Auf dem Programm stehen „Gebrauchsknoten“ – und selbst dieses eher nicht so unterhaltsame Thema funktioniert mit guter Laune. Screenshot: har
Das Land ist im Lockdown – na und? Der Gruppennachmittag bei der Marine-Jugend Kieler Förde findet dennoch statt. Und unter Finjas Anleitung machten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer das, was sie sonst auch im Marineheim gemacht hätten – Ausbildung für die kommende Saison und/oder den Sportbootführerschein See. In diesem Fall bedeutet das: Knoten üben, also Handwerkszeug für den Alltag: An diesem Weihnachts-Segelnachmittag war, wie an jedem unser Online-Treffen, mal wieder viel los. Vor einiger Zeit hatten wir alle ein paar Tampen, je einen dicken und einen dünnen, bekommen. Und ich war schon gespannt, was wir damit machen würden. Ganz schnell wurde uns klar, das unsere „Fachkentnisse“ gefragt waren. Als allererstes sollten wir aufschreiben, welche Knoten wir kennen. Danach mussten wir alle tatkräftig erklären, wofür diese Knoten überhaupt gedacht sind. Zier- oder Nutzknoten. Und wenn Nutzknoten, dann wofür ist er da? Alle wussten aber irgendetwas, und so kamen wir schnell voran. Als nächstes kam der praktische Teil. Wir sollten die Knoten mit unseren Tampen nachmachen. Für wen das zu einfach war, tat dies mit einer Hand hinter dem Rücken. Dann ging es mit Vorfahrtsregeln weiter. Wer darf zuerst, wer ist im Recht? Und schließlich durften wir segeln – wieder am Computer natürlich. Die Meisten konnten es schon. Die, die es noch lernen mussten, hatten den Dreh beim eSailing ganz schnell raus. Zwar war ich am Ende nie besser als auf dem vorletzten Platz; aber es machte dennoch richtig Spaß. Jedenfalls freue mich schon auf die nächste Runde nach den Feiertagen. Cathrine
„Virtual Regatta“ macht es möglich: Nach dem Theorie-Teil können die Wettfahrt-Regeln in einer Regatta am Bildschirm nachvollzogen werden. Screenshot: har
Wir bekommen immer mehr das Gefühl, dass wir alle zu Profis werden – nicht nur, was seglerische Inhalte angeht, sondern auch in der Technik: Durch super aufgebaute Online-Treffen bleiben wir gut im Bilde und können trotz Coronas immer noch sehr viel lernen. Auch in der jüngsten Gruppenstunde war es wieder fantastisch: Emily, Hannes, Michel, Jan, Simon, Malte, Liv und ich haben von Janek und Finja Einiges erfahren. Stephan, Klaas, Dieter und Kai guckten uns dabei ein bisschen über die virtuelle Schulter.
Draußen ist es lausig kalt. Aber Cathrine sitzt in ihrem warmen Zimmer und beschäftigt sich online in der Gruppenstunde mit Begriffen aus der Regatta. Foto: har
Unser aktuelles Thema war diesmal die Regatta. Als Erstes sollten wir aufschreiben, welche Begriffe wir bezüglich einer Regatta kennen. Da wurde das „Blatt“ auf dem Schirm plötzlich ziemlich bunt. Jede/r durfte online gleichzeitig im Team seine oder ihre Begriffe „loswerden“. Anschließend sollten alle ihre jeweiligen Begriffe, die sie beigetragen hatten, erläutern. Jeder von uns wusste etwas, sodass wir uns gut ergänzten und alle Teilnehmer etwas Neues lernen konnten.
Der Einstieg – eine „Begriffswolke“ zum Thema Regatta. Screenshot: har
Danach gingen Janek und Finja ins Detail. Wir lernten, auf welchen Strecken man segeln kann, und wie die einzelnen Formen heißen. Außerdem erklärten sie uns, warum man welche Technik benutzt (Weshalb drängeln sich vor dem Start die Boote meistens auf der Steuerbordseite an der Linie und Anderes?) und welche Startsignale es gibt. Das war nicht unkompliziert, aber sehr spannend.
