts Schlimmes passiert.

Mittags musste nach einigen Start-Manövern der Camp-Kutter zurückgebracht werden, gute Gelegenheit für eine ausführliche Pause im Vereinsheim mit Kaffee, Kuchen und Gebäck. Zwischenzeitlich hatte der Wind auch von West auf Süd gedreht und sowohl die Anker des Startschiffs als auch der Bojen aus dem Grund gezogen. Also verlegten wir auch diese wieder in den Hafen.

Premiere gelungen

Nachmittags wurden alle Seglerinnen und Segler auf unsere beiden verbliebenen Kutter verteilt, starteten vom Vereinssteg vor dem Haus und machten sich auf den Weg Richtung Marinestützpunkt und wieder zurück, um länger als 15 Minuten ein bisschen Wettfahrt-Feeling zu erhalten. „Fritjof“ erwies sich bei dem starken Wind diesmal als so fix, dass er vor dem als Wendemarke gedachten Motorboot an der verabredeten Stelle ankam und gleich noch ein paar Kurven extra drehte. So wurde diese Tour so ausführlich, dass wir auf eine mögliche zweite Fahrt verzichten konnten und uns nach Heimkehr an den Vereinssteg gleich mit dem Aufräumen und dem Abendessen beschäftigen durften. Vielleicht lag es auch den hervorragenden Salaten und den Grillkünsten von Nils, dass die Feedback-Runde am Abend ergab, dass diese Premiere von allen Beteiligten als durchaus gelungen angesehen und Wiederholung angestrebt wurde. Die Mannschaften von „Fritjof“ und „Aneesa“ verabredeten sich jedenfalls noch am Abend spontan zu einem weiteren Training unter der Woche, um vor den Regatten am Wochenende darauf noch ein bisschen „Feintuning“ zu betreiben. Die Kieler Woche kann kommen.
Klaas

Feuertaufe bestanden

Nur unter Besan und Genua sehr flott unterwegs: „Aneesa“ lernt wieder das Laufen. Foto: har

Stetige fünf Beaufort aus Ost mit Spitzen bis zu sieben – gute Bedingungen, um den frisch zu Wasser gelassenen Kutter „Aneesa“ auf der Kieler Förde erstmals zu testen. Nach rund zwei Jahren Arbeit an dem Boot und einigen Rückschlägen bei der Überholung hatte sich eine zehnköpfige Crew für die erste Stunde Kreuzen und Ausprobieren zusammengefunden. Ergebnis: An einigen Stellen ist noch Finetuning gefragt; das nächste Projekt wird ein neuer Satz Segel sein. Aber unter dem Strich gab es nur zufriedene Gesichter. Das feuerrote Gefährt sprang für einen Kutter fix an und war in Windeseile bei fünf, sechs Knoten, und das nur unter Besan und Genua. Das Groß war nach der jüngsten Reparatur des Mastes unten geblieben. Für den ersten Eindruck reichte es. Und Spaß machte es auch. 🙂
Klaas

Hurra, sie schwimmen … wieder!

Zwei Kutter, ein Motorboot und drei Segelyachten schaukeln wieder im Sportboothafen. Die viele Arbeit hat sich gelohnt. 😉 Foto: har

Ziemlich viel Arbeit für viele fleißige Hände – und das über Monate seit dem Kranen der Vereins-Flotte aus dem Wasser Ende Oktober vergangenen Jahres: Nun sind sie wieder einsatzbereit, die etwas dickeren „Pötte“ der MJK. Und auch die Sorgenkinder machen Freude; das große Begleitboot hat erstmals in den vergangenen Jahren eine richtig gute Überholung seines Motors genossen. Der große Außenborder schnurrt und ist damit hoffentlich eine zuverlässige Größe bei der Begleitung der schnelleren Jollen in dieser Saison. Und zumindest für die Gruppen-Moral ist es auch wichtig zu sehen, dass unser zweiter Kutter, die „Aneesa“, nach all den vielen Arbeitsstunden und dem Refit für den kompletten Rumpf nun wenigstens nicht mehr das ganze Wasser der Innenförde in sich aufnehmen will. Gut, an der Gängigkeit des Schwerts lässt sich noch etwas verbessern; aber unsere „Freundliche“ läuft und liegt leicht auf dem Ruder.

