Und nun nähert sich unweigerlich das Ferien-Ende

Tina und Malte machen „Reinschiff“. Morgen beginnt bei uns das Ferienpass-Segelangebot. Foto: har

In diesem Jahr ist der Verein in den Sommerferien nicht „abgeschlossen“ worden. Regelmäßig wurde jede Gelegenheit genutzt, Boote zu „bewegen“. Etliche Vereinsmitglieder waren nicht in den Urlaub gefahren, andere nur wenige Tage. Also bot es sich an, zwischendurch immer wieder nach Lust und Laune aufs Wasser zu gehen. Dabei fanden sich sogar neue Crews zusammen, die nun auch künftig gemeinsam segeln wollen.

Die Crew der „alten Herrn“ ist regelmäßig mit „Fritjof“ unterwegs. Foto: Fe

Bestes Beispiel ist eine „Alte-Herren-Mannschaft“, die nun regelmäßig auf unserem Kutter „Fritjof“ die Kieler Förde unsicher macht. Da sind dann viel Erfahrung und gegenseitiges Verständnis im Boot. Und wer von den jüngeren Mitgliedern einen kleinen „Fortgeschrittenen-Kursus“ belegen möchte, hat mit Sicherheit die Gelegenheit dazu und gleichzeitig eine Menge Spaß dabei. 😉

Jede Gelegenheit wird genutzt, auch wenn das Wetter mal nicht ganz so „perfekt“ ist: „Regulus“ und „Colombina“ treffen sich unverabredet am Vereinssteg. Foto: mor

Aber nicht nur der Kutter war in den vergangenen Wochen unterwegs; die anderen größeren Boote gingen auch immer wieder und regelmäßig auf Tour. Dennis machte sich mit Familie und der „Johanna“ sogar auf in Richtung dänische Südsee.

Nun bricht allerdings die letzte Phase der schleswig-holsteinischen Sommerferien an. Und das bedeutet für die Marine-Jugend Kieler Förde, sich auf das Angebot „Ferienpass-Segeln“ vorzubereiten. Tina, Guido und Malte haben schon Bootshalle und Gruppenraum aufgeräumt und „gefeudelt“, damit wir nicht gleich einen schlechten Eindruck abliefern. 😉 Eine ganze Reihe Kinder hat sich für diese verbleibende Ferienwoche angemeldet, um bei uns in den Segelsport hineinzuschnuppern. Vor allem das gemeinsame Kuttersegeln wird dabei im Vordergrund stehen. Eine Erweiterung des Programms ist allerdings je nach Neigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglich. Zudem wird auch Einiges auf der Förde zu sehen sein, denn die „Sailing Champions League“ wird Ende der Woche mitten in Kiel stattfinden!

Gut ausgestattet legen Christiane und Malte mit der „Regulus“ wieder ab. Foto: har

Das Ferienende ist aber erst der Anfang für den zweiten Teil der Saison: Am 31. Juli werden wir vereinsintern den großen Grill anwerfen – eine gute Gelegenheit für die angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich wieder von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Auch die Segelfreizeit an der Schlei kommt über den zeitlichen Horizont. Und nicht zu vergessen: Es sind nur noch 42 Tage bis zum Start der ersten Wettfahrt bei der Marinekutterregatta 2021.
Klaas

Endlich läuft es!

Woche um Woche daran gebastelt: Nun ist der 470er einsatzbereit. Malte und Janek holen sich auf der Förde den Lohn ihrer Arbeit ab. Foto: har

Gut gemeint heißt nicht reibungsloses Funktionieren: in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes. Janek und Malte hatten ihre ersten Versuche mit dem aufgearbeiteten 470er hinter sich, als sie schmerzlich feststellten, dass sie die Materialstärke des Großfalls überdimensioniert hatten. Also musste erneut die Leine ausgetauscht werden. Nach einem kurzen Blick auf das Smartphone rauschten Guido und Janek gen Schilksee, um Material in passender Stärke einzukaufen. Die übrigen Jugendlichen kümmerten sich derweil um die „Floh“-Jollen, die alle längst geprüft waren und nur noch aufgeriggt werden mussten.