Wie funktioniert bei einer Wettfahrt ein Start, wie segele ich das olympische Dreieck, wie laufen „Up and Down“ und andere Feinheiten der Regatta? Foto: Cathrine
Danach haben wir das Gelernte gleich in die Praxis umgesetzt – nach dem Absegeln und unter Corona-Bedingungen natürlich nicht selbst auf der Kieler Förde, sondern in mehreren E-Sailing-Wettfahrten auf der virtuellen Innenförde. Das hat super viel Spaß gemacht, aber es ist sehr, sehr schwer so zu segeln, wenn man es sonst gewohnt ist, Pinne und Schot selbst in der Hand zu halten. Man hat am Bildschirm aber zumindest die gleichen Probleme wie auf dem echten Wasser und muss lernen, diese zu bewältigen. Natürlich ist es nicht ganz so wie in „echten Booten“; vor allem ist E-Sailing nicht so nass. Aber: Es ist das Beste, was wir zurzeit tun können, um „im Stoff zu bleiben“. Und wir Kinder haben jedenfalls viel Freude daran. 😉 Pushy
Der Start ist schon mal gelungen. Nun müssen die virtuellen „Laser“-Jollen möglichst unfallfrei die ausgelegte Bahn absegeln. Foto: CathrineWo es mit einem Segel je Boot schon ganz gut geklappt hat, probieren es einige Teilnehmer zum Schluss noch in einer größeren Klasse… Foto: Cathrine
Michel und Hannes (vorn) sind in der Gruppenstunde sogar mit unterschiedlichen Themen gleichzeitig im virtuellen Marineheim unterwegs. Wenn die beiden Jungen nicht am „Ruder“ stehen, ist Papa Mirco hier dabei, den Sportbootführerschein zu lernen. Foto: Mirco
An diesem Vereinsnachmittag waren Jörni, Liv, Arne, Michel, Stephan, teilweise Dieter, n kurz Pushy und Klaas dabei – und natürlich ich selbst. Ich habe mich sehr darüber gefreut , endlich mal wieder einige Freundinnen und Freunde aus dem Verein zu sehen. So konnten wir mal wieder ein bisschen quatschen und Späße miteinander machen. Es hat alles sehr gut geklappt und hat mir wieder viel Spaß gemacht. Zwischendurch brachte Papa uns – Michel und mir – auch unser verspätetes Mittagessen; da hab ich mal eben den Ton und die Kamera ausgestellt. War echt lecker… 😊
Aufbau eines „Optimisten“ besprochen
Wir haben den Aufbau eines Optis besprochen. Da war dann auch Michel gefragt und musste – mit meiner Hilfe – schon mal ein paar Fragen von Jörni beantworten. Später hatte Michel aber keine Geduld mehr, und das darf er als Siebenjähriger dann ja auch. Da ist er doch lieber eine Regatta am Laptop gesegelt. Wir Größeren haben noch Anlegemanöver besprochen und uns außerdem Ausschnitte von Regatten wie der „Vendée Globe“ angeguckt. Um kurz nach 16 Uhr war dann leider schon wieder Schluss. Aber ich freue mich schon aufs nächste Mal. Hannes
Die Einzelteile des Gestells für den Kutter „Fritjof“ sind noch von der vergangenen Wintersaison vorhanden – zum großen Teil jedenfalls. Foto: har
Die Pandemie-Vereinswochenenden ruckeln sich wieder langsam zurecht: Die Kinder und Jugendlichen büffeln bei sich jeweils zu Haus – aber gemeinsam am Bildschirm – Segeltheorie. Derweil findet sich die kleine Werkstatt-Gemeinschaft im Marineheim ein, um mit der „praktischen Winterarbeit“ voranzukommen. Auch wenn die Personenzahl vor Ort gering scheint, ist es erstaunlich, wie viele Gewerke sich gleichzeitig bearbeiten lassen, wenn nur genug Ellenbogen-Freiheit vorhanden ist.
Stephan hat die Pumpen in Betrieb genommen. Nun wird der Kutter gelenzt, lustig angesichts der Tatsache, dass er hoch und trocken an Land weilt … der Kutter, Stephan natürlich auch. 😉 Foto: har
Sehr spontan haben sich die Kutterführer verabredet, um sich „Fritjof“ an diesem Tage vorzunehmen. Der Winterplan sieht vor, den Kutter trockenzulegen, um dann zu Beginn des neuen Jahres mit den vergleichsweise geringen Ausbesserungsarbeiten weiterzumachen. Gesagt. Getan. Unter den Bodenbrettern ist reichlich Flüssigkeit vorhanden – Süßwasser zum Glück, denn der Kutter steht seit dem Kranen wie ein Regenfass vor dem Vereinsheim. Das Lenzen mit Ösgefäßen erweist sich für Jörn und Stephan als recht mühsam. Also wirft letzterer eine Elektropumpe an und befördert reichlich klares Wasser außenbords. Anschließend zimmern und sägen die Beiden das robuste Holzgestell passend zusammen, das anschließend die großen Winterplanen über dem Boot hält.