Letzte Pinselstriche von Jörn – dann darf auf Kutter „Fritjof“ wieder in die Förde. Foto: har

Am Tag des Kranens ist (fast) alles vorbereitet. Die Masten sind mit Fallen und Stagen bestückt; die Trailer sind an Ort und Stelle, um unserem super-gelassenen Kranfahrer Peer die Arbeit nicht zu schwer zu machen. Die Leinen sind bereitgelegt, das Werkzeug und die Antifouling-Töpfe für die Restarbeiten stehen auch parat. Als der Kran dann an seinem gewohnten Platz auf der Kiellinie steht und vor allem Jan, Bennet, Thomas, Emily, Linnea und Cathrine den Platz unter dem Kranausleger für die Passanten sperren, kann das große Schlauchboot als erstes zum Steg schweben.

Erst die Kleinen

Nach dem Motorboot lässt Peer die beiden kleinen Yachten „Regulus“ und „Colombina“ zu Wasser. Erstere machte ihrem Ruf wie immer alle Ehre, sprich: Sie weigert sich eine halbe Stunde lang standhaft, das Schwert aus dem Schwertkiel herabzulassen. Sägen, Hämmer, Stemmeisen … alle möglichen Mittel werden eingesetzt, bis endlich das Blatt herunterkommt. Da bleibt es nun auch bis zum Herbst. Dann werden wir den Spaß in die andere Richtung wahrscheinlich erneut bekommen.

Das Schwert von „Regulus“ ist draußen. Es hat zuvor gezickt – wie bei jedem Kranen seit vielen Jahren. Foto: har

Nach und nach bevölkern die schwimmenden Untersätze das Wasser rings um den Steg. Überall wird ausgerüstet, aufgeriggt, werden Segel angeschlagen. Hier und da liegen auch mal die Nerven blank, wenn es nicht genau so geht, wie man sich das gerade vorgestellt hat. Aber auch das geht vorbei. Zuletzt legen die Boote nacheinander ab, werden zum Teil vom Motorboot gezogen – der Wind hat an diesem Tag eine echte Pause eingelegt. Und außerdem sind die fleißigen Helferinnen und Helfer auch ganz schön durch. Immerhin hat die Aktion am Ende des Tages neun Stunden gedauert. Und das Aufräumen und Trailerverschieben ist noch gar nicht geschafft. Gegen 21.30 Uhr streichen die Letzten die Segel. Aber es hat sich gelohnt.

Dank an die verständnisvollen Nachbarn

Übrigens, was auch einmal gesagt werden muss: ganz lieben Dank an die Ruderinnen und Ruderer von unseren Lieblingsnachbarn bei der Rudergesellschaft Germania e.V. Steggemeinschaft heißt ja nicht, dass ein Verein einen ganzen Wochenend-Tag den Anleger blockiert; aber wir konnten hier in aller Ruhe und mit Sorgfalt unsere Boote ausrüsten und auftakeln, weil unsere Nachbarn uns die Freiheit dazu gegeben haben! ❤️
Klaas

Arbeit an allen Gewerken

Christiane zerlegt eine Winsch, die im Kutter „Aneesa“ ihren Platz finden wird. Foto: Cathrine

Auch wenn es draußen graupelt und weht, die Temperaturen die zweistelligen Marken nicht überschreiten: Der Frühling ist da und mit ihm die Nähe zur kommenden Segelsaison. Und deshalb arbeiten seit Wochen einige fleißige Mitglieder parallel an sämtlichen Gewerken, die gefordert sind. So nehmen mehrere ziemlich mitgenommene „Optimisten“ wieder Gestalt an: Schleifen, spachteln, schleifen, grundieren, schleifen, lackieren, schleifen – oh, da war noch eine Delle –, also erneut spachteln, schleifen, und so weiter … 😉