Es folgte ein fantastischer Segelnachmittag mit Sonnenschein und lauen Lüften auf der Förde, der die Gelegenheit gab, das „Hintern-Gefühl“ für die „Flöhe“ wiederzuerlangen. Die Mädchen der Gruppe, die ein schweres und langsames Boot erwischt hatten, zeigten zudem, dass mit gutem Trimm und guten Manövern fast alle technischen Nachteile wettzumachen sind. So drehten sie ihren männlichen Mitstreitern einige Male eine lange Nase, wenn sie diese an Wendemarken hinter sich ließen. 😉 Und auch unser einziger 470er folgte in Rekordzeit auf die Bahn, nachdem das sperrige Fall ausgetauscht worden war.

Erstmal geradeaus. Die allgemeine Opti-Gruppe ist auch wieder auf dem Wasser. Foto: Malte

Ebenfalls gute Laune hatte es am Tag zuvor bei der allgemeinen Opti-Gruppe gegeben. Hervorragendes Wetter, nicht zu viel Wind – die richtigen Bedingungen, um sich wieder an den kippeligen Untersatz zu gewöhnen. Die Vorarbeiten hatten sich gelohnt, denn die Mädchen und Jungen hatten ihre Boote fix für den Start fertig bekommen. Und auch hier war natürlich alles viel zu schnell wieder vorbei. Finja hat allerdings inzwischen eine Terminübersicht zusammengestellt. So sollten nun wenigstens alle wissen, wann sie wieder dran sind. Unterm Strich: Das war ein wirklich guter Start in die Saison.
Klaas

Sie schwimmen wieder!

Ist es die Lenzklappe? Ist es ein Stopfen? Nein – es ist die Dichtung vom Schwertbolzen, die noch Wasser ins Innere lässt. Foto: Cathrine

Ein Regenguss nach dem anderen – und nur ein kleines Zeitfenster mit ein paar trockenen Stunden: Das musste reichen, um die Arbeit von etlichen Wochen zu prüfen. Ein 470er und ein „Jeton“ sollten nach Jahren auf dem Trockenen in der Innenförde wieder Bekanntschaft mit Wasser unter den Rümpfen machen. Werkzeug und Zubehör ausgebreitet, die Jollen auf den Trailern – und los ging’s. Tina, Finja, Malte, Guido, Janek, Cathrine und Klaas packten mit an. Denn so ganz leicht waren die Boote auf der steilen Rampe zum Wasser hinab nicht zu halten. Zudem sind die großen Jollen andere Kaliber als die gewohnten „Laser“, „Flöhe“ und „Optimisten“.

Der Schwertbolzen lässt die Förde ins Bootsinnere – nichts, was sich nicht mit zwei 13er Schlüsseln beheben ließe. Foto: Cathrine

Kandidat Nummer eins war unser überarbeiteter 470er. Janek, Finja und Malte hatten lange an dem Boot basteln müssen, um es wieder in einen akzeptablen Zustand zu versetzen. Die einzige Schwachstelle, so glaubten sie, waren die beiden Lenzklappen, von denen nicht sicher war, ob ihre Dichtungen wirklich ihren Zweck erfüllen. Beim „Sprung“ ins Wasser nahm das Boot auch erstmal Selbiges über das Heck. Aber als das ordentlich ausgeöst und die Reste mit einem Schwamm weggetupft waren, kam tatsächlich immer noch Wasser nachgelaufen. Nicht wie befürchtet an den Rändern der Lenzer, sondern vom Schwertkasten. Rings um den Schwertbolzen pladderte es munter nach – zum Glück ein Problem, das ganz schnell behoben werden konnte, mit zwei 13er Schlüsseln. Danach war der 470er tatsächlich dicht. Kann also losgehen mit dem Segeln … dachten wir. Aber davon später.

Alt aber fit: Das 70er-Jahre-Orange des „Jetons“ leuchtete auf der Förde. Den ersten Test absolvierte die alte Jolle ohne Ausfälle. Foto: Cathrine

Tina, Guido, Finja und Malte hatten einen zweiten Kandidaten mitgebracht, den sie bislang zu Haus bearbeitet hatten. Auch der sollte zeigen, ob er wieder segeltauglich ist. 25 Zentimeter länger als der 470er, ist das Boot dennoch ein bisschen leichter als dieser. Allerdings kam es dem Team, das den „Jeton“ die Rampe zur Förde herunterbringen musste, wirklich nicht so vor … Stopfen, Lenzventile, alles dicht – und so zog die kleine Truppe auch diese Jolle nach erfolgreichem Experiment wieder aus dem Wasser und brachte sie über die im Sonnenschein bedenklich bevölkerte Kiellinie wieder zurück zum Vereinsheim.

