
Ein Segelnachmittag, wie er kaum besser sein konnte: Dreieinhalb Stunden kamen alle Beteiligten richtig auf ihre Kosten – zuerst die „Opti-Kapitäne“, danach die Jollen-Crews. Und auch die erfahrenen Aufpasser in den Begleitbooten durften zum Schluss selbst noch einmal Schoten in die Hände nehmen. Bei drei bis vier Windstärken und mittlerweile gewohntem Sonnenschein war auch das Drumherum ideal.

Für die „Optimisten“ hieß es zweimal quer über die Förde und wieder zurück zu kommen. Wendemarke war jedes Mal die große rote Fahrwassertonne schräg gegenüber vom Marineheim. Danach legte die Truppe eine kleine Pause am Steg ein, gerade richtig, um Dieter und Kai zu beobachten, die mit der „Regulus“ am Verein vorbeisegelten. Aber die Zeit war für lange Pausen viel zu schade. Also erneut vom Steg abgestoßen und in die Förde gesegelt. So bequem der Hinweg, so anstregend der Rückweg: Die letzte Strecke nach Hause mussten die jungen Segler kräftig kreuzen.

Gute Sitte aus den bisherigen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie: Die einzelnen Gruppen bleiben voneinander getrennt und kommen sich deshalb weder an Land noch auf dem Wasser ins Gehege. Und die Begleiter auf den Motorbooten können sich auf eine Klasse konzentrieren. Das hielten wir auch dieses Mal so. Während die Optis sich kreuzend zurück in Richtung Steg kämpften, bereiteten die übrigen Segler auf der Rasenfläche oberhalb des Anlegers ihre Jollen vor. Pünktlich gegen 15 Uhr rutschen 420er, „Floh“ und „Laser“ ins Wasser. Die überwiegend erfahreneren Seglerinnen und Segler nahmen sich ebenfalls zum „Einsegeln“ die rote Tonne aufs Korn. Aber dann ging es richtig ab auf der Förde …

Spaß stand im Vordergrund, aber im Umgang mit den Booten zeigte es sich, dass hier keine Anfänger unterwegs waren. Jörn und Liv drehten mit dem 420er „JamJam“ auf, obwohl sie ohne Trapezubehör unterwegs waren. Dann „verabschiedete“ sich auf einer „Floh“-Jolle ein Ausreitgurt, was den Vorschoter Janek ins Wasser katapultierte – der aber schaffte es, sich in die fahrende Jolle wieder zu Steuermann Malte hineinzuziehen. Arne und Louis ließen sich im „Floh“ nicht aus der Ruhe bringen und zogen sichtlich gelassen ihre Runden.

„Laser“ zu segeln, ist für den Anfang in diesen Sport nicht zu empfehlen. Diese schnelle Einmann/frau-Jolle hat es ganz schön in sich, was die Anforderungen an Wissen, Kraft und Beweglichkeit angeht. Stefan, der „Laser“ nicht nur selbst lange gesegelt hat, sondern auch als Trainer in dieser Bootsklasse gearbeitet hat, durfte dieses Mal endlich einmal wieder selbst an die Pinne. Üblicherweise muss er das große Begleitboot steuern und dabei auch noch auf die Jüngeren aufpassen. Inzwischen hat Finja den passenden Führerschein erworben und darf auch ans Steuerrad. Diese Gelegenheit ließ sich Stefan deshalb auch nicht entgehen. Als sich das Vergnügen allerdings dem Ende näherte, legte er das Boot allerdings eiskalt um. Er wollte sich wenigstens einen Teil des anschließenden Säuberns auf diese Weise ersparen … 😉

Nicht, dass es wirklich geholfen hätte: Zwar wurden so sicherlich einige Flecken weggespült; im Anschluss an die Gruppennachmittage werden bei uns dennoch sämtliche Boote, Motoren (und nasse Segel) gründlich mit Süßwasser abgespült … aus Gründen … Denn nach dem Segeln ist vor dem Segeln. Das gesamte Equipment wurde gesäubert, die Segel aufgehängt, Riggs und Rümpfe wieder trocken verstaut. Das nächste Mal möchte sich ja niemand mit Pflegemaßnahmen aufhalten, bevor er in die Jolle steigt.
Malte






