
Auch wenn es draußen graupelt und weht, die Temperaturen die zweistelligen Marken nicht überschreiten: Der Frühling ist da und mit ihm die Nähe zur kommenden Segelsaison. Und deshalb arbeiten seit Wochen einige fleißige Mitglieder parallel an sämtlichen Gewerken, die gefordert sind. So nehmen mehrere ziemlich mitgenommene „Optimisten“ wieder Gestalt an: Schleifen, spachteln, schleifen, grundieren, schleifen, lackieren, schleifen – oh, da war noch eine Delle –, also erneut spachteln, schleifen, und so weiter … 😉

Kleine Boote, kleine Sorgen, große Boote … Auch unsere betagten Kutter benötigen viel Liebe und noch mehr Pflege. „Aneesa“, an der wir bereits zwei Jahre arbeiten und die uns im Lauf der Zeit mit immer neuen Überraschungen geplagt hat, sieht inzwischen fast aus wie werftneu. In der gesamten Zeit wunderten sich die Beteiligten (sehr zu Recht), wo überall feuchte Stellen oder gar kleine Fontänen an dem Kutter auftauchten – der vor zwei Jahren das letzte Mal im Wasser war – keine zehn Minuten übrigens. Inzwischen sind die bekannten Problemzonen entweder beseitigt oder so sehr eingedämmt, dass wir halbwegs guten Gewissens die Endausrüstung in den Blick nehmen können.

Der Kiel von „Aneesa“ war eine besondere Herausforderung, hätte man mit dem Wasservorrat, der dort fälschlicherweise gebunkert gewesen war, doch einen kleinen Brand löschen können. Nils hatte sich der Sache angenommen und nach Abnahme der alten Kielschienen einige Bereiche neu aufgebaut und die neuen Schienen angepasst. Klingt übersichtlich, war es aber nicht. An viele Stellen kam man nicht so einfach heran. Die alten Bohrlöcher für Befestigungsschrauben mussten verfüllt werden. Sie waren nicht mehr zu gebrauchen. Das bedeutete allerdings, dass die neuen Schienen anders konstruiert werden mussten – eine Aufgabe, die Nils dann lieber in seiner heimischen Werkstatt erledigte.






Inzwischen sind die neuen Schienen am Boot befestigt, Primer und Antifouling sind aufgetragen. Damit ist der Kutter weit genug, um das Verlassen der Bootshalle zu planen. Einige kleinere Laminierarbeiten sind noch im Lastenheft, die Prüfung des Riggs, das Einsetzen des Schwerts, der Zusammenbau des Schwerttischs … Vor dem Spaß kommt halt eine Menge Engagement.

Ein Kutter ist kein Kutter: Denn auch „Fritjof“ hat im vergangenen Sommer seine Spuren davongetragen. Und die müssen ausgebessert werden. So hat die Inspektion des schweren hölzernen Ruderblatts Risse zu Tage gefördert. Zum Glück sahen sie dramatischer aus als sie waren. Aber dennoch muss das Blatt geschliffen und mit Holzleim und Epoxid ausgebessert werden, bevor wieder neuer Lack auf das Ruder kommen kann.

Und dann können auch die Eisenbeschläge wieder auf das Ruderblatt geschraubt werden. Die waren durch den blühenden Rost fast doppelt so dick wie vorgesehen. Die Freitaggruppe hatte also stundenlang mit schwerem Gerät geschliffen, Rostumwandler und Primer aufgetragen und mittlerweile den gewohnten mattweißen Metall-Lack gestrichen. Ein paar neue Schrauben und das Ruderblatt ist wieder einsatzfähig.

All diese Anstrengungen sind nur ein Teil dessen, was die Mitglieder zurzeit in die Hände nehmen. Die Yachten werden überholt, die Riggs und das viele Zubehör für den Segelalltag geprüft, überholt und bereitgelegt. Unter Tinas Leitung ist derweil die Mädchenlast weitgehend ausgeräumt worden, um Dirk die Ellbogenfreiheit zu verschaffen, unseren Wasseranschluss im Gruppenraum zu verlegen. Auch die Jungenlast ist aufgeräumt. Ihr erinnert Euch: Die Renovierung unseres Gruppenraums ist nun komplett in unseren eigenen Händen. Und bevor wir dort die Reste unserer alten Küche entsorgen können, muss der Ersatz fertig sein. 😉 Verflixt viel ehrenamtlicher Einsatz für die, die hier ohne Murren zupacken, damit es anschließend für alle wohnlicher wird.
Klaas