Guidos hervorragende Feinmotorik verhilft einer „Floh“-Jolle nach der anderen wieder zu einer glatten Oberfläche. Foto: har
Guido nimmt sich inzwischen erneut die „Floh“-Jollen vor. Sorgfältig werden die Schrammen der vergangenen Saison ausgebessert, gefüllt, geschliffen, lackiert. Inzwischen könnte man auf den Bootsrümpfen wieder ausrutschen, so glatt sind sie. Allerdings soll sich ja niemand beim Klettern auf den Jollen erwischen lassen … 😉 Im Lauf der kommenden Woche werden zwei von drei „Flöhen“ fertig sein; dann können sie die Halle räumen und zum verdienten Winterschlaf unter einer dicken Persenning in unserem kleinen Außenlager Platz nehmen. Der dritte „Floh“ macht uns dagegen Sorgen. Beim ersten Begutachten hatten wir festgestellt, dass sich Wasser im Bugbereich der Jolle gesammelt hat. Leider ist durch die durchaus vorhandenen Inspektionsluken nichts festzustellen. Alles trocken. Aber das leise Hin- und Herschwappen des Wassers ist dummerweise eindeutig zu hören. Also werden wir in den nächsten Wochen dem Geheimnis wohl mit Laptop und Endoskop-Kamera auf die Spur kommen müssen. Die Version „einfach ein paar Löcher reinbohren“ kommt jedenfalls nicht in Frage.
Nirgends ist man sicher: Mit den Worten „Hier näht der Chef selbst“ überrascht Guido Klaas bei seinen Versuchen, einen kleinen Vorrat an Segeltaschen zu nähen. Foto: Guido
Bei den vergangenen Arbeitseinsätzen hatten Janek und Malte endlich einmal Grund in unser Zubehör gebracht. Eins ihrer Ergebnisse: Wir haben mehr Segel im Bestand, als wir gedacht hatten – zumindest für Jollen aller Größen; allerdings ist ein Teil der Tücher ausgeweht und hat mehr Beulen als ein Fahrzeug nach einem Stock-Car-Rennen. Also wurde aussortiert – die Guten auf die eine Seite und die nicht so Guten … Zum Wegschmeißen sind auch die zu schade. Denn uns fehlen noch einige Segelsäcke, in denen die besseren Tücher schonend aufbewahrt werden können. Also hat sich der Vorsitzende mal selbst an die Nähmaschine gesetzt, damit wir nicht mehr mit Stapeln lose gefalteter Segel, die ständig verrutschen, leben müssen. Prompt kommen auch Sonderwünsche. „Kannst Du nicht mal einen 2.2 Meter langen Beutel nähen, in dem wir ein ganzes Rigg unterbringen können?“ Ja, geht – aber nicht heute. Der Winter kommt ja erst noch …
Zumindest reicht es, um die „verwaisten Segel“ wieder halbwegs adäquat unterzubringen. Foto: har
Derweil hat es sich der seglerische Nachwuchs der Marine-Jugend Kieler Förde in Teilen wieder jeweils zu Haus am Rechner gemütlich gemacht. Finja und Janek unterhalten die muntere Truppe aber nicht nur, sondern fordern sie auch. Mit dem BigBlueButton-System lässt sich ja mehr erreichen, als nur ein bisschen zu daddeln. Diesmal ist also Segeltheorie dran. Wie war das doch gleich mit den Vorfahrts- und Ausweich-Regeln? Da wird durchaus gewusst, aber auch kräftig drauflos geraten. Einige Dinge muss man eben immer wieder ins Gedächtnis rufen. Einen Vorteil hat das „Homeoffice“ allerdings. Es lässt sich gut nebenher verpflegen. Cathrine bekommt Sandwiches geliefert. Kuttersteuerin Liv holt sich zwischendurch die gewohnten „Manöverkekse“.
