Im Falle eines Falles klebt Bootslack einfach alles – auch beim Ruderblatt unseres Kutters. Foto: Stefan
In den vergangenen Wochen hat das Ruderblatt von unserem ZK-10-Kutter „Fritjof“ komplett seine Farbe verloren. Aber beim Schleifen tritt doch so manche überraschende Macke zu Tage. Unter anderem kommt uns am Ruderkopf ein dicker Holzspan entgegen, auf dessen weitere Anwesenheit wir aber durchaus Wert legen. Sein unteres Ende begrenzt das Bohrloch einer Beschlagschraube. Aber da es sich nicht um ein „tragendes Teil“ handelt, ist wenigstens keine größere Operation nötig. Ein größerer „Schluck“ klebriger Bootslack und ein paar Zentimeter Kreppband tun es auch. Hoffentlich … Klaas
Das Mischungsverhältnis muss stimmen – auch wenn die Waage ganz schön Zicken macht. Foto: har
Boote zu pflegen, ist eine Mischung aus Chemie und Holzverarbeitung… Und unsere fahrbaren Untersätze sorgen mit viel Liebe dafür, dass die Fähigkeiten unserer Mitglieder in beiden Bereichen immer weiter ausgebaut werden müssen. Beispiel Optimisten: In der vergangenen Saison hatten einige Seglerinnen und Segler den Abstand zum Steg beim Anlegen etwas optimistisch eingeschätzt. Andere der jungen Sportler waren etwas optimistisch beim Einschätzen der Wassertiefe. Die dabei benutzten Boote erinnern uns deshalb plakativ mit optischen Veränderungen im Bugbereich, an Schwertkästen und Kanten, die eigentlich eckig sein sollten, nun aber schön abgerundet sind …
Ganz, ganz, ganz langsam fließt das Epoxid-Harz in die provisorische Hülle. Foto: har
Da kommt das Thema Chemie ins Spiel: Mit Epoxid-Kleber und einer Art Reparatur-Knete gehen wir ans Werk. Die schon abgeschliffenen Bereiche der betroffenen Boote sind entfettet, die Jollen selbst in passender Stellung aufgebockt. Mit Gewebeband haben wir uns eine Art Form gebastelt und lassen dort das flüssige Epoxisd-Harz hineinlaufen. Was daraus geworden ist, zeigen wir Euch nächste Woche. Stefan und Klaas
Stefan testet vorsichtig mit dem Zeigefinger, ob das Epoxid da bleibt, wo es hingehört. Foto: har
Alle unterwegs auf der Kieler Innenförde. Der Wind stimmt. Die Temperatur stimmt. Und die Boote machen einfach nur Freude. Foto: har
Von Finja Schmidt Am 15. September war es soweit: Zum ersten Mal trafen wir, die Marine-Jugend Kiel, uns mit der Marine-Jugend aus Neustadt. Das Besondere daran war, dass wir aus Kiel segeln und die Jugendlichen aus Neustadt Modellboote bauen. Geplant war, dass die Neustädter mit uns zusammen Segeln gehen und wir ausprobieren, wie sich Modellboote fahren lassen.
Wir segelten also mit unseren Optis, unseren Flöhen, unserem Piraten und unserem ZK10-Kutter. Unser Kurs führte in Richtung Hörn, da wir dem Regattafeld der Segel-Bundesliga ausweichen mussten. Diese war für uns alle ein Highlight. Nach einem Segeltörn zu der ColourLine legten wir wieder an unserem Steg an. Nach einer kleinen Pause starteten wir dann die Modellboote, während der Grill angemacht wurde. Nach dem Grillen segelten wir dann nochmal ein paarS chläge.
Es war ein sehr schöner Tag, der uns allen sehr viel Spaß gemacht hat. Wir freuen uns aufs nächste Mal!
Da haben Liv, Emely und Pushy ganz schön was zu tun: Der Wasserpass von Kutter „Fritjof“ soll schön sauber werden. Foto: mor
Von Jörn Liv, Pushy, Emely, Hannes, Fabi, Constantin und Ole haben am Wochenende richtig bei der Winterarbeit zugelangt. Rolf, Jörg, Stephan, Mirco, Marcellus und Andreas haben tatkräftig unterstützt. Anfangs haben wir mit den Jüngeren etwas Segeltheorie gemacht und Knoten geübt – Anmerkung am Rande: Bitte versucht zu Hause weiter Knoten zu üben. Und beschäftigt Euch ruhig wieder ein bisschen mit den Segelbegriffen und Manövern und deren Bedeutung. Schadet nicht und hilft beim nächsten Segeln ungemein.
Fabi macht es richtig – mit Atemschutz und Handschuhen an der Schleifmaschine. Foto: mor
Anschließend wurde unter Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen mit Staubmasken und Handschuhen begonnen, alle beweglichen Bootsteile anzuschleifen. Der Wasserpass am Kutter wurde gereinigt und für ein sauberes Anschleifen vorbereitet. Das Ruderblatt der „Regulus“ ist angeschliffen, das des Kutters ebenfalls. Großmast nebst Baum und Riemen haben sogar schon den ersten Lack-Anstrich erhalten. Stefan und Klaas haben parallel am Internet-Auftritt gebastelt.
