Kann man damit noch segeln oder soll es weg?

Guido und Dieter machen eine Jolle nach der anderen noch einmal gründlich sauber, bevor die Boote unter einer dicken Plane in den Winterschlaf geschickt werden. Foto: Malte

Während das Gruppenleben im Verein in virtuelle Sphären ausgelagert werden kann, bleiben in der Realität Aufgaben übrig, die sich leider nicht am Bildschirm erledigen lassen: die Arbeit an den Booten und der Ausrüstung, die im Winterhalbjahr anfällt. Und da wir ganz positiv gestimmt davon ausgehen, dass in der kommenden Saison wieder gesegelt wird, müssen diese Aufgaben abgearbeitet werden – auch unter Corona-Bedingungen. Praktisch bedeutet dies, dass nur noch nach Anmeldung im Vereinsheim gearbeitet werden darf, um die Zahl der Personen dort in geforderter Weise begrenzen und die nötigen Abstände einhalten zu können.

Mühsam: Janek und Malte sichten und sortieren Dutzende Segel, bevor sie sorgfältig zusammengelegt in Segelsäcken sortiert abgelegt werden. Foto: har

An diesem Wochenende hatten sich Malte, Janek, Guido und Dieter am Marineheim getroffen, um die in der Vorwoche schon begonnenen Arbeiten weiterzuführen. In den Monaten, in denen das praktische Segeln den absoluten Vorrang genießt, bleiben etliche Dinge liegen. Und so machten sich Malte und Janek daran, unsere Lasten von Grund auf aufzuräumen, Segel und Riggs zu sichten und zu sortieren, neue Träger an den Wänden zu befestigen, um Spieren, Masten und Bäume vernünftig zu stauen. Dabei fielen den Beiden etliche Dinge beim Begutachten auf, deren weitere Verwendung erstmal zu klären war – frei nach dem Motto: „Kann man damit noch segeln oder soll es gleich weg?“ So fanden sie beispielsweise Segel von Booten, die schon längst den Weg alles Irdischen gegangen waren, und Tücher, die beim besten Willen nicht mehr an einem Mast hochgezogen werden sollten. Nach kurzer Diskussion stopften Janek und Malte die alten Tücher in einen brüchigen Beutel. Uns fehlen noch etliche Segelsäcke; dafür wiederum sollten die Alt-Segel nach einer Umarbeitung mit der Nähmascheine noch zu gebrauchen sein.

Guido, der Herr der Werkstatt, nimmt sich zu ersten Ausbesserungsarbeiten gleich drei „Floh“-Jollen auf einmal vor. Frisch angerührt ist halb gewonnen. Foto: har

In der Bootshalle hatte sich derweil wieder Guido an die Arbeit gemacht. Am Tag des Kranens hatten wir drei „Floh“-Jollen in die Bootshalle geschoben. An diesen Booten sind diverse Ausbesserungen zu machen – nichts Grundsätzliches wie im Winter zuvor, aber immerhin. Und so nahm Guido alle drei Boote auf einmal in Angriff. Schleifen, Epoxy anrühren, ausbessern – der nächste „Kahn“. Unser Boots- und Werkstatt-Meister durfte/musste in der Stille der weitestgehend menschenleeren Halle arbeiten. Andererseits: Es stand ihm auch nicht ständig jemand mit Fragen „auf den Füßen“. 😉

Knoten rein, aber den richtigen: Dieter legt noch Hand an die Abdeckplanen an. Dann sind die Boote in unserem „Außenlager“ verstaut. Foto: har

Vor dem Vereinsheim machte die kleine Truppe gemeinsam mit Schriftwart Dieter das draußen liegende Material noch einmal gründlich sauber. Mit Schrubbern und Hochdruck-Reiniger kam nach und nach der ganze Modder, der von den herbstlichen Bäumen abgeworfen worden war, von Jollen und Persennigen. Erst nach dieser Reinigung packten Dieter, Guido, Janek und Malte die gesamte „Außenlast“ in dicke Planen und verzurrten sie winterfest. Und nächste Woche geht es wieder drinnen weiter. Wir bekommen die dunkle Jahreszeit schon herum.
Klaas

Na? Na? Na???? Das sieht doch wohl so gut aus wie lange nicht mehr. Einen langen Arbeitsnachmittag später sind Janek und Malte einen gehörigen Schritt weitergekommen mit unseren „Sortier-Einheiten“. Foto: Malte

Eine Antwort auf „Kann man damit noch segeln oder soll es weg?“

  1. Noch nie (!) waren die Lasten so aufgeräumt wie in diesem Winter!! Und im nächsten Frühjahr lernen alle Kinder/Jugendlichen, wie man das Rigg eines OPTI, eines FLOH, des 420er und auch des Kutters zusammenbaut!! Gute Schulung.
    An Malte, Janek und Guido BZ!!
    Dieter

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