Gruppennachmittag online: Wer es theoretisch nicht beherrscht, bekommt nachher auch auf dem Wasser Schwierigkeiten. Also werden mal wieder Vorfahrt- und Ausweich-Regeln gebüffelt. Screenshot: Finja
Das Online-System muss aber nicht nur zum Lernen genutzt werden, obwohl es sich inzwischen selbst bei der Führerschein-Vorbereitung bewährt. Auch Kreativität ist möglich. Schon mal eine Optimist-Jolle gezeichnet? Am Bildschirm? Gemeinsam? Und das alle gleichzeitig? Das Ergebnis sieht sehr gut aus, beweist zumindest, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer schon bewusst einen „Opti“ angeguckt hat. Und nächstes Mal malen wir unseren Kutter „Fritjof“ … oder so … 😉 Die neuen medialen Errungenschaften helfen dabei, ein wenig zusammenzukommen, ohne die rechtlichen Vorgaben zu verletzten. Und das ist doch wirklich etwas Feines. Klaas
Zur Entspannung muss auch ein bisschen kreativer Spaß erlaubt sein: einen Opti zu zeichnen, ist eine Sache. Aber wenn es alle gleichzeitig am selben Bild machen … 😉 Foto: Cathrine
Guido und Dieter machen eine Jolle nach der anderen noch einmal gründlich sauber, bevor die Boote unter einer dicken Plane in den Winterschlaf geschickt werden. Foto: Malte
Während das Gruppenleben im Verein in virtuelle Sphären ausgelagert werden kann, bleiben in der Realität Aufgaben übrig, die sich leider nicht am Bildschirm erledigen lassen: die Arbeit an den Booten und der Ausrüstung, die im Winterhalbjahr anfällt. Und da wir ganz positiv gestimmt davon ausgehen, dass in der kommenden Saison wieder gesegelt wird, müssen diese Aufgaben abgearbeitet werden – auch unter Corona-Bedingungen. Praktisch bedeutet dies, dass nur noch nach Anmeldung im Vereinsheim gearbeitet werden darf, um die Zahl der Personen dort in geforderter Weise begrenzen und die nötigen Abstände einhalten zu können.
Mühsam: Janek und Malte sichten und sortieren Dutzende Segel, bevor sie sorgfältig zusammengelegt in Segelsäcken sortiert abgelegt werden. Foto: har
An diesem Wochenende hatten sich Malte, Janek, Guido und Dieter am Marineheim getroffen, um die in der Vorwoche schon begonnenen Arbeiten weiterzuführen. In den Monaten, in denen das praktische Segeln den absoluten Vorrang genießt, bleiben etliche Dinge liegen. Und so machten sich Malte und Janek daran, unsere Lasten von Grund auf aufzuräumen, Segel und Riggs zu sichten und zu sortieren, neue Träger an den Wänden zu befestigen, um Spieren, Masten und Bäume vernünftig zu stauen. Dabei fielen den Beiden etliche Dinge beim Begutachten auf, deren weitere Verwendung erstmal zu klären war – frei nach dem Motto: „Kann man damit noch segeln oder soll es gleich weg?“ So fanden sie beispielsweise Segel von Booten, die schon längst den Weg alles Irdischen gegangen waren, und Tücher, die beim besten Willen nicht mehr an einem Mast hochgezogen werden sollten. Nach kurzer Diskussion stopften Janek und Malte die alten Tücher in einen brüchigen Beutel. Uns fehlen noch etliche Segelsäcke; dafür wiederum sollten die Alt-Segel nach einer Umarbeitung mit der Nähmascheine noch zu gebrauchen sein.
