Gesundheit geht vor

Die Jahreshauptversammlung der Marine-Jugend Kieler Förde muss wegen der Situation im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie verschoben werden. Foto: har

Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Immerhin sind auch schon etliche Vorbereitungen für unsere Jahreshauptversammlung am Sonnabend, 14. März, getroffen worden. Aber es hilft nichts. Sie muss verschoben werden. Die äußeren Umstände zwingen uns dazu. Denn zunächst haben die Gesundheit unserer Mitglieder, Freundinnen und Freunde – und deren Angehöriger absoluten Vorrang. Die Entwicklung der Corona-Epidemie verlangt nun einmal die Einschränkung bei nicht absolut notwendigen, sozialen Kontakten. In diese Kategorie fällt auch eine Jahreshauptversammlung. Zum Glück sind keine für den Verein überlebenswichtigen Entscheidungen zu treffen. Die Marine-Jugend Kieler Förde bleibt auch so handlungsfähig. Sobald es die Entwicklung erlaubt, wird die Jahreshauptversammlung umgehend nachgeholt. Der eigentliche Vereinsbetrieb wird in nächster Zeit von Woche zu Woche sehr kurzfristig geregelt werden müssen – über die üblichen Kanäle, die uns zur Verfügung stehen.
Klaas

Frische Luft für die Boote

Mal nach Backbord, mal nach Steuerbord, mal nach achtern kippeln. Wo kommt überall Wasser ins Boot, wo es nicht soll? Foto: har

Der Silberstreif der kommenden Segelsaison wird am Horizont sichtbar. Deshalb haben wir heute bei der Arbeit an den Booten richtig „reingehauen“. Und damit sich schon einmal das richtige Gefühl einstellt, musste gleich das erste Boot in die Förde geworfen werden. Der 420er „Jam Jam“, der uns in den vergangenen Wochen manches Kopfzerbrechen bereitet hatte, war das passende Versuchsobjekt.

Hier ist Wasser, das da nicht hingehört. Aber wenigstens kommt es nicht aus Stellen, die gerade aufwändig repariert wurden. Foto: har

Das Vorschiff des Bootes, das reichlich „weich“ geworden war, hatte stabilisiert werden, viele Beschläge hatten ausgetauscht oder repariert werden müssen. Der Schwertkasten war zu Beginn der Winterarbeit eher ein unabhängiges Accessoire zur Jolle gewesen – sprich: da war Einiges zu laminieren gewesen, um aus dem Springbrunnen wieder ein ordentliches Boot zu machen … aber … beim fröhlichen zu Wasser lassen entpuppte sich „Jam Jam“ doch als Salzwasser-Springbrunnen. Wir hatten etwas übersehen: die kleine Lenzklappe, die eigentlich dazu dient, Wasser nach dem Kentern wieder aus dem Boot zu bekommen. Dummerweise war die Klappe verbogen, die Dichtung völlig verrottet. Dabei hatte sie auf ersten Blick doch völlig funktionsfähig ausgesehen.

Die Lenzklappe ist die Schwachstelle dieses 420ers. Sie muss raus und ausgetauscht werden. Malte legt Hand an und operiert das verbogene Metall aus dem Rumpf. Foto: har

Also ganz schnell wieder aus dem Wasser – und zurück in die Bootshalle. Und es folgt der Beginn der neuerlichen Reparatur: Die Lenzklappe muss raus, im Netz nach Ersatz gesucht werden. Die alte Klappe ist nicht mehr zu retten, verbogen, undicht eben. Also bleibt das Loch im Boot bis zum nächsten Wochenende, in der Hoffnung, bis dahin das richtige Ersatzteil bekommen zu haben. Wir packten „Jam Jam“ erstmal wieder unter eine Persenning. Immerhin ist das gute Stück ansonsten wieder einsatzbereit.