Rigg drauf. Und damit ist der 470er fertig? Nein, nicht ganz. Auf der Zielgeraden machte sich noch ein klitzekleiner Haken bemerkbar. Foto: Cathrine

Frohgemut wurde der 470er gleich mit seinem Rigg versehen, um ihn endgültig segelfertig zu bekommen. Und dann … riss der Schotblock für die Großschot aus seiner Verankerung. Am Beschlag baumelten vier nun nutzlose Schrauben in der Luft, und am Schwertkasten taten sich vier passende Löcher auf. Was nun folgte, waren große Anstrengungen, die Schrauben wieder zu befestigen, was aufgrund des nicht einsehbaren Untergrunds zunächst nur teilweise gelang und Guido schier zur Verzweiflung brachte. Aber Ihr kennt uns: ein, zwei Nächte darüber schlafen. Bisher ist uns immer eine passende Lösung eingefallen. Irgendwie … 😉
Klaas

Nun ist es Zeit für die Jollen

Aufriggen der „Floh“-Jollen: Die gutmütigen Sperrholzboote sind gut geeignet dafür, um nach langer Segelabstinzenz wieder ein Gefühl für den Sport zu bekommen. Foto: har

Die Sonnabende gehören den beiden Opti-Gruppen; der Donnerstag ist der traditionelle Tag des Kuttersegelns. Und nun sind die Jollen-Seglerinnen und -segler in die Gruppenarbeit am Sonntag eingestiegen. Was diesen Beginn sehr erleichterte, war das sonnige warme Wetter. Denn es gilt: Gruppenarbeit in geschlossenen Räumen findet zurzeit nicht statt. Auch bei den Jugendlichen begann das Saison-Programm mit der Bestandsaufnahme des Sportgeräts. Die Masten kamen aus dem Lager, wurden vorbereitet und noch einmal geputzt. Anschließend zogen die Jugendlichen die Bootsrümpfe auf die Wiese vor dem Vereinsgelände, um die Jollen mit dem jeweils passenden Rigg zu vereinen. Ein Mast nach dem anderen wurde gestellt. Der Jollen-Park wurde immer stattlicher. Im Hintergrund arbeitete Kassenwart Stephan die letzten Beschläge für den Kutter ab, lackierte ein letztes Mal eine aufbereitete Stelle am Großmast. Damit ist auch unser „Fritjof“ von seinem Material her segelklar. Hier fehlt nur noch der rechtliche Rahmen der „Pandemie-Vorgaben“, um mit dem Kuttersegeln zu beginnen.

Vor dem Maststellen werden die Riggs feinsäuberlich geputzt. Foto: har

Die Vorbereitungen in der Winterarbeit und das unermüdliche Engagement von Janek, Finja und Malte hatten sich sehr bezahlt gemacht. Alle Jollen konnten ohne substantielle Fehlbestände segelfertig gemacht werden. Vor dem abschließenden Aufklaren – die ersten Tropfen deuteten das Ende des sonnigen Wetters an – wurden die kleine Flotte so verteilt und verstaut, dass am kommenden Wochenende das eigentliche Segeln ohne weitere Verzögerungen starten kann. Kompliment ans Trainer-Team: So gut vorbereitet ging es seit vielen Jahren nicht mehr in eine Saison.
Klaas

Die Jollen-Flottille kommt vor dem Vereinsheim nach und nach ans Tageslicht. Foto: har
Refit: Beschäftigung nach dem sonntäglichen Gruppennachmittag: Janek (links) und Malte „tunen“ auf dem Vereinsgelände den 470er. Foto: har

Ab ins Wasser!

Noch fehlen die Masten: Aber Kutter „Fritjof“ befindet sich zumindest schon wieder in Kieler Förde und lässt sich gemächlich zu seinem Liegeplatz schleppen. Foto: Malte

Normalerweise ist das Kranen der großen Vereinsboote bei der Marine-Jugend Kieler Förde ein kleines „gesellschaftliches Ereignis“; wenn nach langer Vorbereitung und Winterpause Kutter, Yachten und großes Motorboot wieder zu Wasser gelassen werden, soll nicht nur gearbeitet werden, sondern auch ein fröhlicher Austausch stattfinden. Dieses Jahr: Pustekuchen. Auch hier geben natürlich die Corona-Regeln den Takt vor. Kleine (Familien-) Teams waren gebildet worden, um das sichere Zuwasserlassen zu gewährleisten. Mehr ging eben leider nicht.