Guido, der Herr der Werkstatt, nimmt sich zu ersten Ausbesserungsarbeiten gleich drei „Floh“-Jollen auf einmal vor. Frisch angerührt ist halb gewonnen. Foto: har
In der Bootshalle hatte sich derweil wieder Guido an die Arbeit gemacht. Am Tag des Kranens hatten wir drei „Floh“-Jollen in die Bootshalle geschoben. An diesen Booten sind diverse Ausbesserungen zu machen – nichts Grundsätzliches wie im Winter zuvor, aber immerhin. Und so nahm Guido alle drei Boote auf einmal in Angriff. Schleifen, Epoxy anrühren, ausbessern – der nächste „Kahn“. Unser Boots- und Werkstatt-Meister durfte/musste in der Stille der weitestgehend menschenleeren Halle arbeiten. Andererseits: Es stand ihm auch nicht ständig jemand mit Fragen „auf den Füßen“. 😉
Knoten rein, aber den richtigen: Dieter legt noch Hand an die Abdeckplanen an. Dann sind die Boote in unserem „Außenlager“ verstaut. Foto: har
Vor dem Vereinsheim machte die kleine Truppe gemeinsam mit Schriftwart Dieter das draußen liegende Material noch einmal gründlich sauber. Mit Schrubbern und Hochdruck-Reiniger kam nach und nach der ganze Modder, der von den herbstlichen Bäumen abgeworfen worden war, von Jollen und Persennigen. Erst nach dieser Reinigung packten Dieter, Guido, Janek und Malte die gesamte „Außenlast“ in dicke Planen und verzurrten sie winterfest. Und nächste Woche geht es wieder drinnen weiter. Wir bekommen die dunkle Jahreszeit schon herum. Klaas
Na? Na? Na???? Das sieht doch wohl so gut aus wie lange nicht mehr. Einen langen Arbeitsnachmittag später sind Janek und Malte einen gehörigen Schritt weitergekommen mit unseren „Sortier-Einheiten“. Foto: Malte
Die ersten haben sich dazugeschaltet: Einführung ins eSailing –wenn man schon nicht gemeinsam ins Boot darf, geht gemeinsames Segeln dennoch, wenn auch online. Finja führt in die Programme ein. Screenshot: har
Zugegeben, bei den sinkenden Temperaturen denkt auch bei uns nicht jede/r mehr daran, unbedingt ein Boot in die Kieler Förde zu werfen und ein paar Stunden über das Wasser zu gleiten. Aber das Vereinsleben soll ja weitergehen. Und wenn wir uns in den vergangenen Jahren regelmäßig zum „Updaten“ unserer Theorie-Kenntnisse sowie zum Ausbessern der Boote im Marineheim getroffen hatten, wird daraus wegen der Pandemie in naher Zukunft nichts werden. Das ist aber immer noch kein Grund zu weinen und gar nichts zu tun. Für den Gruppennachmittag hatte Finja sich schon ein Programm mit Spielen und, tatsächlich, Segeln ausgedacht. Und da die Kinder und Jugendlichen des Vereins schon aus der vergangenen Lockdown-Phase im Frühjahr durch Online-Unterricht „gestählt“ sind, probieren wir die Zusammenkunft ebenfalls an digitalen Endgeräten. Dank der Vorarbeit unseres in diesen Dingen versierten Kassenwarts Stephan ist das Zusammenschalten tatsächlich kein großes Problem: Egal, ob die jugendlichen Nutzer/innen am PC oder Notebook, am Tablet oder Smartphone unterwegs sind – alle können sich in die Gruppenstunde „hacken“. Dank des Programms „Virtual Regatta“ lässt es sich nun auch virtuell und für eine Simulation sehr lebensnah am Rechner segeln, und das sogar auf unserem bekannten Hausgewässer. Finja forderte die Gruppe aber nicht nur, sondern ließ zur Entspannung auch spielen – „Montagsmaler“ zum Beispiel unter großem Vergnügen. Die Premiere des Online-Gruppennachmittags ist jedenfalls sehr gut gelungen.
Zur Entspannung wird beim Gruppennachmittag noch ein bisschen „Montagsmaler“ gespielt. Auch das geht am Bildschirm: Foto: Tina
Ebenfalls entspannt hatte sich eine Runde unter völlig anderen Vorzeichen einen Tag zuvor zusammengefunden – jeweils von zu Hause aus und am Bildschirm. Denn auch die theoretische Ausbildung für den Sportbootführerschein See hat bei der Marine-Jugend Kieler Förde begonnen. Und nun geht es in die Vollen. Rechtliche Voraussetzungen, Geltungsbereiche, Signale bei Tag und Nacht, Lichterführung sind die ersten Themen gewesen. In vierzehntäglichem Rhythmus geht die Online-Unterweisung weiter. Das nächste Mal fragen wir auch die Themen der ersten Runde ab. Mal sehen, wer alles fleißig gelernt hat … 😉 Klaas
Corona verhindert Präsenz-Lernen; aber das ist kein großartiges Hindernis. Da Kassenwart Stephan ein Rundumsorglos-Onlinepaket aufgesetzt hat, üben die Führerscheinanwärter eben online – und trotzdem gemeinsam. Screenshot: har
„Fritjof“ schwebt an Land. Spätestens jetzt wird allen klar, dass die Segelsaison beendet ist. Foto: har
Rechtzeitig vor den neuerlichen Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist der Vereinsbetrieb „winterfest“ gemacht worden – in diesem Jahr natürlich nicht als „gesellschaftliches Ereignis“ mit fröhlichem Beisammensein nach dem Kranen der großen Boote, sondern als reiner Arbeitseinsatz. Entsprechend wenig interne „Reklame“ hatten wir gemacht. Aber wie immer waren genug fleißige Hände vor Ort, die einen reibungslosen Ablauf ermöglichten.
