Untenrum wird es wieder nass

Kiel allein reicht nicht. Das Schwert muss bei der „Varianta“ auch noch heraus. Jörn, Helmut und Dieter machen es gängig.
Kiel allein reicht nicht. Das Schwert muss bei der „Varianta“ auch noch heraus. Jörn, Helmut und Dieter machen es gängig.
Kiel allein reicht nicht. Das Schwert muss bei der „Varianta“ auch noch heraus. Jörn, Helmut und Dieter machen es gängig. Foto: Klaas

Endlich ist es soweit: Die großen Boote kommen wieder in die Förde. Dennis kümmert sich in Wellingdorf um die „Johanna“. „Regulus“, „Fritjof“ und das große Schlauchboot senken sich direkt vor dem Marineheim an der Kiellinie ins Wasser. Dafür stehen Thomas und sein bewährter Kran bereit. Mit einem Alle-Mann-Manöver klappt es auch reibungslos. Klaas

Wirklich letzte Vorbereitungen?

Bootshalle wird besenrein.
Bootshalle wird besenrein.
Bootshalle wird besenrein. Foto: Klaas

Ende April wird es höchste Zeit, die Boote zu prüfen, letzte Kleinigkeiten zu reparieren und alles vor der für das Material anstrengenden Saison hübsch zu machen. Also gehen alle daran, noch mal zu schleifen, spachteln, streichen, schrauben, hämmern, knoten und das Gerät auf Vollständigkeit zu kontrollieren. Denn wer in den schönen Monaten segeln möchte, muss in den nicht ganz so schönen Jahreszeiten dafür sorgen, dass der Untersatz nicht zusammenbricht…. Klaas

Ein Blick auf konzentrierte Vorbereitungen. Video: Klaas

Schlauchboot nicht vernachlässigen …

Dr. Dieter Hartwig trägt Antifouling beim großen Schlaufboot auf.
Dr. Dieter Hartwig trägt Antifouling beim großen Schlaufboot auf.
Helles Boot, schwarzes Antifouling … Foto: Klaas

Unser Schriftwart denkt an (fast) alles – und dazu gehörte es auch, daran zu erinnern, dass es nicht reicht, die Segel-Gefährte fit zu halten. Also machten sich „Physikerstephan“ als Kassenwart und Dieter daran, schnell noch das Antifouling am Boden des großen Schlauchbootes aufzutragen. Sportwart Dennis hatte befunden, dass das vorhandene Material noch ausreichen müsste. Tat es auch. Gerade so. Bis auf den allerallerletzten Tropfen … 😉 Klaas

Schriftwart und Kassenwart bei den letzten Arbeiten am großen Schlauchboot.
Schriftwart und Kassenwart bei den letzten Arbeiten am großen Schlauchboot. Foto: Klaas

Mit „Fritjof“ auf der Kieler Förde

Kuttersegeln bedeutet Teamarbeit. Jeder im Boot hat seinen Platz und muss sich darauf verlassen, dass die anderen Mitsegler immer aufpassen und mitmachen. Alles, was grundsätzlich bei diesem Sport wichtig ist, lässt sich im Kutter erlernen. Deshalb ist es kein Wunder, dass viele erfahrene Segler sagen: Wer Kuttersegeln kann, kommt im Prinzip mit jedem Boot zurecht. Es macht auch Heidenspaß, mit diesem sehr ursprünglichen Boot unterwegs zu sein. Einen kleinen Eindruck bekommt Ihr hier – wenn wir mit unserem „Fritjof“ auf der Kieler Förde bei wechselnden Winden unterwegs sind. https://youtu.be/V_i1boWJVuY

Kuttersegeln mit unserem treuen ZK-10-Kutter „Fritjof“. Einen Eindruck davon, wie es aussieht, wenn er sich bewegt, bekommt Ihr in unserem kleinen Video. Foto: Hartmann-Moritzen

Vor der neuen Farbe kommt das Schmirgeln

Handschuhe, Mundschutz … sicher ist sicher. Foto: Moritzen

Andere mögen ihre Sonnabendnachmittage vor dem Fernseher verbringen – in der Gruppenstunde bei der MJK müssen dagegen die Ärmel hochgekrempelt werden. Wieder heißt es in der Winterarbeit, kräftig Hand anzulegen. Viele Holz-Elemente beim Kutter „Fritjof“ werden überarbeitet. Ob Runzeln für die Ruderriemen oder die Duchten zum Sitzen: die Farbe muss runtergeschmirgelt werden, bevor da etwas Neues drauf kann. Auch die „Floh“-Jollen werden unter die Lupe genommen, alle Teile inspiziert, Fehlteile und anstehende Arbeiten in Listen eingetragen. Aber für den Spaß in der nächsten Saison sollen alle Boote ja schließlich wieder fit sein. 😉

