Drei Mann – ein Mast: Die „Regulus“ muss die letzten Wege in dieser Saison unter Außenborder oder im Schlepp zurücklegen. Foto: har
Wenn man einem Sport und einer Freizeitbeschäftigung nachgeht, die vom Wetter abhängig sind, muss man einfach damit leben, dass Selbiges einem auch einen Strich durch die Rechnung machen kann: Eigentlich hätte unser Lieblings-Kranfahrer Thomas heute die meisten unserer großen Boote an der Kiellinie aus der Förde heben sollen. Die Mannschaft dafür hatte sich bereits in den vergangenen Wochen bereit erklärt. Nur das Wetter … Als am Abend vor der Kran-Aktion der freundliche Wettermoderator im dritten Fernsehprogramm die Verlängerung des Sturm mit Windstärken von fünf bis sieben, in Böen von neun bis zehn ankündigte, gab es kein lange Überlegen. Kurze Rücksprache im Vorstand – dann folgte die Ansage der Verschiebung um eine Woche. Allein die Vorstellung, wie unser Kutter „Fritjof“ bei diesem Wind hoch am Kran über den Passanten der Förde-Promenade baumeln könnte, war abschreckend genug. Aber wir haben es ja gelernt, mit dem Wind zu leben – oder ganz ohne ihn wie bei der Kieler Woche. 😉
Jede Schraube, jede Unterlegscheibe, jeder Bolzen wird sorgfältig geborgen. Da lässt sich Helmut durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Foto: har
Mit viel weniger Wind und nur mit Nieselregen hatte sich einige Tage zuvor eine kleine Crew an den Liegeplätzen in den Sportboothäfen eingefunden, um Kutter „Fritjof“ und Varianta „Regulus“ für das Winterhalbjahr abzurüsten: Stephan, Dieter, Helmut, Jens, Jörn und Klaas hatten nicht viel Mühe, Masten und Spieren abzuriggen und das gesamte laufende und stehende Gut zusammenzupacken – was Wunder bei gefühlt 250 Jahren Marine-Jugend-Erfahrung. Und weil alles so zügig funktionierte, wurde die gesamte Ausrüstung fröhlich auf einem Anhänger die Kiellinie entlang zum Marineheim gefahren und dort gleich weggestaut. Es war sogar genug Zeit übrig, alle Einzelteile des Hafenwagens von „Fritjof“ zu suchen, zu finden und halbwegs sinnvoll wieder zusammenzubauen. Auch wenn das Wetter den geplanten Krantermin nicht zulassen möchte: Die Vorarbeit ist wenigstens getan.
Nachtrag: Natürlich ist es so gekommen, wie es kommen musste. In dem Zeitfenster, in dem wir ursprünglich hätten den Kran auf die Kiellinie stellen wollen, war an der Innenförde vom Sturm nichts zu sehen – Windstärke drei und weitestgehend blauer Himmel. Der angekündigte Wind tobte derweil draußen in der Kieler Bucht mit Beaufort sechs und mehr. Die Wettervorhersage, die sich in den vergangenen Monaten schon häufiger als eine Variante von „6 aus 49“ erwiesen hatte, konnten wir aber nicht ignorieren. Nun also zu Beginn der Folgewoche der nächste Anlauf. Irgendwie bekommen wir unsere Boote schon ins Trockene. 😉 Klaas
„Braucht Ihr da noch Hilfe?“ Jörn ist sich nicht ganz sicher, ob da vor seinen Augen alles richtig läuft. 😉 Foto: har
Der Quarantäne-Ankerplatz für Asha, Helge und die „Gegenwind“. Grafik: openseamap/Stephan/Helge
2.211 Seemeilen in 30 Tagen haben Asha, Helge und die „Gegenwind“ zurückgelegt, um nach über anderthalb Jahren Zwangspause vor Dili in Osttimor in Thailand anzukommen. Und dort heißt es: Nach der Corona-Quarantäne ist vor der Corona-Quarantäne. Vor Anker westlich von Nakha Noi Island muss die tapfere Segelgemeinschaft erneut ausharren – ständig überwacht durch Tracking-Armbänder, die Ashas und Helges Körpertemperatur und Puls in der Quarantäne-Zeit messen. Was die „Gegenwind“-Crew in den vergangenen Wochen auf ihrer Überfahrt erlebt hat, lest Ihr natürlich hier in ihrem Logbuch. Klaas
Einer traut sich, Segel zu setzen, der andere halt nicht … 🙂 „Fritjof“ begrüßt das nach Kiel heimkehrende Segelschulschiff „Gorch Fock“. Foto: har