Nicht nur beim Segeln immer dabei, sondern auch dann, wenn ein Arbeitseinsatz gefordert ist: Liv und Arne kümmern sich um die Gurte, die den Kutter aus dem Wasser heben – unter den aufmerksamen Blicken unseres Kranfahrers Thomas, der nach und nach die Boote mit viel Gefühl und Routine aus dem Wasser holt. Foto: har
Als Thomas mit seinem Kran die Kiellinie entlang rollte, waren die Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen. Nacheinander kamen „Regulus“, „Fritjof“ und unser großes Schlauchboot aus der Förde, wurden umgehend gesäubert und auf ihre Trailer und Gestelle verfrachtet. Der „Pirat“, der noch vor dem Vereinsheim wartete, wurde dagegen mit schierer Muskelkraft von seinem Holzgestell auf den bereits wartenden Trailer umgehoben, damit der Kutter die Position unter dem Balkon des Vereinsheims einnehmen konnte – man merkte der beteiligten Crew nicht nur ihre Einsatzfreude, sondern auch die jahrelange Routine an. Hier schon einmal ein ganz herzliches Dankeschön!
Es mögen Kleinigkeiten sein; aber sie müssen auch erledigt werden: Janek spült die Masten vor ihrer Einlagerung mit Süßwasser. Foto: har
Mit dem Kranen war die Arbeit an diesem Wochenende allerdings noch nicht getan. An insgesamt zwei Tagen wurden auch der überwiegende Rest der Boote sowie die Bootshalle für die Winterarbeit vorbereitet, um in den kommenden Wochen komplett auf Ansammlungen von Vereinsmitgliedern verzichten zu können. Masten, Bäume, Spieren, Riemen, Ruder, Schwerter laufendes und stehendes Gut – alles, was ging, wurde verstaut. Drei Jollen, die bearbeitet werden müssen, wurden gesäubert und in die Bootshalle geschoben. Segel, Polster und Bootswagen fanden ihre jeweiligen Wege in Lasten und Regale, die draußen auf dem Gelände lagernden Jollen wurden schon passend „gestapelt“.
Auch das gehört zum Aufräumen: Kontrollieren und Verpacken der Segel (links), Stapeln der verbliebenen Jollen (Mitte) und kleine Erklärungen zum vereinsinternen Messenger-System (rechts). Fotos: Cathrine
Natürlich gibt es noch ausstehende Restarbeiten. Und die Winterarbeit an den Booten muss ebenfalls nach und nach in Angriff genommen werden. Aber das Marine-Jugend-Kiel-Team ist in jedem Fall darauf vorbereitet, in diesen Wintermonate notfalls wie auch im vergangenen Frühjahr unter Lockdown-Bedingungen voranzukommen. In den kommenden Wochen werden nur einzelne Personen im Marineheim arbeiten dürfen. Aber die begonnene Führerschein-Ausbildung läuft ausschließlich online weiter. Und für den Gruppenbetrieb gibt es schon spannende Vorschläge, die ebenfalls im „virtuellen Marineheim“ umgesetzt werden. Also packen wir es an! 🙂 Klaas
Nun ist er wieder „nackt“. Kutter „Fritjof“ trocknet unter dem Vereinsbalkon, damit er für die kommende Saison überarbeitet werden kann. Foto: CathrineSchnell noch die Teile des Gestells für die Planen der Varianta „Regulus“ retten, bevor Jollen in die Bootshalle geschoben werden. Foto: CathrineEs füllt sich wieder: Drei „Floh“-Jollen, die diverse Ausbesserungsarbeiten vor sich haben, werden in die Bootshalle gebracht. Danach kann das Rolltor der Bootshalle (notfalls) für die kommenden Monate geschlossen bleiben. Foto: har
Bisschen frisch an Bord – aber jede Kabellänge auf dem Wasser zählt. Foto: Mirco
Es ging vergangene Woche mit „Fritjof“ vom Liegeplatz zum Vereinssteg, um den Kutter abzutakeln und für das Kranen vorzubereiten. Klar, dass dieser Weg etwas länger wurde als die Luftlinie, um wirklich noch möglichst viel Zeit vor dem endgültigen Saison-Ende auf dem Wasser zu verbringen. Kutterführer und Jugendwart Jörn hatte schon in den Tagen zuvor alle Segelinteressierten immer wieder zusammengetrommelt, um mit „Fritjof“ auszulaufen. Die ausgedehnten Touren auf der Förde hatten allerdings Begegnungen zur Folge, die es in den Wochen vorher nicht gegeben hatte: So schauten die Kutterseglerinnen und -segler beispielsweise nach Einbruch der Dunkelheit plötzlich an der Bordwand des Küstenstreifenboots „Falshöft“ empor. Freundliche Beamte der Wasserschutzpolizei lobten die kleine Truppe unten im Kutter dafür, dass sie daran gedacht hatte, die grüne und die rote Positionsleuchte anzuschalten – aber wo denn das weiße Hecklicht sei … Mist, kaputt. Eine Taschenlampe musste dann eben als Notbehelf herhalten. Nächste Saison wird die Beleuchtung wieder vollständig sein. 😉 Klaas