Der Kleine muss auf den Großen: Der 420er wird von Mirco und Klaas auf einem 470er platziert. Foto: cmo

Aber nicht nur der 420er kam heute „auf die Werkbank“. Zwei Optimist-Jollen bekamen ihren Anteil ab, wurden angeschliffen, einer von ihnen sorgfältig ein ungewolltes Loch im Schwertkasten verschlossen. Unsere „Floh“-Jollen ereilte das gleiche Schicksal; auch sie erhielten eine liebevolle Behandlung mit grobem Schleifpapier. Und der ZK-10-Kutter „Fritjof“ schließlich wurde von innen trocken gelegt und von außen gesäubert, dazu die Ruderbeschläge gereinigt. Wie gesagt, es gibt einen Silberstreif am Horizont. Wir werden langsam unruhig und wollen auf das Wasser. Und die Boote scheinen es auch schon ein wenig zu merken….
Klaas

Grau, grau, grau sind alle meine Kleider

Gleichmäßig die Farbe auftragen: Dieser „Optimist“ bekommt nach aufwändigen Reparaturen seine Farbe zurück. Foto: bür

Am vergangenen Wochenende haben wir wieder die Temperaturen in der Bootshalle durch fleißiges Arbeiten erhöht. Riemen und Masten unseres ZK-10-Kutters erhielten die letzten Lackschichten für die Saison. Und einer der Optimisten, die wir uns vorgenommen hatten, ist mit Ausbesserungen ebenfalls „durch“. Die erste Fuhre grauer Farbe wurde vorsichtig über den Bootskörper gerollt. Sieht ebenfalls wieder ganz passabel aus.

Der 420er „Jam Jam“ bekommt seine Farbe zurück. Rings um den Schwertkasten waren Ausbesserungen nötig gewesen. Foto: bür

Der 420er „Jam Jam“ steht auch vor seiner Vollendung. Der Schwertkasten ist (hoffentlich) dicht. Mühe genug haben wir uns in den vergangenen Wochen gegeben, um zu verhindern, dass mal wieder Feuchtigkeit von unten eindringt, wo sie nicht hingehört.
Und schließlich haben wir auch noch ein Werkstück in die Hand genommen, mit dem wir nicht auf dem Wasser unterwegs sind. Ein Werbe-Aufsteller hatte ganz schön marode „Füße“ bekommen. Die sind jetzt ab. In den kommenden Wochen wird er auf neue Beine gestellt, damit wir auch damit öffentlich auf uns ein bisschen aufmerksam machen können.
Malte Schmidt

Boote aus Holz und Eisen

Simon streicht in der Farblast Beschläge des ZK-10-Kutters. Foto. bür

Unser guter alter ZK-10-Kutter „Fritjof“ ist zwar aus „Plastik“ (GFK); aber relevante Teile sind schon aus ansprechenderen Materialien. Und auch die verlangen eine entsprechend gute Pflege. Simon zum Beispiel nahm sich in der Farblast die bereits gegen Rost behandelten Beschläge des Ruderblatts vor und verpasste ihnen das gewohnte Weiß. In unserem Werkstattbereich sieht es zwar nicht gerade wie in einem Operationssaal aus – Jugendsprecher Simon dagegen hätte schon auch dorthin gepasst. Farbdämpfe sind alles andere als gesundheitsfördernd. Die Atemmaske musste daher angelegt werden.

Stephan legt Hand am Großmast des Kutters an – Holz ist schön aber anstrengend: Schleifen, lackieren, schleifen, lackieren, schleifen, lackieren … Foto: bür

Neben dem Eisen muss das Holz behandelt sein – eigentlich wie jede Woche. Denn die Arbeiten wiederholen sich schier endlos, bis das Ergebnis für die nächste Saison wieder ausreicht. Cara, Liv und Stephan kümmerten sich liebevoll um Masten, Gaffeln, Bäume, Riemen, Ruder und Pinne. Und wenn Ihr den berühmten Film mit dem Murmeltier kennt, wisst Ihr, dass auch nächstes Wochenende wieder Schleifpapier und Lack an diese Teile müssen.
Klaas Hartmann-Moritzen

Wo kommt die rote Nase her?