Kranführer Thomas und Bootswart Guido – ein seit Jahren aufeinander eingespieltes Team. Foto: Malte

Wenigstens ist im Verein so große langjährige Routine vorhanden, dass es bei den auch gut eingespielten Teams völlig glatt ging. Das Wetter spielte mit. Der Regen hörte rechtzeitig auf. Thomas und sein mächtiger Kranwagen waren superpünktlich auf der Kiellinie. Einzig ein paar heftige Böen mischten sich ein, was das Maststellen auf der Varianta „Regulus“ etwas kitzelig machte. Und – „täglich grüßt das Murmeltier“ – wollte selbstverständlich auch das Schwert des Kielschwerters „Regulus“ nicht ans Tageslicht kommen, ein Phänomen, das uns nach Jahren immer des selben Ärgers nicht mehr sonderlich überrascht. Aber auch damit wurde die fleißige Truppe fertig. Wenn in den kommenden Tagen die Masten des Kutters gestellt worden sind, darf es also auch mit den größeren Booten wieder mit dem Segelbetrieb starten – wenn die Pandemie-Regeln es denn zulassen…
Dieter + Klaas

Die Boote liegen wieder da, wo sie natürlich hingehören: in der Förde. Foto: Malte

Wo war hier gleich noch mal vorn?

Wenn man ein halbes Jahr nur noch am Computer gesegelt hat, müssen ein paar Begriffe und Handgriffe zunächst wiederholt werden. Foto: Finja

Endlich. Es geht wieder los. Zugegeben, es ist nicht so locker, wie wir es aus den vergangenen Jahren gewohnt sind; aber für die Segel-Leidenschaft und die Gelegenheit, endlich Freundinnen und Freunde „live und in Farbe“ wiedersehen zu dürfen, müssen diese Opfer schließlich gebracht werden. Die große Trainingsgruppe ist der Corona-Regeln wegen in drei Gruppen aufgeteilt worden – eine kleine Opti-Gruppe, die sich auf die Opti-Liga vorbereitet, wechselt sich mit der größeren Opti-Gruppe im Wochenwechsel ab. Die Jollenseglerinnen und -segler haben sich online zusammengesetzt und beschlossen, vom üblichen Sonnabend-Treffen abzurücken und den Sonntag für ihr Segeln zu nutzen. So verhindern wir große Wulings auf dem Vereinsgelände. Und nach dem ersten Durchgang lässt sich sagen: Läuft! 😉

Kniffs und Tricks beim Auftakeln: Sportwart Janek gibt eine grundlegende Einführung in die Optimisten-Takelage. Foto: Finja

Die ersten Minuten der Gruppenstunden waren für die Beteiligten noch etwas ungewohnt – auch weil die Räumlichkeiten des Vereinsheims weitestgehend tabu bleiben. Aber die Gruppen gewöhnten sich schnell daran. Da Finja, Malte und Janek in dieser Saison ein durchaus anspruchsvolles Programm aufgelegt haben, blieb auch nicht viel Zeit zum Diskutieren und Nachdenken: Segeltheorie und Praxis werden von Anfang an vereint. Die lange Abstinenz vom Freiluft-Sport muss eingefangen werden. Und nun weiß auch jede/r, wo beim eigenen Boot vorn und hinten sind. Es kann also wieder aufs Wasser gehen.
Klaas

Material-Kontrolle vom kleinsten Schäkel bis zur Mastspitze: Zum Spaß gehört auch die Verantwortung für das Material. Foto: Finja

Es kann losgehen – eigentlich jedenfalls …

Wenn man es nicht sehen kann, wird eben nach Gefühl geschraubt: Schriftwart Kai befestigt Beschläge am ZK-10-Kutter „Fritjof“. Foto: har

Das Corona-Winterhalbjahr ist ziemlich gut gelaufen. Viele Mitglieder aller Altersklassen haben sich an den Online-Veranstaltungen in den vergangenen Monaten regelmäßig beteiligt. Aber ganz ehrlich: Langsam ist die Luft raus. Und es drängt alle wieder nach draußen, ans und auf das Wasser. Der „kleine“ Fuhrpark der Jollen ist weitestgehend fit; unter Einhaltung der einschlägigen Regeln wollen wir deshalb nach und nach das praktische Segeltraining wieder aufnehmen. Ein Teil der „Opti-Kids“ wird den Beginn machen, denn in dieser Saison möchten wir gern den Regatta-Hungrigen dieser Gruppe die Gelegenheit geben, an den Veranstaltungen der Opti-Liga teilzunehmen, die von mehreren Kieler Segelvereinen angeboten wird.