ZK-10-Kutter „Fritjof“ und das Segelschulschiff „Gorch Fock“: Wer ist in den vergangenen Jahren längere Zeit in Kiel gewesen? Wer wurde in den vergangenen fünf Jahren häufiger gesegelt? Wer wurde für kleineres Geld instand gehalten? Ja, der Vergleich ist gemein, hinkt und ist auch wirklich ein bisschen unfair. Aber es ist doch schön, dass „Fritjof“ mal die Nase vorn haben darf. Bei allen Querelen, die es um die „Gorch Fock“ in der Vergangenheit gegeben hat, bleibt sie doch die Bark aus „Weiß ist das Schiff, das wir lieben“. Und als dieses Wahrzeichen für Kiel nun ausgerechnet an einem Werktag nach fast sechs Jahren unter Salutschüssen des Berliner Wachbataillons wieder in die Kieler Förde einlief, war ein großer Tross aus Begleitbooten dabei. Und wie das Schulschiff liefen die vielen kleinen Begleiter fast alle unter Motor in die Förde ein – was Wunder, kam der Wind doch fieserweise stetig aus Südwest. Ein paar Ausnahmen gab es allerdings. Und zu ihnen gehörte selbstverständlich auch unser Kutter „Fritjof“, der mit einer ausnehmend fröhlichen Crew zur Begrüßung an der „Gorch Fock“ vorbeisegelte – ohne jede Maschine und ohne Riemen. Klaas
Mit Liv an der Pinne unter vollen Segeln der „Gorch Fock“ entgegen. Foto: Helmut
Der Großbaum wird zum Kran für die verletzte Person im Wasser: Stephan passt auf, dass Christiane heil ins Boot kommt. Foto: Finja
Der zweite Tag eines besonderen Erste-Hilfe-Kurses lieferte allen Beteiligten Erkenntnisse, die es sicher nicht bei einem „normalen“ Kursus geben kann: Es ging aufs Wasser – mit Peters „Vacanza“, dem Kutter „Fritjof“ sowie dem großen Schlauchboot. Ziel war die Heikendorfer Bucht, auf der verschiedene Methoden der Rettung aus dem Wasser erprobt, geübt und perfektioniert wurden. Und welche Folgerungen konnten die Lerngruppe gewinnen – außer der Tatsache, dass es für Christiane und Malte ein reichlich feuchtes Vergnügen wurde? Die Beiden waren nämlich die Versuchspersonen, die zunächst „in den Bach springen“ und sich von den Besatzungen der drei Boote „retten lassen“ mussten. Erstens lässt sich der Großbaum zu einem super Kran umbauen. Dann kann der Kran mit einem Vorsegel ergänzt werden, zum Bergen von unterkühlten (zentralisierten) Personen in horizontaler Lage. „Fritjof“ hat seitdem eine Einstiegsleine an Backbord, die unbedingt dort bleibt und nicht zweckentfremdet werden darf. Warum? Sie ernmöglicht es, aus dem Wasser ins Boot zu kommen, wenn von dort niemand helfen kann.
Christiane wird am D-Ring ihrer Schwimmweste an Bord der „Vacanza“ geholt. Dabei stellt sie fest, dass eine Weste allein ganz schnell unbequem werden kann. Foto: Finja
Am Tag zuvor hatten die Kursus-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in Audorf viel Theorie wiederholt. Aber auch hier gab es einen „landseitigen“ Praxis-Anteil: Stabile Seitenlage, Anlegen von Verbänden, Herzdruckmassage – alles, was schon vielfach gelernt wurde, aber mangels Anwendung auch wiederholt werden muss. Die leckere Kartoffelsuppe zum Mittagessen war dann auch ersehnt und durch die viele Mühe natürlich auch verdient. 😉 Stephan+Malte
Na, lohnt sich die Mühe hier noch? 😉 Peter bringt Jörn am ersten Kursus-Tag in die stabile Seitenlage. Foto: TinaDas Boot ist zwar das Kleinste von den drei beteiligten Schiffen; aber das heißt nicht, dass das An-Bord-Kommen hier besonders leicht wäre. Christiane wird das gleich am eigenen Leib erfahren, wenn sie bei Finja einsteigen wird. Foto: Malte
Für die Jollen war es ein bisschen viel Wind … aber für dieses Kaliber genau richtig. Foto: Finja
Auf die Jollen hatte es gehen sollen; aber es war reichlich Wind, ein bisschen viel sogar. Und da unser Motorboot-Begleiter, der an diesem Tag eigentlich hätte auf die Seglerinnen und Segler aufpassen sollen, wegen Zahnschmerzen ausgefallen war (Gute Besserung, Dennis!!!), suchten wir nach einer Alternative – Wind ist ja schließlich allein kein Ausschlusskriterium beim Segeln. 😉
Peter hatte uns im Anschluss an die Kieler Woche angeboten, gern mit uns auf seiner Yacht zu segeln. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nach einem kurzen Gespräch wurde die Jollen-Gruppe „umgerüstet“: dicke Klamotten statt Neopren, wo vorhanden Automatik- statt Feststoffweste. Und so stiegen wir sehr spontan bei Peter aufs Boot.