Finja schleift den Bug des 420ers ab – danach kommt richtig Farbe ins Spiel … 😉 Foto: bür

Langwierige und gleichförmige Arbeiten können im Ergebnis durchaus ganz lustig werden: An diesem Wochenende hat es die 420er-Jolle „Jam Jam“ erwischt. Über Monate hinweg haben wir Arbeit in das Boot gesteckt. Der Schwertkasten war undicht und musste behandelt werden, das Vorschiff ähnelte von der Substanz her eher einem Trampolin, und an den Beschlägen musste auch so Manches ergänzt werden. Der Bugbereich hatte einer Art Mondlandschaft geglichen und musste deshalb aufwändig „geglättet“ werden. Das ist nun geschafft. Finja hat sich um das Endergebnis bemüht. Und nun stehen wir davor und rätseln, was die rote Nase zu bedeuten hat. Habt Ihr Ideen… ????

Wir rätseln ob der roten Nase unseres 420ers, ob er eine Vergangenheit im Roten Meer oder als Vertreter eines Weihnachts-Rentiers hat. Foto: bür

Aber nicht nur der rüstige 420er bekam seine Farbe ab. Auch einer der Optimisten, bei dem wir die Hoffnung schon fast aufgeben hatten, verfügt wieder über die Ecken und Kanten, die dieser Klasse zu eigen sind. Nachdem wir zweimal mit teurem Baumarkt-Epoxid-Spachtel auf die Klappe gefallen waren (bei Kauf bereits ausgehärtet 🙁 ), griff Guido in das Regal für Pkw-Zubehör. Das hat nun funktioniert. Der Versuch davor hatte sich selbst verflüssigt und war von dannen gezogen…
Klaas Hartmann-Moritzen

Bis die eingedrückte und beschädigte Kante dieses Optimisten wieder in Form kam, dauerte es … Foto: bür

Erwachsene dürfen mal ganz allein …

An den Beschlägen des Kutters muss noch nachgearbeitet werden. Kai kümmert sich darum. Foto: har

Ruhe in der Bootshalle … naja, nicht ganz: Die Maschinen waren gut zu hören. Dafür war es sichtlich leerer als gewohnt. Während die Kinder und Jugendlichen der Marine-Jugend nebenan engagiert über ihre künftige Vertretung diskutierten, durften die verbleibenden Erwachsenen mit der Winterarbeit weitermachen.

Während die Jugendlichen diskutieren, müssen die Erwachsenen nebenan mit der Winterarbeit weitermachen. Guido kümmert sich um einen der Optimist-Jollen. Foto: har

Ganz gut, dass nicht so viele weitere Zeugen dabei waren, bestand die Beschäftigung in der Bootshalle doch unter anderem darin, die Fehler der vergangenen Woche auszubügeln, ohne dass es hämische Kommentare geben konnte. Da war der Versuch, eine Bootskante mit Epoxid-Harz aufzufüllen, leider ging das schief. Über die Ursache diskutieren wir noch … 😉

Gute Ordnung ist alles: Mirco sortiert das Werkzeug. Foto: har

Ganz wirkungslos war die Arbeit dennoch nicht. Schleifmaschinen und Feinwerkzeug taten durchaus ihre Wirkung an Kutter-Beschlägen, GfK-Oberflächen und Holz-Ruderblättern. Und für ein bisschen Aufräumen reichte es auch noch. Nächstes Wochenende erzielen wir sicher wieder ein bisschen mehr Wirkung.

Klaas Hartmann-Moritzen

Neue Jugendsprecher müssen her!

Die Neuen: Jugendsprecher sind seit heute Malte und Simon (rechts). Foto: har

Es gehört zu den demokratischen „administrativen“ Pflichten, die Vertreterinnen und Vertreter in den Vereinsgremien zu wählen. Und heute in der Jugendversammlung der Marine-Jugend Kieler Förde hieß es, die neuen Jugendsprecher zu bestimmen. Finja, die dieses Amt bisher ausgeübt hatte, ist wegen ihrer beruflichen Entwicklung ab dem kommenden Sommer wahrscheinlich nicht mehr in der Lage, sich weiter regelmäßig um die Vereinsbelange intensiv zu kümmern. Also wurden heute würdige Nachfolgerinnen oder Nachfolger gesucht – und gefunden. Malte und Simon wollen sich diese Aufgabe künftig teilen, eine Idee, die bei den Jugendlichen gut ankam. Beide wurden deshalb für die kommenden beiden Jahre in dieses Amt gewählt. Ganz herzlichen Glückwunsch!