Kutterführer Jörn und Steuerfrau Liv – ein schöner Nachmittag Ende Oktober ist auf dem Wasser doch noch viel schöner als an Land. Foto: Simon
Es wird kälter draußen; am Horizont winkt schon in der Ferne die Weihnachtszeit. Das Gelände rings ums Marineheim ist von bunten Blättern bedeckt. Und das Kranen der größeren Vereinsboote steht in wenigen Tagen ebenfalls an. Aber da freundliche Winde angekündigt sind, nutzt unser Kutterführer jede kleine Gelegenheit, noch einmal aufs Wasser zu kommen. Gemeinsam mit Liv und Simon lässt Jörn unseren Kutter „Fritjof“ an diesem Nachmittag wieder auf die Kieler Förde gleiten.
Dick einpacken und los: Auch Simon lässt sich nicht von spätherbstlichen Bedingungen abschrecken, wenn es ums Kuttersegeln geht. Foto: Jörn
Kurz nach 14 Uhr waren die drei losgefahren – nicht wegen des Windes, aber wegen des geringen „Personalumfangs“ an Bord unter Fock und Besan, Liv an der Pinne. Jörn nutzte die Ruhe, um Simon gleich ein bisschen Unterricht an der Fockschot zu geben. Vor dem Ostufer kreuzte der Kutter dann vor dem Gelände der Werften entlang – an einem Unterseeboot vorbei. Das wiederum nutzten Simon und Liv für ein paar Selfies mit dem dunklen Koloss im Hintergrund. Livs Anmerkung: „Simon hat posiert wie ein Weltmeister – man weiß ja nie, ob weibliche Fans in der Nähe sind … “ 🙂 Aber schließlich wendeten die drei Seglerinnen und Segler ihren Kutter und machten sich auf den Heimweg – eine Strecke, die recht zügig zurückgelegt wurde.
Mit dem Kutter am neuen Unterseeboot vorbei – Gelegenheit für diverse Selfies … Foto: Jörn
Als der Kutter Richtung Hafen segelte, kam er auch am heimatlichen Vereinssteg vorbei. Dort hatten Dieter und Jens derweil die Varianta „Regulus“ festgemacht und schon den Mast gelegt. Der wurde wie eine Menge anderer Ausrüstung anschließend hoch ins Marineheim geschleppt, um dort dem „Winterschlaf“ überantwortet zu werden. Im Anschluss liefen die beiden zurück zum Hafenbecken, in dem unsere größeren Boote ihre Sommerliegeplätze haben, und holten das große Schlauchboot, um die „Regulus“ erneut in ihre Box zu schleppen. Denn am Freitag kommt ja der Kran … Klaas wiederum hatte inzwischen den Gruppenraum aufgeräumt und einen 420er auf den Haken genommen. Der bekommt auswärts eine Überwinterungsunterkunft. Wir brauchen ja Platz für die großen Boote, denn am Freitag … Ihr wisst ja schon. 😉 Liv
Der Mast ist schon gelegt: Jens und Dieter bereiten die „Regulus“ für die Einwinterung vor. Foto: JörnStück für Stück kommt die Ausrüstung in die Bootshalle. Alles, was erledigt ist, muss am Tag des Kranens nicht mehr berücksichtigt werden. Foto: KlaasUnd tschüss bis zum Frühjahr! Der erste 420er rollt vom Hof. Aber er kommt wieder. Sagt ja schon der Bootsname: „A Question of Time“. Foto: Klaas
Wenn man Corona-Vorsichtsmaßnahmen gewohnt ist, sind auch die Masken zum Antifouling- und Farbe-Schleifen keine große Aufregung mehr wert: Guido, Malte und Klaas (von rechts 😉 ) machen sich an Land an die Arbeit. Foto: har
Bald werden bei den größeren Booten, die noch im Wasser liegen, die Masten gelegt und die Winterpause vorbereitet. Dann kommt der Kran und hebt die teuren Stücke an Land. Dafür muss dort natürlich rechtzeitig Platz geschaffen werden. Und weil auch unser alter ZK-10-Kutter sein Eckchen auf dem Vereinsgelände benötigt, später sogar für Arbeiten in die Bootshalle geschoben werden muss, heißt es, Ärmel aufzukrempeln und schon mal bei den kleinen Booten Ausbesserungen vornehmen, damit die aus dem Weg kommen.