Als ob ein Kreuzfahrtschiff ein „Match“ für uns wäre: Malte peilt am Ruder nach vorn. Foto: Finja
Peter Greve segelte mit uns raus in die Strander Bucht; jede und jeder durften (mussten 😉 ) abwechselnd ans Ruder – in der Welle vor Schilksee und Strande war das gar nicht so einfach. Und wir stellten fest, dass Surfer und Kiter mit ihren manchmal recht unvorhersehbaren Manövern für einen Rudergänger einer Yacht schon eine echte Herausforderung darstellen. Und wir lernten Einiges dazu. Alle möglichen Fragen wurden gestellt und beantwortet. Nun weiß auch ein Crew-Mitglied, wie es zum Hochseilgarten in Falkenstein kommt. Einiges Wissen blieb wohl allerdings eher im Kurzzeitgedächtnis haften, wenn mit Blick auf Heikendorf auf der Rücktour dann ernsthaft nachgefragt wurde, ob das nun Heikendorf oder Falkenstein sei. Nach der kurzweiligen Tour kamen wir rundum zufrieden im Hafen an – mit der Gewissheit, dass Dickschiff-Segeln eine echte Alternative ist. Ganz herzlichen Dank, Peter, dass Du uns das ermöglicht hast!
Gute Laune an Bord und wieder eine Menge gelernt. Foto: FinjaFix aus der Kieler Förde heraus: Peter und Hannes behalten den Überblick. Foto: Finja
Am Tag zuvor hatte es noch anders auf der Förde ausgesehen: gutes Segelwetter für die Opti-Gruppe der Fortgeschrittenen. Der Wind hatte so gut gestanden, dass wir für Constantin, Louis und Ole die rote Fahrwassertonne gegenüber unserem Vereinssteg als Regattatonne nutzen konnten. Zwischen Steg-Kopf und großem Schlauchboot wurde die Startlinie gelegt – und dann wurden Starts geübt. Nach der ersten Rundung der Tonne fuhren alle wieder zum Steg, damit Janek noch einmal den Startvorgang erklären konnte und welche Signale von Malte wann zu erwarten sind. Dann wechselte ich vorsichtshalber noch ein Segel, das einen schlechteren Eindruck machte als die der anderen. Nach diesen Verbesserungen und Absprachen sprangen alle wieder in die Boote. Und erneut wurde der Start geübt. Damit verging auch dieser Nachmittag aber wie im Fluge. Finja
Flottillenadmiral Christian Bock, der Kommandeur der Einsatzflottille 1, überreicht Finja die Plakette für die Steuerfrau und allen ihre jeweilige Urkunde für den 14. Platz. Foto: har
Als die Siegerehrung beginnt, hat der Regen wieder aufgehört. Aber niemand will das Risiko eingehen und die Feier wieder ins Freie verlegen. Zu sehr hat das Wetter in dieser Kieler Woche alle Beteiligten genarrt. Der 14. Platz ist der Marine-Jugend-Kiel-Crew geblieben. Angesichts der Tatsache, dass auch ein neunter, ein elfter und zwei zwölfte Plätze in den Wettfahrten zu Buche schlugen, ist das durchaus ein respektables Ergebnis. Gewonnen hat in diesem Jahr die Marine selbst – nicht nur durch ihre gute Organisation und die betont lässige Umsetzung der Regatta. Auch der erste Platz blieb bei der Marine, denn den segelte der Offiziernachwuchs von der Marineschule aus Mürwik ein. „Ich war diesmal ja nicht dabei“, frotzelte Kapitänleutnant Michael Woyna, der Chef-Organisator und Nachfolger von Kapitänleutnant Thomas Geburzky, der diese Organisation mehr als 30 Jahre betreut hatte. Woyna hatte im vergangenen Jahr noch selbst an der Pinne eines beteiligten Kutters gesessen und die Mannschaft aus Plön gesteuert – von der Marineunteroffizierschule.
Auf dem zweiten Platz landete eine zivile Truppe – die Crew der Butenplöner; auf Platz drei folgte eine, naja, fast zivile Mannschaft vom Bundesamt für Umweltschutz, Infrastruktur und Dienstleistungen … der Bundeswehr. 😉 Die beiden einzigen beteiligten Marine-Jugenden landeten eher auf der anderen Seite der Tabelle. Aber dafür war wenigstens mal wieder eine zweite MJ dabei, die aus Wertheim. Viele neue Bekannte wurden kennen gelernt. Der BC Eintracht Leipzig 02 lud uns sogar zum Segeln zu sich ein. Stefan erhielt von einem Bundespolizisten wortlos eine kleine rote Polizeikelle überreicht (wir wissen immer noch nicht, was sich da hinter den Kulissen abspielte), und die meisten Mannschaften haben sich gegenseitig versichert, zur 133. Marinekutterregatta wieder dabei zu sein.
Ölzeug statt T-Shirt: Am letzten Tag gibt es Wind; aber die Sonne ist dafür auch nicht mehr zu sehen. Foto: har
Morgens hatte es noch die Gelegenheit gegeben, zwei Wettfahrten auf die Haben-Seite zu bekommen. In der Nacht war das Wetter umgeschlagen. Der fehlende Wind hatte sich eingestellt, allerdings zogen auch Regenschauer auf. Rechtzeitig zog sich die gesamte Mannschaft im Kutter vor dem Start noch Ölzeug über.
