Masten runter – aber unpassendes Wetter zum Kranen

Drei Mann – ein Mast: Die „Regulus“ muss die letzten Wege in dieser Saison unter Außenborder oder im Schlepp zurücklegen. Foto: har

Wenn man einem Sport und einer Freizeitbeschäftigung nachgeht, die vom Wetter abhängig sind, muss man einfach damit leben, dass Selbiges einem auch einen Strich durch die Rechnung machen kann: Eigentlich hätte unser Lieblings-Kranfahrer Thomas heute die meisten unserer großen Boote an der Kiellinie aus der Förde heben sollen. Die Mannschaft dafür hatte sich bereits in den vergangenen Wochen bereit erklärt. Nur das Wetter … Als am Abend vor der Kran-Aktion der freundliche Wettermoderator im dritten Fernsehprogramm die Verlängerung des Sturm mit Windstärken von fünf bis sieben, in Böen von neun bis zehn ankündigte, gab es kein lange Überlegen. Kurze Rücksprache im Vorstand – dann folgte die Ansage der Verschiebung um eine Woche. Allein die Vorstellung, wie unser Kutter „Fritjof“ bei diesem Wind hoch am Kran über den Passanten der Förde-Promenade baumeln könnte, war abschreckend genug. Aber wir haben es ja gelernt, mit dem Wind zu leben – oder ganz ohne ihn wie bei der Kieler Woche. 😉

Jede Schraube, jede Unterlegscheibe, jeder Bolzen wird sorgfältig geborgen. Da lässt sich Helmut durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Foto: har

Mit viel weniger Wind und nur mit Nieselregen hatte sich einige Tage zuvor eine kleine Crew an den Liegeplätzen in den Sportboothäfen eingefunden, um Kutter „Fritjof“ und Varianta „Regulus“ für das Winterhalbjahr abzurüsten: Stephan, Dieter, Helmut, Jens, Jörn und Klaas hatten nicht viel Mühe, Masten und Spieren abzuriggen und das gesamte laufende und stehende Gut zusammenzupacken – was Wunder bei gefühlt 250 Jahren Marine-Jugend-Erfahrung. Und weil alles so zügig funktionierte, wurde die gesamte Ausrüstung fröhlich auf einem Anhänger die Kiellinie entlang zum Marineheim gefahren und dort gleich weggestaut. Es war sogar genug Zeit übrig, alle Einzelteile des Hafenwagens von „Fritjof“ zu suchen, zu finden und halbwegs sinnvoll wieder zusammenzubauen. Auch wenn das Wetter den geplanten Krantermin nicht zulassen möchte: Die Vorarbeit ist wenigstens getan.

Nachtrag: Natürlich ist es so gekommen, wie es kommen musste. In dem Zeitfenster, in dem wir ursprünglich hätten den Kran auf die Kiellinie stellen wollen, war an der Innenförde vom Sturm nichts zu sehen – Windstärke drei und weitestgehend blauer Himmel. Der angekündigte Wind tobte derweil draußen in der Kieler Bucht mit Beaufort sechs und mehr. Die Wettervorhersage, die sich in den vergangenen Monaten schon häufiger als eine Variante von „6 aus 49“ erwiesen hatte, konnten wir aber nicht ignorieren. Nun also zu Beginn der Folgewoche der nächste Anlauf. Irgendwie bekommen wir unsere Boote schon ins Trockene. 😉
Klaas

„Braucht Ihr da noch Hilfe?“ Jörn ist sich nicht ganz sicher, ob da vor seinen Augen alles richtig läuft. 😉 Foto: har

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