Im Spiegel soll man sich spiegeln können, oder nicht? Guido gibt einem 420er das passende Finish. Foto: har
Malte, Guido und Klaas haben sich am Morgen verabredet, um Hand anzulegen, damit zwei Boote so weit fertiggestellt werden können, dass sie in den kommenden Tagen eingepackt und auf ihren Trailern weggezogen werden können. Guido hatte sich bereits um den 420er „Jam Jam“ von Jörn bemüht, der in der ablaufenden Saison seine „Wiedergeburt“ gefeiert hatte. Da es schöner ist, wenn zwei Boote gleichen Typs aufs Wasser kommen, hatte auch Klaas seinen noch älteren „A Question of Time“ ausgegraben. Ganz nebenbei mit viel Liebe und Aufwand hatte Guido auch aus diesem Boot etwas Segelfertiges zusammengeklebt, gespachtelt, gemalt. Nun sind die letzten Arbeiten dran. Der Spiegel wird lackiert. Im Frühjahr muss dann nur noch eine kleine Dichtung an der Lenzklappe ersetzt werden. Dann geht es auch mit diesem 420er wieder auf die Förde.
Mit Schaber und Industriestaubsauger den dicken alten Antifouling-Schichten zu Leibe rücken. Foto: har
Auf dem Platz, den in den kommenden Monaten der Kutter „Fritjof“ beansprucht, liegt zurzeit noch ein „Pirat“. Die „Kassiopeia“ ist zwar zweieinhalb Meter kürzer als „Fritjof“; aber wenn man versucht, sie einmal anzuheben, stellt sich das Gefühl ein, dass die beiden Boote gleich schwer sind … Da die Jollen bei uns durch die Bank keine Wasserlieger in der Saison sind, sondern immer wieder zur Nutzung ins Wasser geslippt und anschließend herausgezogen werden, ist Antifouling, das den Bewuchs mit Algen und Meeresgetier verhindern soll, völlig überflüssig. Cathrines „Pirat“ hatte von den Voreigentümern allerdings eine dicke Schicht aus allerlei undefinierbaren Farben und Anstrichen erhalten, die deshalb nun herunter sollen. Da „Kassiopeia“ in der Saison 2019 durch die Nutzung auf der Förde und im Segelcamp Borgwedel richtig hatte leiden müssen, sind nun ein paar Ausbesserungen fällig.
Unter der dicken roten Antifouling-Schicht kommt eine weiße Farbschicht. Unter der weißen Farbschicht kommt eine schwarze Schicht, die beim Schleifen wie Teer riecht, darunter … Kilogrammweise kommen Anstriche von dem Piraten herunter. Foto: har
Etliche Stunden hatten die „Landarbeiter“ schon investiert. Die Anstriche lassen sich allerdings nur mühsam entfernen. Exenter-Schleifer sind überfordert; der Bandschleifer bekommt es nur unwesentlich besser hin. Die Quälerei hat erst ein Ende, als Guido – hurra! – einen der Farbschaber wiederfindet. Das ist zwar nicht das zarteste Werkzeug in der Bootsbehandlung, aber es ist sehr, sehr effektiv. Mittags müssen die Bemühungen abgeschlossen sein. Das Restaurant im Vereinsheim nimmt seinen Betrieb auf. Da sind die Dezibel-Zahlen der Schleifmaschinen nicht mehr ganz angemessen. Klaas