Der erste Sommertreff von Marine-Jugend Neustadt und Marine-Jugend Kiel

Alle unterwegs auf der Kieler Innenförde. Der Wind stimmt. Die Temperatur stimmt. Und die Boote machen einfach nur Freude. Foto: har

Von Finja Schmidt
Am 15. September war es soweit: Zum ersten Mal trafen wir, die Marine-Jugend Kiel, uns mit der Marine-Jugend aus Neustadt. Das Besondere daran war, dass wir aus Kiel segeln und die Jugendlichen aus Neustadt Modellboote bauen. Geplant war, dass die Neustädter mit uns zusammen Segeln gehen und wir ausprobieren, wie sich Modellboote fahren lassen.

Wir segelten also mit unseren Optis, unseren Flöhen, unserem Piraten und unserem ZK10-Kutter. Unser Kurs führte in Richtung Hörn, da wir dem Regattafeld der Segel-Bundesliga ausweichen mussten. Diese war für uns alle ein Highlight. Nach einem Segeltörn zu der ColourLine legten wir wieder an unserem Steg an. Nach einer kleinen Pause starteten wir dann die Modellboote, während der Grill angemacht wurde. Nach dem Grillen segelten wir dann nochmal ein paarS chläge.

Es war ein sehr schöner Tag, der uns allen sehr viel Spaß gemacht hat. Wir freuen uns aufs nächste Mal!

Reichlich Freude an der Winterarbeit ;-)

Da haben Liv, Emely und Pushy ganz schön was zu tun: Der Wasserpass von Kutter „Fritjof“ soll schön sauber werden. Foto: mor

Von Jörn
Liv, Pushy, Emely, Hannes, Fabi, Constantin und Ole haben am Wochenende richtig bei der Winterarbeit zugelangt. Rolf, Jörg, Stephan, Mirco, Marcellus und Andreas haben tatkräftig unterstützt. Anfangs haben wir mit den Jüngeren etwas Segeltheorie gemacht und Knoten geübt – Anmerkung am Rande: Bitte versucht zu Hause weiter Knoten zu üben. Und beschäftigt Euch ruhig wieder ein bisschen mit den Segelbegriffen und Manövern und deren Bedeutung. Schadet nicht und hilft beim nächsten Segeln ungemein.

Fabi macht es richtig – mit Atemschutz und Handschuhen an der Schleifmaschine. Foto: mor

Anschließend wurde unter Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen mit Staubmasken und Handschuhen begonnen, alle beweglichen Bootsteile anzuschleifen. Der Wasserpass am Kutter wurde gereinigt und für ein sauberes Anschleifen vorbereitet. Das Ruderblatt der „Regulus“ ist angeschliffen, das des Kutters ebenfalls. Großmast nebst Baum und Riemen haben sogar schon den ersten Lack-Anstrich erhalten.  Stefan und Klaas haben parallel am Internet-Auftritt gebastelt.

Wir haben also wirklich schon viel geschafft, und es hat auch aus Sicht des Jugendwarts viel Spaß gemacht. Mir bleibt an dieser Stelle nur, Kindern und Eltern Danke zu sagen und mit einer Anmerkung nachzulegen: Weiter so – es gibt noch viel mehr zu tun … 

Bei der Marinekutterregatta online und offline für die „youngsailorskielerwoche“

Die Autorin und ihre Crew machen sich für die Wettfahrt bereit. Foto: har

Von Finja Schmidt
Was macht man, um junge Menschen im Handyzeitalter für etwas zu begeistern? Klar, man macht etwas mit dem Gerät und der Anwendung, wo die meisten zu erreichen sind. Diese Anwendung nennt sich Instagram. Um dann noch weitere zu erreichen, nimmt man auch noch Facebook dazu. Diese Idee hatte der Deutsche Marinebund (DMB) im letzten Jahr. Gesagt, getan. Die Seite und das Projekt wurden erstellt und gestartet. Für dieses Jahr wurde dann jemand gesucht, der Lust und Zeit hätte, um die ganze Woche die Regatta zu begleiten. Und so kam ich zu dem Job.

Ich war eigentlich auf der Suche nach einer Kuttercrew, beider ich die „Offene Landesmeisterschaft im Kuttersegeln“ mitfahren konnte, da meine eigentliche Crew nicht zustande kam. Irgendwann wurde ich von Roman Iwer, Jugendreferent im DMB, gefragt, ob ich nicht lust hätte, diese Seite die Wocheü ber zu übernehmen. Ich entschied mich dafür und so wurde ich dann zu jemanden, der mit einem Presseausweis über die Kieler Woche laufen durfte.