Mal sehen, was hier bei der Schleiferei alles ans Licht kommt. Bennet befreit den Opti vom Lack. Foto: har

Kleine Boote, kleine Sorgen, große Boote … Auch unsere betagten Kutter benötigen viel Liebe und noch mehr Pflege. „Aneesa“, an der wir bereits zwei Jahre arbeiten und die uns im Lauf der Zeit mit immer neuen Überraschungen geplagt hat, sieht inzwischen fast aus wie werftneu. In der gesamten Zeit wunderten sich die Beteiligten (sehr zu Recht), wo überall feuchte Stellen oder gar kleine Fontänen an dem Kutter auftauchten – der vor zwei Jahren das letzte Mal im Wasser war – keine zehn Minuten übrigens. Inzwischen sind die bekannten Problemzonen entweder beseitigt oder so sehr eingedämmt, dass wir halbwegs guten Gewissens die Endausrüstung in den Blick nehmen können.

Fragt bitte nicht … Unter dem aufgebockten ZK-10-Kutter „Aneesa“ arbeiten Nils und Christiane eingezwängt in der eiskalten Bootshalle an Kiel und Schwertkasten. Foto: har

Der Kiel von „Aneesa“ war eine besondere Herausforderung, hätte man mit dem Wasservorrat, der dort fälschlicherweise gebunkert gewesen war, doch einen kleinen Brand löschen können. Nils hatte sich der Sache angenommen und nach Abnahme der alten Kielschienen einige Bereiche neu aufgebaut und die neuen Schienen angepasst. Klingt übersichtlich, war es aber nicht. An viele Stellen kam man nicht so einfach heran. Die alten Bohrlöcher für Befestigungsschrauben mussten verfüllt werden. Sie waren nicht mehr zu gebrauchen. Das bedeutete allerdings, dass die neuen Schienen anders konstruiert werden mussten – eine Aufgabe, die Nils dann lieber in seiner heimischen Werkstatt erledigte.

Inzwischen sind die neuen Schienen am Boot befestigt, Primer und Antifouling sind aufgetragen. Damit ist der Kutter weit genug, um das Verlassen der Bootshalle zu planen. Einige kleinere Laminierarbeiten sind noch im Lastenheft, die Prüfung des Riggs, das Einsetzen des Schwerts, der Zusammenbau des Schwerttischs … Vor dem Spaß kommt halt eine Menge Engagement.

Ole und Emily überarbeiten das Holz des Ruderblatts von „Fritjof“. Foto: har

Ein Kutter ist kein Kutter: Denn auch „Fritjof“ hat im vergangenen Sommer seine Spuren davongetragen. Und die müssen ausgebessert werden. So hat die Inspektion des schweren hölzernen Ruderblatts Risse zu Tage gefördert. Zum Glück sahen sie dramatischer aus als sie waren. Aber dennoch muss das Blatt geschliffen und mit Holzleim und Epoxid ausgebessert werden, bevor wieder neuer Lack auf das Ruder kommen kann.

Die Freitaggruppe hat sich die Beschläge des „Fritjof“-Ruders vorgenommen. Foto: har

Und dann können auch die Eisenbeschläge wieder auf das Ruderblatt geschraubt werden. Die waren durch den blühenden Rost fast doppelt so dick wie vorgesehen. Die Freitaggruppe hatte also stundenlang mit schwerem Gerät geschliffen, Rostumwandler und Primer aufgetragen und mittlerweile den gewohnten mattweißen Metall-Lack gestrichen. Ein paar neue Schrauben und das Ruderblatt ist wieder einsatzfähig.