Nach den Flautetagen zuvor fehlten zum Schluss insgesamt nur noch drei der geplanten zehn Durchgänge. Ein zwölfter und ein elfter Platz kamen dabei bei den letzten Fahrten für die MJK heraus. Was wir von den „normalen“ Kieler Wochen gewohnt sind, mit unserem ZK-10-Kutter „Fritjof“ hinterher zu segeln und zu hoffen, noch in der vorgegebenen Gesamtzeit über die Linie zu kommen, gab es in diesem Jahr nicht. Das Feld der Marinekutter lag deutlich dichter beieinander. Und es wurde in jedem Abschnitt des Feldes verbissen um jeden Meter und jede Position gekämpft.
Von links: Bundespolizei Ostholstein (13. Platz), Marine-Jugend Kieler Förde (14. Platz) und Marine-Jugend „Main“ Wertheim (16. Platz). Foto: har
Die Crew hatte deshalb zum Schluss auch eine bisher nicht gekannte Routine darin, sich an Wendemarken zu duellieren, taktisch zu segeln und ganz schnell neue Entschlüsse zu fällen, wenn die gewählte Taktik durch einen Winddreher nicht aufging. Unter dem Strich: eine sehr harmonische Truppe mit einer ganz steilen Lernkurve, die so auch gern weiter zusammen im Kutter segeln möchte. Im kommenden Jahr wird es wahrscheinlich wieder eine „große“ Ausgabe der Marinekutterregatta geben. Die Kapitänleutnante Michael Woyna und Michael Bauer sowie Oberstabsbootsmann Bodo von Reth möchten unerschütterlich optimistisch wieder eine Langfahrt auf dem Programm unterbringen – sowohl für INAT als auch für ZK 10. Nach den aktuellen Erlebnissen spekuliert die MJK-Crew ein bisschen darauf, dann wieder in einer Marinekutter-Klasse zu starten. Die Boote sind halt größer und schneller als zumindest unser ZK 10 und technisch sehr anspruchsvoll.
Andere geben viel Geld aus, um mal zweieinhalb Stunden auf dem Wasser in der Sonne zu liegen. Beim Warten auf die Langfahrt gab es das fantastische Ambiente gratis. Foto: har
Vierter Tag, zweiter Anlauf für eine Langfahrt aus der Innenförde nach Schilksee und zurück: Alle Kutter waren heute morgens rechtzeitig auf der Bahn und warteten wie die Wettfahrtleitung auch auf eine günstige Gelegenheit zu starten. Kutter „86“ war der Marine-Jugend-Kiel-Crew zugelost worden. Aber der „86er“ dümpelte wie alle anderen Boote auch in gleißender Sonne auf der Förde. Wind gab es nicht, dafür eine hervorragende Aussicht. Zweieinhalb Stunden war keine Brise zu spüren, nur ganz in der Ferne hinter dem Leuchtturm Friedrichsort schien die Wasserfärbung mehr Windbewegung zu verheißen. Der Blick in die entsprechenden Apps und auf die Homepage des Instituts Geomar bestätigten diese Vermutung. In der Strander Bucht gab es Windstärken von 2 bis 3 Bft. Auf der Innenförde gab es muntere Sprüche und leidlich gute Stimmung.
Wenn ab und zu ein anderer Segler auftauchte, hatte der meist nicht mal die Segel gesetzt, sondern motorte gleich. Foto: har
Gegen zwölf Uhr beendete die Wettfahrtleitung das Sonnenbad und schickte die Kutter wieder zurück in den Stützpunkt. Und, man ahnt es, kaum waren die Boote wieder drin, briste es auf. Aber erstens war nicht klar, wie lange der Segen hält, und zweitens war es für eine Tour in die Strander Bucht nun einfach zu spät. Während die Mehrheit der Kutterbesatzungen artig Richtung Bootshafen pullte, hielt man bei der MJK-Crew die Vorleine hoch und ließ sich vom Vorstand ganz bequem abschleppen. 😉
Nachmittags geht es auf den kurzen Bahnen auf der Innenförde wieder los. Die Norwegen-Fähre bezeugt den pünktlichen Start. Foto: Sönke
Da die Regatta bis zu diesem Zeitpunkt nur drei abgeschlossene Wettfahrten auf der Haben-Seite verbucht, muss die Flotte am Nachmittag wieder raus. Um 14 Uhr ertönt das Startsignal für die vierte Wettfahrt. Und erstaunlich: Der leichte Wind zwischen zwei und drei Beaufort hält dieses Mal. Natürlich gibt es die üblichen Dreher und Windlöcher; aber es reicht, das Rennen in einer guten Stunde zu Ende zu bringen. Die MJK-Mannschaft hat inzwischen den Bogen raus, weiß um ihre Schwächen, aber auch um ihre Stärken: Ausgerechnet mit den Laken platt vor dem Wind fällt das Boot immer wieder zurück. „Und wir haben wirklich noch nicht herausbekommen, woran es liegt“, sagt Stefan anschließend. Das Schwert ist oben; die Mannschaft hat das Gewicht nach vorn verlagert; ständig wandern die Blicke zu den Mitbewerbern, um die eigene Segelstellung zu hinterfragen. Aber es hilft nichts. Kommt der Wind von achtern, fährt auch die Marine-Jugend Kiel achtern. Glücklicherweise gehört zu jedem der Kurse auch die eine oder andere Kreuz und vor allem die Taktik an den Wendemarken. Und da kommt der Kutter tatsächlich immer wieder „aus dem Kreuz“. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren sitzen die Regeln, manchmal zur Überraschung der anderen Crews, wenn das Marine-Jugend-Boot sich nicht mehr höflich von der Boje abdrängen lässt. Blicke in Richtung Schiedsrichter helfen da auch nichts. Die „86“ schiebt sich bei solchen Gelegenheiten wieder nach vorn.
