Zu Pfingsten mit Dickschiffen auf Tour

Und los geht’s: „Johanna“ und „Regulus“ stoßen im Düsternbrooker Hafen ab. Foto: har

Diesen Anblick gab es schon lange nicht mehr: Unsere Albin Vega „Johanna“ und die Dehler Varianta „Regulus“ liegen fertig bepackt und zur Abfahrt bereit an ihren Liegeplätzen im Sportboothafen an der Kieler Förde. An Land versammelt sich schon langsam die Crew, Gepäck liegt bereit. Alle warten darauf, dass es losgehen kann: die erste Pfingstfahrt seit Jahren. Für Einige ist es die erste seit langem. Andere waren noch nie dabei. Dennis, Jonas und Pushy steigen bei der „Johanna“ ein. Malte, Christiane und Finja machen machen sich auf der „Regulus“ bereit zum Ablegen. Die Fahrt kann beginnen.

Gepäck für die Pfingsttage wird an Bord gereicht: Den Rest hat Dennis schon längst vorbereitet. Foto: mor

Der erste Schlag geht am frühen Abend nach Schilksee – bei geradezu perfekten Bedingungen. Die Crews gewöhnen sich an die Boote und an das gemeinsame Arbeiten. Die „Regulus“ wird von den Wellen ganz schön herumgeschaukelt; die größere „Johanna“ spürt davon nicht so viel. Nach knapp vier Stunden kommen die Boote in Schilksee an, finden schnell einen freien Platz an einer Mole und legten sich dort ins Päckchen. Nach einer kurzen Erkundung des Hafens setzen sich alle zusammen auf die „Johanna“ und nehmen ihr erstes gemeinsames Abendbrot zu sich: Hotdogs – und alle genießen den Augenblick. Der Abend ist dann allerdings noch nicht ganz zu Ende. Die Crews spielen gemeinsam ein paar Runden „Uno“.

Glück gehabt: In Schilksee gibt es noch ein Plätzchen. Denn der Hafen ist voll. Am Pfingstwochenende laufen hier auch noch die Regatten zum  Young Europeans Sailing. Foto: mor

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen bricht die kleine Truppe wieder gegen zehn Uhr auf. Tagesziel ist Damp. Die „Johanna“ hängt die „Regulus“ irgendwann ab, klar, „Länge läuft“ zeigt sich auch hier. Kurz vor Damp wendet die „Johanna“, um sich wieder mit der „Regulus“ zusammenzuschließen. Aber die Standort-Übermittlung von dort klappt irgendwie nicht so ganz. Und so sucht die „Johanna“-Crew das andere Boot an einer falschen Stelle. Ergebnis: „Regulus“ läuft zuerst in Damp ein. So geht’s natürlich auch. 😉 Im Hafen gibt es großes Hallo, weil auch Dirk mit seinem Boot an diesem Wochenende dorthin gekommen ist. Ansonsten reichlich Trubel vor Ort – hatten in Schilksee Regatten das Bild bestimmt, sind es in Damp vor allem laute Feiern mit noch lauterer Musik.

Mannschaft ist komplett

An diesem Abend komplettiert sich auch die Mannschaft, denn Janek stößt hinzu. Und Finja wechselt von der „Regulus“ auf die „Johanna“. Beim nächsten Edeka-Markt wird dann für das abendliche Grillen eingekauft. Und nach einigem Herumfragen landen die Crews dann für diesen Zweck am Strand – wieder ein herrlicher Abend, der mit dem Essen nicht vorbei ist. Denn, richtig geraten, an Bord folgen vor dem Schlafengehen wieder einige Runden „Uno“.

Die „Johanna“ vor Schilksee: Die Wetterbedingungen für den Törn aus der Kieler Bucht sind ideal. Foto: har

Der kommende Morgen bringt erneut ein ausgiebiges Frühstück, nach dem dann gegen zehn Uhr abgelegt wird. Der gute Wind treibt die Boote zügig zurück in Richtung Schilksee, wo der Wasser bunt von Regattaseglern ist. Die „Regulus“ wurschelt sich selbstbewusst am Rande durch; die größere „Johanna“ muss wenden und braucht deshalb etwas länger. Auf diesem Schlag stellen Dennis, Finja und Jonas fest, dass sich an einem von drei Wanten ein Wantenspanner verabschiedet hat. Dennis repariert das Want aber umgehend provisorisch und läuft kurz nach der „Regulus“ in Schilksee ein.

In die Box – aus der Box

Während Dennis sich auf den Weg zu einem Geschäft für Segelzubehör aufmacht, um den abgängigen Wantenspanner zu ersetzen, taucht eine Yacht im Hafen auf, die den Platz der „Johanna“ für sich reklamiert. Malte, Finja und Pushy zerren, schieben, drücken die „Johanna“ also aus der Box heraus und in die nächste Box wieder hinein. Auf der wartenden Yacht beobachten unbeteiligt ein Mops sowie etliche Fender in Schonbezügen das Geschehen. Janek, der sich das Geschiebe gemütlich von der „Regulus“ aus ansieht, kommentiert es mit „Bestes Hafenkino heute!“.

Entscheidung: Wir segeln weiter

Um etwas abzudampfen, verziehen sich die Seglerinnen und Segler anschließend zum Eisessen in ein Café neben dem Segelzubehör-Geschäft. Dennis repariert derweil das Want und erledigt die Logbuch-Einträge. Die zurückgekehrten Crews legen das „Uno“-Spiel zur Seite und probieren es mit der Alternative „Tabu“. Janek, der sich mit dem Wetter des kommenden Tages befasst, schlägt vor, noch am selben Tag aus Schilksee wieder auszulaufen und den Heimathafen anzusteuern. Für Montag wird so viel Wind erwartet, dass es mit der „Regulus“ wahrscheinlich nicht mehr ganz so lustig sein könnte. Gesagt. Getan. Die Yacht mit Mops und umhäkelten Fendern bleibt also heute wohl ohne Nachbarn. Pushy wechselt für den nächsten Schlag auf die „Regulus“. Und die beiden Marine-Jugend-Boote machen sich auf den Weg nach Haus. Gegen zwanzig vor neun legen „Johanna“ und „Regulus“ wieder an. Damit ist die Tour aber noch nicht vorbei: Erst kommt das Abendbrot (Nudeln mit leckerer Soße); dann folgen diverse Runden „Tabu“ und – richtig – „Uno“ vor dem Sprung in die Kojen.

Reichlich geschafft, aber sehr zufrieden: Die Pfingsttour 2022 ist vorbei – und ruft nach Wiederholung. Foto: mor

Nach der nicht ganz so langen Nachtruhe gibt es zum letzten Mal ein schönes langes Frühstück an Bord. Und wie immer hat Dennis für frische Brötchen gesorgt, ist an diesem letzten Morgen sogar noch mit dem Auto losgefahren, weil es in der Nähe keinen Bäcker gibt. Frühstückseier hat er übrigens auch noch gezaubert. So gestärkt fallen Aufräumen und Packen recht leicht. Mittags verabschieden sich die Seglerinnen und Segler voneinander mit dem festen Vorsatz, möglichst bald wieder gemeinsam auf Tour zu gehen. Großer Dank noch einmal an Dennis, der dieses Wochenende so super vorbereitet hat und mit seiner Ruhe und Umsicht jede mögliche Aufregung vermeiden konnte. Alle teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben diese Pfingstfahrt rundum genossen!
Pushy