Welcher Bohrer könnte passen? Guido sucht das richtige Werkzeug zusammen. Foto: har

All diese Anstrengungen sind nur ein Teil dessen, was die Mitglieder zurzeit in die Hände nehmen. Die Yachten werden überholt, die Riggs und das viele Zubehör für den Segelalltag geprüft, überholt und bereitgelegt. Unter Tinas Leitung ist derweil die Mädchenlast weitgehend ausgeräumt worden, um Dirk die Ellbogenfreiheit zu verschaffen, unseren Wasseranschluss im Gruppenraum zu verlegen. Auch die Jungenlast ist aufgeräumt. Ihr erinnert Euch: Die Renovierung unseres Gruppenraums ist nun komplett in unseren eigenen Händen. Und bevor wir dort die Reste unserer alten Küche entsorgen können, muss der Ersatz fertig sein. 😉 Verflixt viel ehrenamtlicher Einsatz für die, die hier ohne Murren zupacken, damit es anschließend für alle wohnlicher wird.
Klaas

Wer eine Boje für das Segeltraining auslegen will, muss sichergehen, dass hier nicht an ungewünschter Stelle Luftlöcher vorhanden sind. Stephan, Dieter und Willi machen den Test. Foto: har
Aus der als Projekt aufzuarbeitenden Optimist-Ruine wird sicherlich kein Regattaboot mehr. Aber die Freitaggruppe baut die kleine Jolle so wieder auf, dass sie getrost gesegelt werden kann. Foto: har

Vollversammlung auf der Baustelle

Wenigstens war es warm: Die Jahreshauptversammlung musste in einem weitgehend ausgeräumten Gruppenraum stattfinden. Foto: Malte

Es gibt nicht viele Veranstaltungen, bei denen die Anwesenheit der Mitglieder geradezu zwingend gefordert ist: Die vorgeschriebene Jahreshauptversammlung eines eingetragenen Vereins gehört allerdings sicher dazu. Immerhin ein knappes Drittel der Mitglieder der Marine-Jugend Kieler Förde e.V. war dann tatsächlich zur Versammlung anwesend. Vor allem Krankheit und berufliche Erfordernisse hatten bei einigen Seglerinnen und Seglern die Teilnahme leider verhindert.

Diejenigen, die es geschafft hatten, in die Baustelle zu kommen, in die sich der Versammlungsraum verwandelt hatte, bekamen allerdings vom Vorstand für etliche Entwicklungen einen aktuellen Sachstand – angefangen bei den Sorgen über die mögliche negative Entwicklung für die Vereine an der Innenförde durch die beabsichtigten Pläne zum Umbau der Kiellinie ab 2026 über die Gespräche zur Zusammenarbeit mit den beiden Segelvereinen Arsenal Segel Gruppe und Segelgemeinschaft der Marineflieger am Plüschowhafen bis hin zu der Umgestaltung des Gruppenraums durch die Marinekameradschaft Kiel, die ja erst kürzlich ins Stocken gekommen war. Letzteres wird nun als Projekt der Marine-Jugend von deren Mitgliedern übernommen, nicht so aufwändig wie ursprünglich vorgesehen – aber so, dass es für die Vereinsmitglieder wieder nutzbar wird.

Neues Ehrenmitglied des Vereins: Claire Neumann (links) ist diese Ehre anlässlich der Versammlung zuteil geworden. Nicht nur der geschäftsführende Vorstand – Stephan Böttcher, Tina Hindersmann-Schmidt und Klaas Hartmann-Moritzen (von rechts) freuen sich mit ihr. Foto: Malte

Natürlich gehören zu einer Jahreshauptversammlung viele nicht zu vermeidende Formalien. Aber die Ehrungen gehören sicher zu den schönen Tagesordnungspunkten. Neben Auszeichnungen für langjährige Mitgliedschaft verlieh die Versammlung auch zwei Mitgliedern die Ehrenmitgliedschaft. Claire Neumann und Rolf Mückenheim erhielten diese Würdigung für ihr jeweiliges langjähriges Engagement. Letzterer hatte auf Grund seines gesundheitlichen Zustands nicht teilnehmen können. Aber die offizielle Übergabe der Urkunde wird selbstverständlich noch nachgeholt.

