
Im vergangenen Jahr hatten wir erstmals ein ganzes Trainings-Wochenende als Vorbereitung für die Kieler Woche angesetzt. Damals war es feucht, windig und ziemlich kalt. Mit drei Kuttern hatten wir Starts und Tonnenmanöver geübt und waren dabei an jedem Tag klatschnass geworden. In diesem Jahr suchten wir die Pfingsttage für eine ähnliche Vorbereitung aus, um einfach einen Tag mehr zum Segeln zur Verfügung zu haben.
Bereits am Freitag vor Pfingsten wurde in der normalen Gruppenstunde alles Nötige für das Pfingstsegeln und die Kieler Woche vorbereitet: Die Mitglieder räumten die Bootshalle aus, machten sauber, riggten die Jollen auf dem Parkplatz ab und verfrachteten alles zurück in die Halle. Der Gruppenraum wurde vorbereitet – Erbsensuppe, Ravioli, Nudeln und Tomatensoße sowie ausreichend Getränke eingekauft und aufgestellt. Schwimmwesten wurden bereitgelegt, Wäscheleinen aufgespannt, Letzteres aber nicht wegen des möglichen Kenterns, sondern angesichts der Wettervorhersage: Es sollte wieder kräftigen Regen geben, nur nicht an zwei, sondern an drei Tagen.


Obwohl Pfingsten in diesem Jahr nah an der Kieler Woche gelegen war, hatten wir uns dennoch in einer Hinsicht gründlich vertan: Denn Pfingsten ist in dieser Marine-Jugend im Gegensatz zu andere MJs kein etabliertes Vereinswochenende, das sich die Mitglieder für Segel-Aktivität frei halten. Und so waren die ersten beiden Tage von der Beteiligung her auch unter dem Motto „Aneesa plus“ zu verbuchen – sprich: die Freitagsgruppe segelte, ergänzt um einige weitere Interessierte mit unserem roten Kutter von Regenschauer zu Regenschauer. Am Ende des Tages kündeten tropfende Segelbekleidung und nasse Schwimmwesten vom Training, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verabschiedeten sich sichtlich müde bis zum nächsten Morgen.

Aber an diesem verlängerten Wochenende wurde nicht nur gesegelt: Während sich die Kuttercrews auf der Förde von Wetterphänomen zu Wetterphänomen segelten – Schweinswalsichtungen inklusive –, arbeiteten Dennis sowie Axel und Stefan, jeweils bis zu den Ellenbogen in Motoröl an anderen Gewerken. Dennis war auf Fehlersuche am „Johanna“-Motor im Sportboothafen, Axel und Stefan beim Austauschen von Dichtungen am Motor des großen Schlauchboots am Vereinsheim. Letzterer wurde auch tatsächlich fertig, und in einer gemeinsamen Kraftanstrengung ging das Boot am Vereinssteg über die Kante. Nachdem sich Axel in einer kurzen Probefahrt davon überzeugt hatte, dass die Reparatur auch wirklich erfolgreich gewesen war, tuckerte das Boot ebenfalls an seinen angestammten Liegeplatz im Sportboothafen.
Nach drei Tagen durften sich alle sicher sein, wieder zu wissen, wie unsere Kutter einzuschätzen sind, welche kleinen Tücken das Heimatrevier aufweist – und dass selbst das berüchtigte „Kieler Woche“-Wetter der 70er bis 90er Jahre kein Hemmnis sein kann, falls es in diesem Jahr wieder auftauchen sollte. Eins ist klar: Auch im kommenden Jahr werden wir wieder ein gemeinsames Kutter-Wochenende vor der Kieler Woche anbieten. Und da es dann nicht die Pfingsttage sind, haben vielleicht auch wieder mehr Mitglieder Zeit.
Klaas
Spannender Bericht.
Mutiges Training.