Malte und Janek kümmern sich um den Lieblings-470er des Vereins. Der wird in dieser Saison erstmals seit langem wieder richtig zu Ehren kommen. Foto: har

In diesen Tagen rauchen im Vorstand übrigens die Köpfe, weil wir für den Verein ein den geänderten Bedingungen angepasstes Hygienekonzept erstellen. Der Landessportverband hat dankenswerterweise eine umfängliche Online-Tagung angeboten, der sich mit genau diesen Fragen befasst hat. Nun müssen wir die gewonnenen Erkenntnisse und Anregungen umsetzen, damit wir rechtssicher in den nassen Teil des Jahres starten können. Eins ist aber absehbar: Die Verordnungen werden in nächster Zeit nicht lockerer. Und wir werden uns noch lange mit Desinfektionsmitteln und Masken abfinden müssen.

Antifouling ist wieder aufgetragen. Nun kümmert sich Dieter noch um den Wasserpass an der Varianta „Regulus“. Foto: har

Für die „dicken“ Boote haben wir mittlerweile den 7. Mai als Krantermin ins Auge gefasst. Am weitesten in den Vorbereitungen ist bei den großen Booten der Kutter „Fritjof“ gediehen. Er strahlt in frischem Blau, die Holzteile sind wieder an Ort und Stelle, die Beschläge angeschraubt. Die Albin Vega „Johanna“ hat ihre leider inzwischen üblichen Probleme mit der Maschine. Das wird aber mit einem Außenborder überbrückt. Spannend auf der letzten Gerade erweist sich die gute alte Varianta „Regulus“, bei der (Süß-) Wasser zwischen Laminatschichten hin- und herschwappt, dessen Herkunft noch nicht genau bestimmt werden konnte. Zumindest besteht keine Gefahr im Betrieb. Und wenn wir die „Regulus“ auf Elektro-Antrieb umgerüstet haben, kann sie loslegen. Bis dahin werden wir aber noch ein paar Abende mit Corona-Theorie verbringen. 😉
Klaas

Stephan verteilt die passenden „Eisen“ auf die Runzeln. Foto: har
Sport im Freien kann auch Navigations-Unterricht sein: Nicola holt sich für die Vorbereitung des Sportbootführerscheins noch Tipps und Hinweise von Stephan. Foto: har
Der Wasserpass ist fertig: Malte prüft, ob das Maling auch zufriedenstellend gelungen ist. Foto: har
Hier soll noch ein Ruderblatt hin: Glücklicherweise trocknet es gerade in der Bootshalle und muss nicht noch beschafft werden. Foto: har
Die Segelgarderobe ist komplett. Wenn noch ein paar Blöcke ergänzt sind, kann der Schwimmtest starten. Foto: har

„Land unter“ und „Bruch“ in Timor-Leste

Die extrem lange Liegezeit vor der Küstenstadt Dili in Timor-Leste macht der Crew der „Gegenwind“ und dem Material langsam zu schaffen. Foto: Asha/Helge

Asha und Helge auf ihrer Yacht „Gegenwind“ haben es wirklich nicht leicht. Seit fast anderthalb Jahren sitzt „Gegenwind“ vor Timor-Leste fest – nicht, weil es dort Probleme in diesem sehr gastfreundlichen Land gäbe. Die Länder, die als nächste Station möglich wären, haben ihre Häfen für Segler geschlossen. Das lange Warten geht inzwischen auch auf das Material des Bootes. Die Maschine, die mindestens zum Laden der Batterien immer wieder gebraucht wird, hat schon Ärger gemacht. Eine Pumpe hat den „Geist aufgegeben“, sprich: Es ist längst Zeit für eine Überholung.