Natürlich wurde auch gewählt: Tina Hindersmann-Schmidt bleibt weiter zweite Vorsitzende, Christiane Schulz Jugendwartin und Jens Kruschwitz Kassenprüfer. Neu besetzt wurden die Schriftführung durch Cathrine Moritzen und der Sportwart durch Malte Schmidt. Die Mitglieder erhielten zudem einen groben Überblick über das Programm der kommenden Saison einschließlich Marinekutterregatta zur Kieler Woche, Segellager mit der Marine-Jugend Braunschweig und einem Angebot zum Ferienpass-Programm.

Traditionell wurde die Versammlung unterbrochen, um die Jahreshauptversammlung des Stützpunkts Kiel des Marine-Regatta-Vereins unter der Vorsitzenden Tina Hindersmann-Schmidt einzuschieben. Dies ist schon deshalb nie ein Problem, weil die Mitglieder beider Vereine weitgehend übereinstimmen – nur die Vorstände setzen sich unterschiedlich zusammen. Bei der einzigen hier anstehenden Neuwahl der Position des oder der zweiten Vorsitzenden kam es zur Wiederwahl von Stefan Bürger, der wie der scheidende Schriftwart Jonas Zumkeller online zugeschaltet war.

Beide Versammlungen waren gemeinsam innerhalb von 59 Minuten abgearbeitet – was nicht heißt, dass sich die Mitglieder danach gleich zerstreuten. Denn wie in jedem Jahr hatte es reichlich Spenden an selbst gebackenem Kuchen und Brot gegeben. Zusammen mit Kaffee, Tee und Kakao war damit die Voraussetzung geschaffen, noch in Gesprächsrunden beisammen zu bleiben, bis sich schließlich nach weiteren anderthalb Stunden die Räume langsam leerten – und Nils, Bennet und Christiane sich endlich wieder der Reparatur des Kutters „Aneesa“ in der Bootshalle widmen konnten. 😉
Klaas

Salz- und Brackwasser hinterlassen Spuren

Mit Schleifklötzen, Drahtbürsten und Maschinen geht es den dicken Rostschichten
an die Substanz. Foto: har

Langsam wird es Zeit, auch die in der vergangenen Saison heftig beanspruchten Metallbeschläge zu bearbeiten: Alles, was unser ZK-10-Kutter „Fritjof“ beispielsweise an Stahl in 2023 ins Wasser getaucht hat, ist von dickem blühendem Rost überzogen. Die Monate im Brackwasser der Ostsee und im Salzwasser der Nordsee haben halt ihre Spuren hinterlassen. Nachdem vor einigen Tagen alle Metallteile vom Ruderblatt des Kutters abgeschraubt worden waren, liegen sie nun auf der Werkbank und müssen alles über sich ergehen lassen, was den Rost vom verbleibenden Metall trennt.

Gutes Zureden nutzt hier nichts mehr. Da hilft nur noch brachiale Kraft.
Der Rost hat sich regelrecht in den Ruderbeschlag eingegraben. Foto: har

Wenigstens haben alle befallenen Beschläge noch so viel Substanz, dass sie nicht ersetzt werden müssen. Aber es zeigt sich wieder, dass die „kleinen Sachen“ in der Winterarbeit gern einmal unterschätzt werden. Bis das Kutter-Ruder wieder zusammengesetzt und einsatzbereit ist, werden noch so einige Stunden investiert werden müssen.
Klaas