Nur weil alle in die eine Richtung fahren, heißt es nicht, dass der Marine-Jugend-Kutter auch in diese Richtung fahren muss … Foto: har
Mit einem 9. und einem 13. Platz ist die Crew durchaus zufrieden; in „Duell-Situationen“ weiß sie sich inzwischen zu behaupten. Und an den anderen Dingen kann man ja in Zukunft arbeiten. Am Nachmittag war auch unsere Rekonvaleszentin Liv wieder im Stützpunkt, um die Mannschaft anfeuern zu können. Und die Wettfahrt-Organisatoren, die ja bekanntlich ein ganz großes Herz für die Jugendmannschaften haben, setzten sie gleich an Bord einer Barkasse, damit Liv die Wettfahrten auch aus der Nähe betrachten kann. Gerüchte besagen übrigens, dass sie dabei zeitweise selbst das Ruder in die Hand nahm … 🙂 Wieder an Land bekam sie dann gleich Gesellschaft: Arne und Cathrine hatten wie die anderen auch eine Menge Hitze abbekommen. Am Ende der letzten Wettfahrt des Tages kannten die Älteren an Bord kein Pardon und riefen ein Juryboot herbei. Arne und Liv stiegen in das große Motorschlauchboot der Marine um; deren Besatzung brachte die Beiden dann nicht nur schleunigst an Land und in den Schatten. Sie orderten auch gleich Flüssigkeitsnachschub. Am Ende des Tages waren dann alle wieder fröhlich auf den Beinen. Die Organisation dieser Regatta ist wirklich einsame Spitze. Morgen geht es in den Endspurt. Für die letzten Wettfahrten ist wieder Start um 10 Uhr angesetzt. Allerdings sagt der Wetterbericht nicht nur Wind voraus, sondern auch 20 Liter Starkregen in einer Stunde und Gewitter. Was man nicht alles geboten bekommt in einer Kieler Woche! Klaas
Nicht übermäßig viel Wind, aber genug, um ordentlich über die Strecke zu kommen. Foto: harNein, Leute, jetzt ist genug Wind da. Ihr müsst Euch nicht abschleppen lassen. Foto: Fe
Abgehängt! Mit der passenden Portion Coolness schiebt sich die MJK-Crew an der gespreizten Tonne einen Platz nach vorn. Foto: har
Es ist in diesem Fall das Wetter, nicht das Klima, das der Marinekutterregatta echten Ärger macht. Das Hochdruckgebiet, das uns die Windlosigkeit beschert hat, warf heute Morgen erstmal das Programm völlig um. Eigentlich hatte es heute ja auf die lange Strecke nach Schilksee gehen sollen. Aber dieses Unterfangen war der Regattaleitung angesichts der Flaute zu heikel. Und das sicher zu Recht. Also hieß es schon bei der Steuermannsbesprechung, dass wieder die üblichen Dreiecke auf der Innenförde gesegelt werden sollen. Nach dem Ausfall des vergangenen Tages waren ja auch dringend Wettfahrten aufzuholen. Unter der Voraussetzung, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ihre Zustimmung erteilt, könnte die Langfahrt auch morgen in Angriff genommen werden – passende Windverhältnisse vorausgesetzt.