Wir haben also wirklich schon viel geschafft, und es hat auch aus Sicht des Jugendwarts viel Spaß gemacht. Mir bleibt an dieser Stelle nur, Kindern und Eltern Danke zu sagen und mit einer Anmerkung nachzulegen: Weiter so – es gibt noch viel mehr zu tun …
Die Autorin und ihre Crew machen sich für die Wettfahrt bereit. Foto: har
Von Finja Schmidt
Was macht man, um junge Menschen im Handyzeitalter für etwas zu begeistern? Klar, man macht etwas mit dem Gerät und der Anwendung, wo die meisten zu erreichen sind. Diese Anwendung nennt sich Instagram. Um dann noch weitere zu erreichen, nimmt man auch noch Facebook dazu. Diese Idee hatte der Deutsche Marinebund (DMB) im letzten Jahr. Gesagt, getan. Die Seite und das Projekt wurden erstellt und gestartet. Für dieses Jahr wurde dann jemand gesucht, der Lust und Zeit hätte, um die ganze Woche die Regatta zu begleiten. Und so kam ich zu dem Job.
Ich war eigentlich auf der Suche nach einer Kuttercrew, beider ich die „Offene Landesmeisterschaft im Kuttersegeln“ mitfahren konnte, da meine eigentliche Crew nicht zustande kam. Irgendwann wurde ich von Roman Iwer, Jugendreferent im DMB, gefragt, ob ich nicht lust hätte, diese Seite die Wocheü ber zu übernehmen. Ich entschied mich dafür und so wurde ich dann zu jemanden, der mit einem Presseausweis über die Kieler Woche laufen durfte.
Gedränge auf der Bahn auf der Innenförde. Foto: har
Da ich am ersten Wochenende noch selber in den Wettfahrten der ZK10-Kutter unseren „Fritjof“ steuerte, hatte ich nicht ganz so viel Luft, nahm mir aber zwischendurch kurz Zeit um besonders die Instagramseite zu bearbeiten. Am Samstag lernte ich dann auch Alexander Hub, den Bundesgeschäftsführer des Deutschen Marinebunds (DMB), kennen. Von ihm bekam ich eine Kamera und meinen Presseausweis. Am Montagabend bekam ich schon ein Lob, dass das, was ich bisher gemacht hatte sehr gut war. Aber ich hatte mir schon überlegt, dass ich in der Woche noch eine Schippe drauflegte.
Am Dienstag ging es dann für mich richtig los. Ich ging um 10.30 Uhr zur Steuermannsbesprechung und danach fuhr ich mit dem Startschiff „V20“ raus. Von dort konnte ich viele tolle Bilder machen.
Steuermannsbesprechung im Marinestützpunkt in der Kieler Wik. Foto: har
Am Mittwoch machte ich dann Fotos von Land aus. Erst von der Kiellinie, Höhe Seebad Düsternbrook. Ich hatte immer geschrieben, dass man von da aus sich die Läufe sehr gut angucken kann. Und ich hatte Recht! Die Tonnen lagen am Freitag zum Zugucken sehr gut. Und dadurch, dass ich da stand und Bilder machte, guckten immer mehr Leute zu. Und eines kann man den Kuttern lassen: Sie sind so schnell, dass man auch als Laie verstehen kann, wie sie fahren müssen und wer vorne liegt. Zudem ist die Lage dieser Regatta-Bahn sehr zuschauerfreundlich. Du kannst beim Spaziergang die Kutter problemlos beobachten und siehst nicht nur, wie in Schilksee, nur bestimmte Boote. Am Nachmittag ging ich dann noch zum Open Ship und machte von der Tirpitzmole aus Fotos. Ich war das erste Mal bei der Kieler Woche auf dem Open Ship und musste feststellen, dass sich dieser Besuch lohnt! Somit steht das Open Ship für mich im nächsten Jahr wieder auf dem Plan. Dann aber auch mit Besuch der Schiffe.
Publikumsmagnet zur Kieler Woche: das Open Ship mit vielen internationalen Gästen im Hafen. Foto: har
Am Donnerstag stand ich dann früh auf, da die Wettfahrtenalle auf den Vormittag gelegt wurden, weil es am Nachmittag sowohl Regen, als auch starken Wind geben sollte. Als der letzte Kutter der Offenen Landesjugendmeisterschaft OLJM im Ziel war, fing es an zu regnen. Also hatte die Wettfahrtleitung recht gehabt mit dem Wetter. Aber der Donnerstag hatte auch noch etwas Spektakuläres. In der ersten Wettfahrt der OLJM führte lange ein bestimmter Kutter; doch auf der Kreuz vordem Ziel hatte er sich verrechnet und ein Kutter legte sich über ihn. Und als wäre das nicht genug, kam auch noch ein dritter Kutter und Winddreher dazu.Diese drei Kutter drängten sich dann immer weiter ab, und ein vierter Kutter nutzte die Chance, wendete klug und ging als Erster durch das Ziel.
Am Freitag standen dann noch zwei Wettfahrten an. Einmal für die Jugendwanderkutter und die Internationale Klasse, und einmal für die OLJM. Am Abend kam es zur Siegerehrung. Die war wieder eine Attraktion für sich. Jedes Team aus der OLJM und von den Jugendwanderkuttern packte seinen Schlachtruf aus.
Gute Laune, gutes Wetter – egal auf welchem Platz man landet … Foto: har
Mit diesem Erlebnis ging dann die Kieler Woche für mich zu Ende. Mir hat dieser „Job“ sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Aber vor allem hat es mir gezeigt, wie entspannt die Marinekutterregatta abläuft. Aber das muss sie ja auch, denn sie fand bereits zum 129. Mal statt. Nur melden sich immer weniger Teams; deswegen ist die Jugendarbeit ziemlich wichtig. Leider können die meisten Jugendlichen wohl nicht mal zwei Stunden ohne Handy sein. Und dasist schade. Doch wir geben nicht auf und wollen die Kutterregatta wieder bekannter machen!