Die Flotte segelt … fast

Voller Einsatz beim „Segel-Yoga“: Jonas überredet den Kiel der „Regulus“, das Schwert des Bootes wieder freizugeben. Foto: Jörn

Endlich, endlich sind die ersten großen Boote im Wasser. Die Arbeiten für die Renovierung des Gruppenraums in der vergangenen Wintersaison haben eben doch ihren Tribut erhalten. Die Kutter „Aneesa“ und „Fritjof“ liegen in der Förde an ihren Liegeplätzen – sie können zwar eingesetzt werden; von einem rundum zufriedenstellenden Zustand mit poliertem „Finish“ sind sie jedoch ein paar Faden entfernt. Gleiches gilt für die Varianta „Regulus“, die wir in dieser Saison ursprünglich gar nicht hatten nutzen wollten, weil das Cockpit in einer Halle überholt werden sollte. Aber auch das muss noch ein bisschen warten.

  • Janek passt von oben auf, dass die anderen unter der „Regulus“ beim Ausbessern des Antifoulings auch wirklich alles richtig machen. Foto: Jörn

Die letzten Tage vor dem Kranen waren im Verein noch einmal richtig hektisch geworden. Der Kutter „Fritjof“ musste aus der Halle – aufrecht unmöglich, weil das Tor zu klein ist. Also musste er mit viel Muskelkraft und den grundsätzlichen Hebelgesetzen so weit auf die „Backe“ gelegt werden, dass es passte. Und anschließend alles wieder zurück. Schwesterschiff „Aneesa“ ärgerte uns wieder mit ihrem Schwert, das repariert schien, nach dem Einbau des Schwerttischs aber nicht mehr einzuholen war. Dazu waren noch allerhand Punkte auf der Elektrik-Liste abzuhaken. „Regulus“ war weitgehend gesäubert, wenn auch nicht zur Zufriedenheit aller. 😉 Zudem waren zwei weitere Boote nicht fertiggeworden; die kommen wohl 14 Tage später nach.

Aber es half alles nichts: Der Termin mit unserem Kranfahrer Peer war gemacht und bestätigt. Der Countdown lief unerbittlich. Wie in jedem Jahr waren wir sicher, dass irgendwas übersehen worden war. Und wie in jedem Jahr klappte es dennoch. Asha und Dörte hatten Proviant für den Krantag beschafft. Und so gab es vor, während und nach der Veranstaltung „Hotdogs“ bis zum Abwinken. Bei allen Booten wurde mittags schnell das Antifouling vervollständigt. Und wie in den Vorjahren zeigte sich „Regulus“ mit dem Schwert zickig: Mit Hammer, Schraubenzieher, Säge, Zange und den einfallsreichen Methoden von Jonas kam das stählerne Anhängsel dann doch zum Vorschein. Ein falsch angebauter Ruderbeschlag bei „Fritjof“ wurde schleunigst umgebaut, eine Lücke im Kiel-Profil spontan geschlossen. „Aneesa“ schwebte wie in den Vorjahren mit ausgefahrenem Schwert Richtung Förde.

Um den Aufwand in Grenzen zu halten, verzichteten wir darauf, unsere „Varianta“ ohne Mastkran aufzuriggen. Und das war eine gute Entscheidung, denn das Stellen der Riggs bei den beiden Kuttern erwies sich als komplizierter als gewohnt. Wantenspanner mussten ausgetauscht, nicht mehr ganz zuverlässige Beschläge an den Spieren sinnvoll „umschifft“ werden. Finja hatte zum Schleppen ein großes Motorschlauchboot im benachbarten „Camp“ ausgeliehen, so dass wir uns auch hier auf der sicheren Seite fanden.

Gegen 19 Uhr waren die Boote an ihren Liegeplätzen, die meisten Hinterlassenschaften aufgeräumt – und die Verabredung für den folgenden Morgen stand ebenfalls. 😉

  • Gute Laune mit allen Segeln, aber ohne Wind beim „Ansegeln“. Foto: Christiane

Am Folgetag war die Situation natürlich wieder entspannter. Immerhin ging es „nur noch“ um gemeinsames Segeln und Essen. Morgens um halb zehn wurde die letzte Ausrüstung vom Verein zum Hafen geschleppt oder per Bollerwagen gefahren. Nacheinander verteilten sich alle Seglerinnen und Segler auf die Kutter und die „Johanna“. Und als schließlich die Crews vollzählig waren, legten die Boote Richtung Förde ab. „Fritjofs“ Besatzung hatte es am eiligsten und bekam deshalb die letzte Brise an diesem Morgen mit. Die anderen kamen erstmal gerade so aus dem Hafenbecken und dümpelten ganz, ganz langsam Richtung Marinestützpunkt. Natürlich kam der nicht vorhandene Wind aus Nord, wenn er denn mal kam. Und so wurde dieser verlängerte Vormittag zum ausgedehnten Sonnenbad irgendwo zwischen 0.0 und 2.6 Knoten. Letztere erreichten die beiden Kutter „Aneesa“ und „Fritjof“, weil der Heimweg Richtung Grillwurst etwas zügiger genommen wurde – jeweils mit Spinnaker übrigens.

Wind und Strömung waren am Wochenende keine Themen: Und dehalb haben wir auch diesen Fender wieder einfangen können. Foto: mor

Der übrige Tag verging wie im Flug mit Klönen, Essen und Aufräumen der Reste vom Vortag. Die Kutterböcke wurden ordentlich aufgestellt, der hölzerne Bootswagen in der Halle wieder unter die Decke gezogen. Und Asha, Birgit, Helge und Malte „schmissen“ die Pantry und den Grill. Fazit: Es wurde doch noch ein schöner, wenn auch etwas verspäteter Start in unsere Segelsaison.
Klaas

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