Klaas Hartmann-Moritzen

Gleich geht es los: Die Jugendversammlung der Marine-Jugend Kieler Förde wird gleich das Programm für die kommende Saison diskutierten und neue Jugendsprecher wählen. Foto: har

Bootslack hält das Ruder zusammen

Im Falle eines Falles klebt Bootslack einfach alles – auch beim Ruderblatt unseres Kutters. Foto: Stefan

In den vergangenen Wochen hat das Ruderblatt von unserem ZK-10-Kutter „Fritjof“ komplett seine Farbe verloren. Aber beim Schleifen tritt doch so manche überraschende Macke zu Tage. Unter anderem kommt uns am Ruderkopf ein dicker Holzspan entgegen, auf dessen weitere Anwesenheit wir aber durchaus Wert legen. Sein unteres Ende begrenzt das Bohrloch einer Beschlagschraube. Aber da es sich nicht um ein „tragendes Teil“ handelt, ist wenigstens keine größere Operation nötig. Ein größerer „Schluck“ klebriger Bootslack und ein paar Zentimeter Kreppband tun es auch. Hoffentlich …
Klaas

Flüssiges für Reparaturen

Das Mischungsverhältnis muss stimmen – auch wenn die Waage ganz schön Zicken macht. Foto: har

Boote zu pflegen, ist eine Mischung aus Chemie und Holzverarbeitung… Und unsere fahrbaren Untersätze sorgen mit viel Liebe dafür, dass die Fähigkeiten unserer Mitglieder in beiden Bereichen immer weiter ausgebaut werden müssen. Beispiel Optimisten: In der vergangenen Saison hatten einige Seglerinnen und Segler den Abstand zum Steg beim Anlegen etwas optimistisch eingeschätzt. Andere der jungen Sportler waren etwas optimistisch beim Einschätzen der Wassertiefe. Die dabei benutzten Boote erinnern uns deshalb plakativ mit optischen Veränderungen im Bugbereich, an Schwertkästen und Kanten, die eigentlich eckig sein sollten, nun aber schön abgerundet sind …

Ganz, ganz, ganz langsam fließt das Epoxid-Harz in die provisorische Hülle. Foto: har

Da kommt das Thema Chemie ins Spiel: Mit Epoxid-Kleber und einer Art Reparatur-Knete gehen wir ans Werk. Die schon abgeschliffenen Bereiche der betroffenen Boote sind entfettet, die Jollen selbst in passender Stellung aufgebockt. Mit Gewebeband haben wir uns eine Art Form gebastelt und lassen dort das flüssige Epoxisd-Harz hineinlaufen. Was daraus geworden ist, zeigen wir Euch nächste Woche. Stefan und Klaas

Stefan testet vorsichtig mit dem Zeigefinger, ob das Epoxid da bleibt, wo es hingehört. Foto: har

Kurzer Anfahrtsweg

Mit dem Kutter im Schlepp in Richtung Marinestützpunkt in der Wik. Foto: Bürger

Wie viele Personen benötigt man, um einen ausgewachsenen Kutter mit zwei Masten zur Regatta nach Kiel in den Marinehafen zu bringen? Normalerweise ist da eine ziemliche Organisation dahinter. Material bereitstellen, Trailer prüfen, Personal im Kalender auf einen Nenner bringen. Und dann viel Zeit einplanen. Wir dagegen haben den unbestreitbaren Heimvorteil: ein paar Telefonate, Check im Kalender und los geht’s. Morgens haben wir ein Auto beim Stützpunkt abgestellt, sind mit dem zweiten Wagen zum Liegeplatz von „Fritjof“. Kurz darauf waren Jörn, Stefan, Malte und Klaas unterwegs. Und damit es nicht ganz so viel Zeit kostet, ging es mit dem Schlauchboot als Schlepphilfe voran. Und nach einer guten Stunde lag „Fritjof“ bereits friedlich vertäut an der Mole des Bootshafens im Marinestützpunkt. Es durfte losgehen …
Klaas

Und da ist er, unser „Fritjof“. Noch einmal aufklaren – und ab dann geht es in den Regatta-Modus, in den geruhsamen natürlich. Foto: Klaas
Halten den Kutter auf dem Weg in den Kieler Marinehafen fest an der Schleppleine. Foto: har