Ritt über die Wellen – mal außer der Reihe

Windstärke 3, aber schon niemand mehr in Lee. Unser Kutter hat sichtlich Spaß – seine Crew auch. Foto: har

Der Montag ist normalerweise nicht unbedingt unser Haupt-Segeltag in der Woche. In dieser Woche ist das ausnahmsweise anders. Denn eigentlich ist gerade Kieler Woche; eigentlich sind gerade Marinekutterregatten auf der Förde; eigentlich ist der letzte Tag der Wettfahrten der ZK-10-Klasse. Eigentlich… In jedem Fall ist an diesem Tag aber die Ehrung der Marinekutterregatta-Organisation durch das Land Schleswig-Holstein. Und da wir dort sowieso hinwollen, um den „Machern“ dieser Regatta zu applaudieren, können wir auch gleich unseren Kutter zu einem Ausflug über die Förde treiben.

An der Pinne platzieren wir wieder Liv. Erstens hat sie langsam Blut geleckt, was das Steuern des schweren Bootes angeht. Und zweitens sind wir der Meinung, dass sie nun aktiv in die Ausbildung zur Kutterführerin einsteigen soll. Und da sie das Anlegen am Steg vor unserem Landesparlament eh schon einmal geübt hat, darf sie das heute gleich noch einige Male exerzieren.

Leinenmanöver am Landeshaus – die Sache mit dem Wurfleinewerfen setzen wir demnächst mal wieder auf die Todo-Liste der zu übenden Fertigkeiten… 😉 Foto: har

Mit gutem Wetter und blendender Laune an Bord klappen auch alle Manöver, wenn nicht beim ersten, dann eben beim zweiten Mal. Obwohl es heute um nichts geht, passen alle mehr als sonst auf die Segelstellung auf. Am Wind wird per Winsch auch das letzte Quentchen Schot angezogen. Dazu werden Feinheiten geübt: Wie wirkt der Wind? Wie wirkt die Abtrift? Das Ganze testen wir, indem wir große Fahrwassertonnen auf der Förde anlaufen. Der Wind ist stetig. Wenn es Böen gibt, dann kommen sie in so großen Feldern, dass die gesamte Crew häufiger auf die Luv-Seite des Kutters steigen und dort sitzen bleiben muss. Wir haben das Gefühl, dass unser Boot den Ausflug genauso genießt wie wir selbst. Wenn nur nicht ausgerechnet für diesen Abend auch noch eine Vorstandssitzung anberaumt worden wäre. Dann hätten wir noch mehr Zeit auf dem Wasser gehabt …
Klaas

Ansteuern einer Tonne. Nun kommt es darauf an: Woher kommt der Wind? Wie stark ist die Abtrift? Fehler wären hier schmerzhaft. Foto: har
Kurbel in die Winsch: Die Vorsegel bekommen wir noch etwas dichter und damit das Boot einige Grad höher an den Wind. Foto: har
Nein, Jörn legt sich nicht zum Schlafen hin: Ein Holzblock in der Schotführung des Besansegels hat den Geist aufgegeben. Gut, dass man an Bord eines solchen Gefährts ganz zufälligerweise immer ein paar Teile dabei hat, mit denen es sich improvisieren lässt. Foto: har
Finja steht im Bug und weiß, dass hier jetzt niemand plötzlich bremsen kann, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. 😉 Foto: har
Und bist du nicht willig … Sagen wir es mal so: Stephan überzeugt das Großsegel mit etwas Nachdruck, dass es seinen Widerstand aufzugeben hat. Foto: har
Ablegen am Landeshaus: Die Kuttersegler nutzen die Gelegenheit, außer der Reihe einen Ausflug auf die Förde zu unternehmen. Foto: har

3 Antworten auf „Ritt über die Wellen – mal außer der Reihe“

  1. Schöner Bericht (auch in den KN), schöne Bilder…. aber: wenn sich der 1. Vors. beklagt, dass wegen einer Vorstandssitzung nicht länger gesegelt werden konnte… – wer hat die denn angesetzt…??? Wir folgten doch nur seinem „höherem Befehl“ Nichtsfürungut.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert