Bei der Marinekutterregatta online und offline für die „youngsailorskielerwoche“

Die Autorin und ihre Crew machen sich für die Wettfahrt bereit. Foto: har

Von Finja Schmidt
Was macht man, um junge Menschen im Handyzeitalter für etwas zu begeistern? Klar, man macht etwas mit dem Gerät und der Anwendung, wo die meisten zu erreichen sind. Diese Anwendung nennt sich Instagram. Um dann noch weitere zu erreichen, nimmt man auch noch Facebook dazu. Diese Idee hatte der Deutsche Marinebund (DMB) im letzten Jahr. Gesagt, getan. Die Seite und das Projekt wurden erstellt und gestartet. Für dieses Jahr wurde dann jemand gesucht, der Lust und Zeit hätte, um die ganze Woche die Regatta zu begleiten. Und so kam ich zu dem Job.

Ich war eigentlich auf der Suche nach einer Kuttercrew, beider ich die „Offene Landesmeisterschaft im Kuttersegeln“ mitfahren konnte, da meine eigentliche Crew nicht zustande kam. Irgendwann wurde ich von Roman Iwer, Jugendreferent im DMB, gefragt, ob ich nicht lust hätte, diese Seite die Wocheü ber zu übernehmen. Ich entschied mich dafür und so wurde ich dann zu jemanden, der mit einem Presseausweis über die Kieler Woche laufen durfte.

Gedränge auf der Bahn auf der Innenförde. Foto: har

Da ich am ersten Wochenende noch selber in den Wettfahrten der ZK10-Kutter unseren „Fritjof“ steuerte, hatte ich nicht ganz so viel Luft, nahm mir aber zwischendurch kurz Zeit um besonders die Instagramseite zu bearbeiten. Am Samstag lernte ich dann auch Alexander Hub, den Bundesgeschäftsführer des Deutschen Marinebunds (DMB), kennen. Von ihm bekam ich eine Kamera und meinen Presseausweis. Am Montagabend bekam ich schon ein Lob, dass das, was ich bisher gemacht hatte sehr gut war. Aber ich hatte mir schon überlegt, dass ich in der Woche noch eine Schippe drauflegte.

Am Dienstag ging es dann für mich richtig los. Ich ging um 10.30 Uhr zur Steuermannsbesprechung und danach fuhr ich mit dem Startschiff „V20“ raus. Von dort konnte ich viele tolle Bilder machen.

Steuermannsbesprechung im Marinestützpunkt in der Kieler Wik. Foto: har

Am Mittwoch machte ich dann Fotos von Land aus. Erst von der Kiellinie, Höhe Seebad Düsternbrook. Ich hatte immer geschrieben, dass man von da aus sich die Läufe sehr gut angucken kann. Und ich hatte Recht! Die Tonnen lagen am Freitag zum Zugucken sehr gut. Und dadurch, dass ich da stand und Bilder machte, guckten immer mehr Leute zu. Und eines kann man den Kuttern lassen: Sie sind so schnell, dass man auch als Laie verstehen kann, wie sie fahren müssen und wer vorne liegt. Zudem ist die Lage dieser Regatta-Bahn sehr zuschauerfreundlich. Du kannst beim Spaziergang die Kutter problemlos beobachten und siehst nicht nur, wie in Schilksee, nur bestimmte Boote. Am Nachmittag ging ich dann noch zum Open Ship und machte von der Tirpitzmole aus Fotos. Ich war das erste Mal bei der Kieler Woche auf dem Open Ship und musste feststellen, dass sich dieser Besuch lohnt! Somit steht das Open Ship für mich im nächsten Jahr wieder auf dem Plan. Dann aber auch mit Besuch der Schiffe.

Publikumsmagnet zur Kieler Woche: das Open Ship mit vielen internationalen Gästen im Hafen. Foto: har

Am Donnerstag stand ich dann früh auf, da die Wettfahrtenalle auf den Vormittag gelegt wurden, weil es am Nachmittag sowohl Regen, als auch starken Wind geben sollte. Als der letzte Kutter der Offenen Landesjugendmeisterschaft OLJM im Ziel war, fing es an zu regnen. Also hatte die Wettfahrtleitung recht gehabt mit dem Wetter. Aber der Donnerstag hatte auch noch etwas Spektakuläres. In der ersten Wettfahrt der OLJM führte lange ein bestimmter Kutter; doch auf der Kreuz vordem Ziel hatte er sich verrechnet und ein Kutter legte sich über ihn. Und als wäre das nicht genug, kam auch noch ein dritter Kutter und Winddreher dazu.Diese drei Kutter drängten sich dann immer weiter ab, und ein vierter Kutter nutzte die Chance, wendete klug und ging als Erster durch das Ziel.

Am Freitag standen dann noch zwei Wettfahrten an. Einmal für die Jugendwanderkutter und die Internationale Klasse, und einmal für die OLJM. Am Abend kam es zur Siegerehrung. Die war wieder eine Attraktion für sich. Jedes Team aus der OLJM und von den Jugendwanderkuttern packte seinen Schlachtruf aus.

Gute Laune, gutes Wetter – egal auf welchem Platz man landet … Foto: har

Mit diesem Erlebnis ging dann die Kieler Woche für mich zu Ende. Mir hat dieser „Job“ sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Aber vor allem hat es mir gezeigt, wie entspannt die Marinekutterregatta abläuft. Aber das muss sie ja auch, denn sie fand bereits zum 129. Mal statt. Nur melden sich immer weniger Teams; deswegen ist die Jugendarbeit ziemlich wichtig. Leider können die meisten Jugendlichen wohl nicht mal zwei Stunden ohne Handy sein. Und dasist schade. Doch wir geben nicht auf und wollen die Kutterregatta wieder bekannter machen!

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