In den Ostertagen kam nun auch noch das Wetter als erschwerender Faktor hinzu. Der Zyklon „Seroja“ zog über die Region hinweg. Die „Gegenwind“ hatte es dabei nur ungemütlich. Die Stadt Dili und das ganze Land selbst hingegen traf das Unwetter mit voller Wucht: Viele Tote, Verletzte und Obdachlose, zerstörte Infrastruktur – die Hilfs- und Rettungsmaßnahmen sind angelaufen; aber es wird dauern, bis die Wassermassen abgezogen sind und Helge und Asha wieder unbesorgt an Land können. Die ganze Geschichte dazu findet Ihr natürlich im Logbuch der „Gegenwind“.
Klaas

Ärmel hoch für neue Ziele

Ist das wirklich alles? Thomas und Janek schauen auf das verbliebene Zubehör eines 470ers. Foto: har

Seit mehreren Jahren diskutieren wir im Verein über die künftige Gestaltung unseres Bootsparks. Etliche Jollen, die in der Vergangenheit mit guten Vorsätzen und Ideen angeschafft wurden, treffen nicht mehr die Wünsche der „Zielgruppe“. Oder es sind „Orchideen“, die sich nicht mit gleichen Booten messen können, weil es die auf unserem Gewässer gar nicht gibt. Das Problem, wissen wir aus Gesprächen, trifft auch die meisten anderen Segelvereine rings um die Kieler Förde. Für uns lösen müssen wir es natürlich selbst. Sportwart Janek hatte sich mit mehreren Vereinsmitgliedern zusammengesetzt und Bestandsaufnahme gemacht. Denn neben den Crews für die größeren Boote gibt es durchaus auch Seglerinnen und Segler kleinerer Jollen, die in der kommenden Saison etwas mehr möchten, als nur auf der Innenförde um ein paar Tonnen zu kreuzen.

Sieht viel schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Aber die Lenzklappen und die Gummilippen des Schwerts müssen dennoch schnell ausgetauscht werden. Foto: har

Die daraus resultierenden Ideen verlangen nach bestimmten Booten mit bestimmten Fähigkeiten. Also werden unsere Zwei-Mann-Jollen jenseits unserer gemütlichen „Flöhe“ wieder instand gesetzt. Zu den 420ern wird ein 470er kommen, den wir eigentlich schon auf der Abgabeliste gehabt hatten. Janek, Finja und Malte haben sich allerdings nach einer eingehenden Begutachtung mit spitzem Bleistift ans Rechnen gemacht und eine Liste mit allen Fehl- und nötigen Ersatzteilen aufgestellt. Resultat: Das Boot ist viel zu schade zum Verkaufen. Es wird in diesem Frühjahr wieder schwimmen.

Einer unserer besten „Optimisten“ befand sich am Ende der vergangenen Saison in einem erbärmlichen Zustand: Nach vielen Arbeitsstunden ist er wieder fit – und kräftig dabei errötet … Fotos: Jörn/Guido/har

Takt zwei: die „Optimisten“-Flotte – etliche „Gebrauchsboote“, ein, zwei Ersatzteillager. Wenn es im Sommer vielleicht für zwei, drei Kinder zur Kieler Opti-Liga gehen soll, müssen aber wieder Kaliber her, die auf dem Wasser konkurrenzfähig sind. Vor allem Janek, Thomas, Malte und Guido krempelten deshalb die Ärmel hoch und sichteten die Flottille genauer. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir bekommen ein paar unserer Kleinstjollen auf die Förde, ohne dass wir dabei erröten müssten. Das wiederum ist einem unserer Vorzeige-„Optis“ passiert, der in seiner Lebensgeschichte von weiß auf blau und nun auf rot gewechselt ist. Kann sich aber wirklich sehen lassen.

Thomas und Jörn nehmen sich den Lack von Kutter „Fritjof“ vor – unter und über der Wasserlinie. Foto: har

Auch wenn für das Thema Regattasegeln der Kuttercrew in diesem Jahr wieder die Deutsche Marine das schwimmende Material im Spätsommer stellt, muss unser guter alter ZK-10-Kutter „Fritjof“ zum Trainieren und für das Fahrtensegeln in einen ordentlichen Zustand versetzt werden. Die Holzteile sind bereits wieder am Glänzen. Jörn, Stephan und Thomas haben sich sogar daran gemacht, den kompletten Kutter zu schleifen und wieder mit den passenden Lacken zu versehen. Dazu müssen die noch die Eisenbeschläge des Ruders „verarztet“ werden, eine ziemlich anstrengende und langwierige Aufgabe. So langsam kommen wir in die Gänge. 😉
Klaas