Es kann losgehen: Die Crew takelt den Kutter auf. Am Vormittag ist ihr das Boot mit der Nummer 138 zugelost worden. Foto: har
Die erste Runde am Morgen fällt unter „gewagt, aber leider nicht gewonnen“. Tapfer segelte unsere Mannschaft jedem einzelnen Windfeld entgegen. Aber die Taktik zahlte sich nicht aus, weil die Windrichtung am Morgen wie ein irritierter Kreiselkompass drehte. So gut die Manöver zum großen Teil klappen mochten: Bei diesen Windverhältnissen war jede Wende eine zu viel und nahm Geschwindigkeit aus dem Kutter. Ergebnis: 15. Platz. Aber wie so oft: Eine Marine-Jugend kam noch hinterher. 😉
An den Tonnen wurde es in den Wettfahrten trotz des geringen Windes – oder gerade deshalb – manchmal dramatisch eng. Die MJK-Crew leistete sich aber kein einziges Ramming. Foto: har
Neue Wettfahrt, neues Glück: Und hier zeigte sich, dass man auch aus kleinen Fehlern lernen kann. Der „138er“ hatte es auch mit einer Besatzung in der ersten Wettfahrt der Regatta nicht unter die ersten Zehn geschafft. Aber mit Vorausschau und zusammengebissenen Zähnen an den Wendemarken konnte man von hinten einige Plätze gut machen. Finjas Truppe legte an der letzten Boje und der anschließend letzten Kreuz noch einmal zu, segelte tatsächlich noch zwei Kutter aus, die es der MJK-Besatzung wirklich nicht leicht machten – und ging immerhin als Zwölfte aus dieser Wettfahrt. Immer ein kleines bisschen mehr…
In der dritten Wettfahrt des Tages drängelt sich das Hauptfeld an einer Wendemarke. Eine kleine Gruppe hat sich derweil schon abgesetzt – ganz vorn das RBZ Technik aus Kiel, an Platz fünf die Marine-Jugend Kieler Förde (Bildmitte). Foto: har
Was am Nachmittag kam, war allerdings ein Tiefschlag für die Stimmung mehrerer Mannschaften – auch der Kieler MJ. Kurz nach 13 Uhr waren die Kutter wieder im Stützpunkt gewesen: kurz Verpflegung aufnehmen, vielleicht noch einmal zum „stillen Örtchen“ verschwinden und rasch wieder zum Kutter, der für den Nachmittag zugelost worden war. Die MJK-Crew stieg von „138“ auf „86“ um und machte schnell wieder los. Auf dem Weg zur Regattabahn stellte sich heraus, dass die Mannschaft, die zuvor in dem Kutter gesessen hatte, das Tau zum Schiften des Besans hatte „mitgehen“ lassen – oder ganz ohne ausgekommen war. Der Ersatzteilbeutel gab kein passendes Tauwerk für diese Spiere her. Und auch die Schiedsrichter konnten nicht helfen. Also wurde das lose Ende des Besanfalls kurzerhand umfunktioniert. Als Notbehelf klappte das sogar.
Nicht viel Wind, aber genug für Manövrierfähigkeit und Ruderdruck. Foto: har
Der Start zur Nachmittagswettfahrt funktionierte. Und diesmal blieb der MJK-Kutter vorne dran. Während sich das Hauptfeld an Wendemarken verhedderte, setzte sich eine kleine Spitzengruppe ab. Ganz weit vorn das Kieler RBZ Technik, schon an fünfter Stelle die Marine-Jugend Kieler Förde … Hätte so weitergehen können; die Verfolger waren zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich weit weg. Aber dann: Abbruch der Wettfahrt wegen Flaute. Es hatte zwar für einige Minuten einen Einbruch gegeben, aber bei den vorne liegenden Kuttern reichte der Wind zumindest, um langsam voranzukommen. Ungläubige Gesichter in den Booten und massiv wachsender Frust, die gute Platzierung nicht mitnehmen zu dürfen. Tatsächlich war der Wind auf ein knappes Beaufort abgesackt; aber er nahm nur kurz darauf wieder auf über zwei Beaufort zu, gleich nach dem Abbruch. Und so ergab sich das kuriose Bild, dass die Kutterflotte mit prall gefüllten Segeln zurück in den Marinestützpunkt zum Bootshafen rauschte.
Was wollen die denn schon wieder hier? Die Kutterflotte kommt nach dem Abbruch der Wettfahrt wieder in den Hafen zurück. Foto: har
An Land gab es dann noch heftige Diskussionen zu der Entscheidung, die Wettfahrt vorzeitig zu beenden. Die flatternden Flaggen im Hafen schienen den Kritikern Recht zu geben. Zumindest hätte es wahrscheinlich für ein ordnungsgemäßes Ende des Wettkampfs gereicht. Zur Ehrenrettung muss allerdings gesagt werden, dass sich die Windgeschwindigkeit auch in der folgenden Stunde wie bei einem Paternoster rauf und wieder runter bewegte.
