Den Wind ausgenutzt – wo es nur ging

Ærø voraus! Jugendwart Jörn nimmt Kurs auf den Hafen von Marstal. Foto: Krug

Von Ferienpause merkt man nicht sehr viel bei der Marine-Jugend Kieler Förde. Irgendwie nimmt der Betrieb im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich zu. Jugendwart Jörn meldete sich heute mit dem Ruf „Marstal. Endlich Marstal!“ Er hatte sich unter Segeln in die dänische Südsee aufgemacht und lief heute die Insel Ærø an – bei fünf Beaufort, strahlendem Sonnenschein und blauer See. Da könnte man richtig neidisch werden …

Beweisfoto: Jörns Selfie aus der dänischen Südsee – und der original Marine-Jugend-Kiel-Mund-Nasen-Schutz ist auch hier dabei. 😉 Foto: Krug

… aber nur fast, denn das Wetter zu Haus auf der Kieler Förde war heute ähnlich spektakulär. Und was macht man, wenn man richtig spontan sein möchte? Richtig, man wirft das sonst übliche Sonnabend-Programm über den Haufen. Sind ja eben doch Sommerferien. Und so traf sich ein ziemlich munterer Haufen Seglerinnen und Segler heute nicht am Vereinsheim, sondern gleich beim Liegeplatz unseres Kutters „Fritjof“ und stieg dort fröhlich ein. Mit einer Crew von neun Personen ist ein Kutter auch für etwas mehr Wind gut gerüstet. Stephan hatte seine frühere Klassenkameradin Steffi dabei, die sich sofort für diese sehr urtümliche Segel-Variante begeisterte.

Was macht man, wenn sich am Mast etwas vertörnt? Man schickt das leichteste Crewmitglied im Bootsmannstuhl nach oben. Heute bedeutete das für Cara das Aufentern in einer umgedrehten Schwimmweste, gesichert durch ein Fall. Foto: Chris

Mit Randi an der Pinne ging es zunächst etwas vorsichtig ohne Großsegel aus dem Hafen. Das stieg dann später aber doch auf. Kreuz und quer ging es über die Innenförde in Richtung Hörn. Zwischendurch gab es ein kleines Malheur. Die Dirk am Besan war nicht gefiert worden. Als dann die Besanschot einmal sehr dicht geholt wurde, riss das Konstrukt, in dem auch unsere große Marine-Jugend-Flagge integriert ist. Cara, als leichtestes Crew-Mitglied, enterte aber souverän auf und beseitigte die Reste. Und ein Mütze-über-Bord-Manöver musste die fröhliche Truppe auch noch fahren. Vor dem Wind flog Caras Hut weg. Die erste Meldung an die Rudergängerin geriet etwas leise. Und so war die Kopfbedeckung schon ziemlich weit abgetrieben, bis der Kutter schließlich wendete. Doch nach einigen Anläufen kam die tropfnasse Kopfbedeckung glücklich wieder ins Boot …

Auf dem Rückweg machte „Fritjof“, wie kann es anders sein, Halt, um die Besatzung in Richtung Fischbrötchen-Bude zu entlassen. Nach einer Runde Fisch und Pommes ging es dann unter vollen Segeln wieder in das heimische Hafenbecken zurück. Dort wartete schon Stefan. Auch der war mit einem Freund auf unserer Vereins-Varianta „Regulus“ unterwegs gewesen und half „Fritjof“ nun auf den letzten Metern mit dem großen Schlauchboot an den richtigen Platz zwischen den Dalben.

Eine sehr nahrhafte Tradition bei uns: Wer viel segelt, sollte auch gut essen – und wenn möglich irgendetwas mit Fisch. Foto: Steffi
„Fritjof“ kommt nach dem Sonnabend-Törn wieder zum heimischen Liegeplatz zurück. Foto: Fe

Und nicht nur unsere Boote wurden ausführlich bewegt. Unsere zweite Vorsitzende machte heute einen Ausflug nach Mecklenburg. Dort wartete der heiß ersehnte und brandneue Segel-Satz für unseren Kutter darauf, beim Segelmacher unseres Vertrauens abgeholt zu werden. Und so meldete sich Tina mit einem erleichterten „Wir haben ihn!“ aus Warnemünde. In Kiel sollen die neuen und vermessenen Segel bald sorgfältig angeschlagen und dann ausgiebig getestet werden. Die Eine oder der Andere von Euch wird sich daran erinnern: Wir wollen noch unsere bisherigen 7,2 Knoten schlagen…
Stephan + Klaas

Da sind sie! Unsere N.E.U.E.N. S.E.G.E.L!!! Mehrere Jahre haben wir dafür gearbeitet, Spenden gesammelt und jeden Cent mehrfach umgedreht. Nun bekommt unser Kutter endlich eine neue Garderobe. 😉 Foto: hin

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