Grünkohlessen wird zur Tradition

Der gedeckte Tisch wartet auf die hungrigen Gäste. 😉 Foto: Tina

Trotz Baustelle trafen wir uns auch in diesem Jahr zum Grünkohlessen. Dieses Jahr galt es, die hungrigen Mägen von 21 Vereinsmitgliedern und Gästen zu füllen. Wie auch im letzten Jahr wurde der Grünkohl vom Schlachter des Vertrauens abgeholt und stand pünktlich um 18 Uhr auf dem Tisch. In Schüsseln wurde der Grünkohl und die Kartoffeln an der großen Tafel herumgereicht. Jeder konnte den Grünkohl so essen, wie er oder sie wollte: Auswahl an Fleisch zwischen Kohlwurst, Kassler und Schweinebacke, zudem standen noch kleine Schüsseln mit Zucker und Senf auf dem Tisch. Ob Zucker oder nicht war, wie bereits im vergangenem Jahr eine häufig diskutierte Sache, allerdings ohne wirklich klares Ergebnis. Und auch unser jüngstes Mitglied Ben wollte nicht auf den Grünkohl verzichten und aß fleißig bei Mama und Papa mit. Während des Essens wurden in alten Erinnerungen geschwelgt, aber auch neue Pläne geschmiedet. Und die, die sich noch an letztes Jahr erinnern konnten, hatten dieses Jahr vorgesorgt: Die Tupperboxen von Zuhause warteten im Auto, um die Reste mitzunehmen. Alle gingen zufrieden und satt nach Hause und baten um eine Wiederholung im nächste Jahr. Also „same procedere as every year“: der dritte Samstag im Februar ist der 15.02.2025 – nur um es bereits erwähnt zu haben. Die Anmeldung folgt dann Ende des Jahres.
Tina

Plötzlich mehr Platz im Gruppenraum

Die dunkle Dekoration im Gruppenraum wird abgebaut. Denn eigentlich soll die Paneele ebenfalls abgenommen werden. Eigentlich … Foto: Tina

Das Rattern von Akkuschraubern betrifft ausnahmsweise nicht die Boote in der Halle nebenan: Der mehrtägige Arbeitseinsatz gilt dem Gruppenraum. Nach und nach kommt die Dekoration herunter, wird verpackt und weggeräumt. Pokale, Medaillen, maritime „Erinnerungsstücke“ – alles muss aus dem Weg.

Der Hauseigentümer, die Marinekameradschaft von 1914, die bislang ihren Vereinsraum im Stockwerk über unserem Verein gehabt hat, ist zu Gunsten der Gastronomie im eigenen Haus ausgewichen und hat den MK-Raum abgegeben. Das ist begreiflicherweise misslich für die kleineren Veranstaltungen. Und so hat die Marinekameradschaft die Bitte geäußert, den Raum der Marine-Jugend im Erdgeschoss mit nutzen zu dürfen. Der damit verbundene Vorschlag: den Raum umfassend zu renovieren. Damit die Bauarbeiten beginnen können, heißt es für uns: räumen. Bevor die Wände neu verputzt und Sitzecken eingerichtet werden können, müssen die alten Paneele weg. Die Küchenzeile wird genauso abgebaut wie die Büroecke mit unserem Computer. Die Hoffnung: noch vor der Kieler Woche im Juni wieder einen „gebrauchsfähigen“ Gruppenraum nutzen zu können.

Es wird kahl – auch die Küche wird zurückgebaut, um später im Tresen wiederbelebt zu werden. Foto: har

Leider zerschlagen sich die Pläne plötzlich, weil es in der Marinekameradschaft zu Missverständnissen gekommen ist. Konsequenz: „Baustopp“ auf unbestimmte Zeit. Da wir allerdings nicht Vereinsarbeit in der Baugrube leisten können, werden wir selbst die Ärmel in den kommenden Wochen hochkrempeln und den Gruppenraum in Eigenregie wieder nutzbar und wohnlich machen. Ob als Übergangs- oder Dauerlösung wird sich zeigen. Aber die Marine-Jugend ist es gewohnt, mit spontanen Richtungsänderungen und Kompromissfähigkeit solche Projekte gelassen anzugehen. 😉
Klaas