Gedränge auf der Bahn auf der Innenförde. Foto: har

Da ich am ersten Wochenende noch selber in den Wettfahrten der ZK10-Kutter unseren „Fritjof“ steuerte, hatte ich nicht ganz so viel Luft, nahm mir aber zwischendurch kurz Zeit um besonders die Instagramseite zu bearbeiten. Am Samstag lernte ich dann auch Alexander Hub, den Bundesgeschäftsführer des Deutschen Marinebunds (DMB), kennen. Von ihm bekam ich eine Kamera und meinen Presseausweis. Am Montagabend bekam ich schon ein Lob, dass das, was ich bisher gemacht hatte sehr gut war. Aber ich hatte mir schon überlegt, dass ich in der Woche noch eine Schippe drauflegte.

Am Dienstag ging es dann für mich richtig los. Ich ging um 10.30 Uhr zur Steuermannsbesprechung und danach fuhr ich mit dem Startschiff „V20“ raus. Von dort konnte ich viele tolle Bilder machen.

Steuermannsbesprechung im Marinestützpunkt in der Kieler Wik. Foto: har

Am Mittwoch machte ich dann Fotos von Land aus. Erst von der Kiellinie, Höhe Seebad Düsternbrook. Ich hatte immer geschrieben, dass man von da aus sich die Läufe sehr gut angucken kann. Und ich hatte Recht! Die Tonnen lagen am Freitag zum Zugucken sehr gut. Und dadurch, dass ich da stand und Bilder machte, guckten immer mehr Leute zu. Und eines kann man den Kuttern lassen: Sie sind so schnell, dass man auch als Laie verstehen kann, wie sie fahren müssen und wer vorne liegt. Zudem ist die Lage dieser Regatta-Bahn sehr zuschauerfreundlich. Du kannst beim Spaziergang die Kutter problemlos beobachten und siehst nicht nur, wie in Schilksee, nur bestimmte Boote. Am Nachmittag ging ich dann noch zum Open Ship und machte von der Tirpitzmole aus Fotos. Ich war das erste Mal bei der Kieler Woche auf dem Open Ship und musste feststellen, dass sich dieser Besuch lohnt! Somit steht das Open Ship für mich im nächsten Jahr wieder auf dem Plan. Dann aber auch mit Besuch der Schiffe.

Publikumsmagnet zur Kieler Woche: das Open Ship mit vielen internationalen Gästen im Hafen. Foto: har

Am Donnerstag stand ich dann früh auf, da die Wettfahrtenalle auf den Vormittag gelegt wurden, weil es am Nachmittag sowohl Regen, als auch starken Wind geben sollte. Als der letzte Kutter der Offenen Landesjugendmeisterschaft OLJM im Ziel war, fing es an zu regnen. Also hatte die Wettfahrtleitung recht gehabt mit dem Wetter. Aber der Donnerstag hatte auch noch etwas Spektakuläres. In der ersten Wettfahrt der OLJM führte lange ein bestimmter Kutter; doch auf der Kreuz vordem Ziel hatte er sich verrechnet und ein Kutter legte sich über ihn. Und als wäre das nicht genug, kam auch noch ein dritter Kutter und Winddreher dazu.Diese drei Kutter drängten sich dann immer weiter ab, und ein vierter Kutter nutzte die Chance, wendete klug und ging als Erster durch das Ziel.

Am Freitag standen dann noch zwei Wettfahrten an. Einmal für die Jugendwanderkutter und die Internationale Klasse, und einmal für die OLJM. Am Abend kam es zur Siegerehrung. Die war wieder eine Attraktion für sich. Jedes Team aus der OLJM und von den Jugendwanderkuttern packte seinen Schlachtruf aus.

Gute Laune, gutes Wetter – egal auf welchem Platz man landet … Foto: har

Mit diesem Erlebnis ging dann die Kieler Woche für mich zu Ende. Mir hat dieser „Job“ sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Aber vor allem hat es mir gezeigt, wie entspannt die Marinekutterregatta abläuft. Aber das muss sie ja auch, denn sie fand bereits zum 129. Mal statt. Nur melden sich immer weniger Teams; deswegen ist die Jugendarbeit ziemlich wichtig. Leider können die meisten Jugendlichen wohl nicht mal zwei Stunden ohne Handy sein. Und dasist schade. Doch wir geben nicht auf und wollen die Kutterregatta wieder bekannter machen!