Die Temperaturen sind vielleicht noch nichts für die erste Lackierung. Aber runter kann die alte Farbe in jedem Fall schon einmal. Thomas macht sich hier ans Werk. Foto: Jörn
Anmischen der Farbe: Gewichtsprozente oder Volumenprozente? Nicht nur Stephan muss vor jedem Arbeitsgang gewissenhaft die Beipackzettel der Chemie studieren. Foto: har
Bis die Beschläge des Kutter-Ruderblatts wieder in strahlendem Weiß scheinen, werden fast ein Dutzend Streich-Durchgänge erforderlich sein. Foto: har
Diese Pinsel sind wohl nur für den einmaligen Gebrauch gedacht: Guido und Stephan sind zu Recht nicht ganz zufrieden mit dem Streichwerkzeug, das wir eingekauft haben. Foto: har
Dieser „Opti“ hatte tatsächlich schon vor der Restaurierung einen roten Rand. Malte sorgt dafür, dass das auch künftig so bleibt. Foto: har

1. eSailing-Cup der Deutschen Marine-Jugend

Regatta-Koordination am heimischen Schreibtisch: Finja regelt den 1. DMJ-eSailing-Cup. Foto: Tina

Treffen sich zwei Stuttgarter, zwei Braunschweiger und vier Kieler zum Segeln. So ähnlich fangen häufig Witze an, und zugegebenermaßen klingt es  in der momentanen Situation wirklich wie ein Witz, aber an diesem Wochenende wurde es Wirklichkeit. Denn eigentlich beschreibt es nur das Teilnehmerfeld des 1. DMJ-eSailing-Cups. Von uns gingen Malte, Janek, Liv und Arne an den Start. Die Meldung von ihnen kam direkt nach der Ankündigung in der Samstagsgruppenstunde. So beliebt ist das eSailing inzwischen bei uns. Uhrzeit und Termin waren da schon eher zweitrangig, und in den nächsten Wochen wurde immer mal nachgefragt, wann das jetzt eigentlich nochmal war. Die Nennungen aus den anderen Marine-Jugend-Gruppen ließen leider noch etwas auf sich warten. Ob das mit dem langen Anmeldezeitraum zusammenhing oder die anderen einfach noch nicht um 10 Uhr an einem Sonnabend vor den Bildschirmen sitzen wollten, ist nicht überliefert. Ich frage mich aber auch immer noch, warum ich die Regatta für diese frühe Uhrzeit angesetzt hatte. 😉

Es geht zwar nicht auf dem Wasser der Kieler Förde rund; aber die Regeln auf dem virtuellen Wasser sind die gleichen. Finja behält den Überblick in ihrem „Cockpit“. Screenshot: Finja

Am Mittwochabend vor der Regatta gab es also insgesamt 13 Meldungen für die Idee, die beim Jugendworkshop Ende Januar entstanden war. Dort durften wir ja unsere Arbeit bei den anderen Marine-Jugenden vorstellen. Da das eSailing dazu gehört, waren wir damals gefragt worden, ob wir nicht eine verbandsinterne Regatta starten wollen. Wie es so üblich bei uns ist, haben wir auch da mal wieder nicht nein gesagt… So loggten wir uns am Samstag um 10 Uhr in unserem extra für die Regatta angelegten virtuellen Raum bei „BigBlueButton“ ein. Leider mussten einige der gemeldeten Teilnehmer dann doch kurzfristig absagen. Der erste Startschuss fiel dann um 10:05 Uhr. Schnell stellten wir bereits beim ersten Lauf fest, dass wir doch relativ starke Gegner hatten. Doch die ersten vier Plätze blieben in unserer Hand. In den nächsten Läufen war es dann oft nicht mehr so. Malte war bereits im nächsten Lauf der erste, der im Ziel hinter einem der beiden Braunschweiger landete und im dritten Lauf sogar hinter beiden. Doch er war nicht der einzige. Vorn hielten sich Liv und Arne stetig auf den ersten Plätzen. Nach acht Läufen hatten wir dann auch genügend Ergebnisse, und jeder bekam wie sonst auch einen „Streicher“. Nach dem Zusammenrechnen der Punkte belegte Malte dann Platz sechs, Janek Platz drei, Arne Platz zwei und Liv Platz eins. Wir hatten riesigen Spaß, unsere Mitstreiter aus Braunschweig und Stuttgart hoffentlich auch. Die nächste Regatta kann kommen! Hoffentlich dann „in echt“. Bis dahin werden wir aber noch vor dem Bildschirm üben. Denn Training zahlt sich aus, das haben wir nun wieder bemerkt.
Finja