Die Stimmung nach der abgebrochenen Wettfahrt ist bei vielen Crews eher mäßig. Hier werden die Boote ausgeräumt, die Segel und das Zubehör wieder abgegeben. Foto: har
Dennoch blieb das kleine gemeine Gefühl, trotz der sehr guten Segel-Leistung einer Chance beraubt worden zu sein, mal vorn mitsegeln zu können. Die MJK-Crew nahm es aber sehr professionell, übte durchaus Kritik an der eigenen „Performance“ und sprach Punkte an, die vielleicht in den nächsten Wettfahrten noch verbessert werden könnten – Segelstellung im Allgemeinen, das Backnehmen der Fock im Besonderen. Egal, wie der dritte Regattatag ausgegangen mag: Eine gute Lernkurve kann unserer Mannschaft mit Fug Recht bescheinigt werden. Kompliment „vom Beckenrand“ aus. 😉 Morgen startet die Flotte erneut, vielleicht sogar auf dem langen Kurs Richtung Schilksee. Die Ergebnisse der Wettfahrten finden sich alle auf www.marinekutterregatta.de. Klaas
Der dritte Tag ist gelaufen – mit einem Abschluss, den sich die Crew ein bisschen besser vorgestellt hätte. Aber morgen geht es wieder von vorn los. Foto: har
Am Nachmittag schleppen sich die Kutter zur Bahn auf die Förde. Aber der Wind lässt die Wettfahrt im Stich: Foto: har
Die erste Nachricht des Morgens: Startverschiebung! Die beiden geplanten Wettfahrten am Vormittag sollten ausfallen; ab 14 Uhr, so die Hoffnung, könnte ein Versuch gestartet werden. Die Begründung für die Hoffnung ist eine Eigenheit der Kieler Innenförde: Selbst, wenn vor Schilksee keinerlei Lüftchen zu spüren ist, verursacht die Thermik über der Stadt auf der Innenförde gegen Nachmittag regelmäßig etwas Luftbewegung. Darauf setzten heute Regattaleitung und Mannschaften.
Die Stunden bis zum Auftakeln des Kutters müssen gefüllt sein: Kniffel, uno und Quiz-Duell bringen die MJK-Crew über die Runden. Haribo tut sein Übriges… 😉 Foto: har
Den Vorsitzenden erreicht nach kurzer Zeit der telefonische Hilferuf: Gibt es hier so etwas wie Gesellschaftsspiele? Kurze Antwort: nein. Aber dazu hat man ja die greisen Ehrenamtler, damit man sie zum benachbarten „famila“-Markt schicken und Abhilfe verschaffen kann. Ein Kniffel-, ein uno-Spiel und eine große Tüte Lebkuchen später (ist ja schließlich schon September, wenn auch bei 21° Celsius), ist die Truppe befriedet und kann sich die übrige Zeit vertreiben.
Der Versuch wird gewagt: Die Kutter werden für eine Wettfahrt vorbereitet. Foto: har
Kurz vor 13 Uhr wird es lebhaft im Kutterhafen: Die Mannschaften trudeln ein und setzen Segel. Um aus dem Stützpunkt herauszukommen, reicht das allerdings nicht. Eine Crew nach der anderen bringt Riemen aus, um sich pullend in Richtung Startlinie zu bewegen. Dort angekommen, machen kleine vereinzelte Windfelder sogar Hoffnung, dass man den Start wagen kann. Allerdings muss die Kutterflotte warten. Die Regattabahn befindet sich vor dem Stützpunkt. Und heute kommen mehrere Minenjagdboote zurück nach Kiel, die nicht auch noch stundenlang auf eine Regatta warten sollen. Die Kutterflotte verzieht sich ganz, ganz langsam ein Stück in Richtung Innenförde und wartet dort ab, bis die großen grauen Boote in den Hafen eingelaufen sind. Dann allerdings ist tatsächlich auch der letzte Windhauch wieder verschwunden.
Vorbildlich entspannt an der Pinne: Kutterführerin Finja. Foto: harWenn man schon nicht schnell ist, kann man wenigstens schnell aussehen. Der Leetrimm hilft. Foto: Fe
Kurz vor 15 Uhr flitzen erneut die Motorboote der Schiedsrichter und Regattahelfer durch die Kutterflotte. Abbruch. Endgültig. Ein Kutter nach dem anderen schwenkt mühsam den Bug zurück in Richtung Hafen. Viele nutzen erneut die Riemen, um überhaupt voran zu kommen. Kutter 138, auf dem die Marine-Jugend Kieler Förde vor sich hindümpelt. kommt in der Flaute kaum in die Wende. Da muss dann eben erneut die ehrenamtliche Abteilung aushelfen, die glücklicherweise dienstlich vor Ort ist: Vorleine an Achterleine – und schon helfen „Colombina“ und ihre fünf Außenborder-Pferdestärken dem MJK-Kutter bis kurz vor den Liegeplatz. Und das mit 2,9 Knoten – eine Geschwindigkeit, die heute aus eigener Kraft gar nicht möglich gewesen ist. Aber morgen ist auch ein Tag – und dann auch noch mit dem langen Schlag nach Schilksee. Aber wir haben uns ja nichts anderes vorgenommen. Klaas
Wer sagt denn, dass fünf PS nicht ausreichen, um einen ausgewachsenen Marinekutter zu schleppen? Foto: harEine Seefahrt, die ist lustig … Naja, Hauptsache, es geht voran. Foto: Fe
Heute in der ersten Wettfahrt mit dem Kutter Nummer 8 unterwegs – die Boote waren selten allein auf weiter Flur. Foto: Fe
Am Ende des ersten Wettfahrt-Tages lässt sich sagen: Es ist eine richtig harmonische Truppe unterwegs: Finja, Liv, Ricarda, Cathrine, Stefan, Malte, Arne und Sahand, den wir für Fotos von Bord für diese Woche „ausgeliehen“ haben, waren schon am Schluss des Vormittagstrainings ein eingespieltes Team.
Die Organisation der Marinekutterregatta hatte sich nicht auf Experimente eingelassen. Was sich in der ersten Corona-Ausgabe der Regatta im vergangenen Jahr bewährt hatte, funktionierte auch 2021: Meldung im Regattabüro, Abgabe der Listen, Zelte für jede Mannschaft – und die Kutterverteilung, wie man es schon gewohnt war.
Team Marine-Jugend Kieler Förde: Trotz des jugendlichen Alters schon eine Menge „alter Hasen“ dabei. Foto: har
Bei der ersten Steuermanns-Besprechung machten die Cheforganisatoren Michael Woyna, Michael Bauer und Bodo von Reth klar, dass wir uns nicht darauf verlassen dürfen, dass die zugelosten Kutter alle gleich schnell unterwegs sein würden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr werden die Boote tatsächlich auch nicht den jeweils ganzen Tag zugelost, sondern wo immer möglich auch nach den Vormittags-Wettfahrten neu zugeordnet. Frei nach Michael Woynas Motto „Bei starkem Wind kann jeder schnell segeln“ wurde diese Aussage bei der ersten Wettfahrt am Nachmittag gleich auf die Probe gestellt – und zumindest in Teilen zumindest in Zweifel gezogen: Der Wind war kaum vorhanden, und doch blieben die 16 Boote recht nah beieinander. Die Marine-Crew im Bootshafen hatte bei der Durchsicht und Ausstattung der Kutter offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Boote, bei denen die Masten in verschiedene Himmelsrichtungen zeigen, waren jedenfalls in der Flotte nicht zu sehen.
Steuermann/frau-Besprechung vor der ersten Wettfahrt: Das Organisationsteam ist so professionell und zugewandt wie gewohnt. Foto: har
Ein mächtiger Schreck fuhr aber allen direkt vor Beginn der ersten Wettfahrt in die Glieder: Liv war im Boot beim Auftakeln gefallen und hatte sich einen Knöchel böse verletzt. Die Rettungskette funktionierte allerdings tadellos. Nach einer sehr liebevollen Erstversorgung durch die Marinesanitäterin Christine Blank kam auch schon ein Rettungswagen der Feuerwehr in den Stützpunkt. Im Krankenhaus stellte sich dann heraus, dass Liv zwar Glück im Unglück gehabt hatte. Mit der Teilnahme an den weiteren Wettfahrten wird es aber nichts. Da sind die Ärzte vor. Also muss die Crew nun für Liv mitsegeln! Alle drücken ihr jedenfalls die Daumen, dass der Fuß schnell wieder in Ordnung kommt. Sie gehört schließlich fest zu dieser Kutter-Crew.
Auftakeln: Bei jedem übernommenen Boot müssen zunächst die Segel angeschlagen werden. Und nach Ende der Vormittags-/Nachmittags-Wettfahrten heißt es, die Kutter wieder abzurüsten und ordnungsgemäß zu übergeben. Foto: har
Auf dem Wasser mussten sich unsere Seglerinnen und Segler wieder an die Regatta-Bedingungen gewöhnen. Das vermeintliche Hupen der Fähren ringsum (die tatsächlich genau in diesem Moment ihre Tröten betätigten) war jedenfalls in einem speziellen Fall auch der „Startschuss“. Glücklicherweise erkannte die Crew das auch am Niederholen der Klassenflagge auf dem Startschiff – und los ging es. Ein taktisches Risiko im ersten Drittel der Wettfahrt zahlte sich leider nicht aus. Und so musste das Feld ganz vom Tampen angegangen werden. Das klappte sogar. Zeitweise kam der Kutter mit der Nummer 8 wieder bis auf den 12. Platz voran. Bei einem Tonnen-Gerangel hielt sich die Mannschaft dann aber berechtigterweise aus dem Wuhling heraus und zog den Bogen lieber etwas größer. Das bedeutete immerhin zum Schluss den 14. Nichts, wofür man sich hier schämen müsste. In diesem Jahr ist die Kieler Marine-Jugend auch nicht ganz allein mit diesem Namen unterwegs: Die MJ aus Wertheim ist ebenfalls dabei. Wenn man sich überlegt, wo überall bei Marine-Jugenden noch mit Kuttern gesegelt wird, bleibt aber noch mächtig Luft nach oben bei der Beteiligung. Morgen geht es weiter – mit den Wettfahrten 2, 3 und 4. Wer den Verlauf verfolgen und die Ergebnisse der Fahrten sehen möchte, findet diese übrigens auf: www.marinekutterregatta.de.
Klaas
Nach der morgendlichen Windstille kamen die Kutter am Nachmittag dann doch noch in Fahrt. Foto: harLob von der Bootshafen-Crew: Keine Mannschaft kann ihre Segel so gut zusammenlegen wie unsere. 😉 Foto: Blank