
Der Silberstreif der kommenden Segelsaison wird am Horizont sichtbar. Deshalb haben wir heute bei der Arbeit an den Booten richtig „reingehauen“. Und damit sich schon einmal das richtige Gefühl einstellt, musste gleich das erste Boot in die Förde geworfen werden. Der 420er „Jam Jam“, der uns in den vergangenen Wochen manches Kopfzerbrechen bereitet hatte, war das passende Versuchsobjekt.

Das Vorschiff des Bootes, das reichlich „weich“ geworden war, hatte stabilisiert werden, viele Beschläge hatten ausgetauscht oder repariert werden müssen. Der Schwertkasten war zu Beginn der Winterarbeit eher ein unabhängiges Accessoire zur Jolle gewesen – sprich: da war Einiges zu laminieren gewesen, um aus dem Springbrunnen wieder ein ordentliches Boot zu machen … aber … beim fröhlichen zu Wasser lassen entpuppte sich „Jam Jam“ doch als Salzwasser-Springbrunnen. Wir hatten etwas übersehen: die kleine Lenzklappe, die eigentlich dazu dient, Wasser nach dem Kentern wieder aus dem Boot zu bekommen. Dummerweise war die Klappe verbogen, die Dichtung völlig verrottet. Dabei hatte sie auf ersten Blick doch völlig funktionsfähig ausgesehen.

Also ganz schnell wieder aus dem Wasser – und zurück in die Bootshalle. Und es folgt der Beginn der neuerlichen Reparatur: Die Lenzklappe muss raus, im Netz nach Ersatz gesucht werden. Die alte Klappe ist nicht mehr zu retten, verbogen, undicht eben. Also bleibt das Loch im Boot bis zum nächsten Wochenende, in der Hoffnung, bis dahin das richtige Ersatzteil bekommen zu haben. Wir packten „Jam Jam“ erstmal wieder unter eine Persenning. Immerhin ist das gute Stück ansonsten wieder einsatzbereit.

Aber nicht nur der 420er kam heute „auf die Werkbank“. Zwei Optimist-Jollen bekamen ihren Anteil ab, wurden angeschliffen, einer von ihnen sorgfältig ein ungewolltes Loch im Schwertkasten verschlossen. Unsere „Floh“-Jollen ereilte das gleiche Schicksal; auch sie erhielten eine liebevolle Behandlung mit grobem Schleifpapier. Und der ZK-10-Kutter „Fritjof“ schließlich wurde von innen trocken gelegt und von außen gesäubert, dazu die Ruderbeschläge gereinigt. Wie gesagt, es gibt einen Silberstreif am Horizont. Wir werden langsam unruhig und wollen auf das Wasser. Und die Boote scheinen es auch schon ein wenig zu merken….
Klaas
Ungewohntes Bild: Wo sind all die Boote hin? Die Kieler Marine-Jugend hat für kurze Zeit etlichen schwimmenden Untersätzen ein bisschen Sonnenlicht verschafft. Foto: Finja Kurze Absprachen zwischen den Arbeitsschritten: Ole, Cathrine, Cara, Hannes und Constantin sind konzentriert dabei. Foto: har Nix frische Luft an der frischen Luft: Beim Abschleifen einer Optimist-Jolle schützen sich Cathrine und Cara natürlich gegen den ungesunden Schleifstaub. Foto: har „Magische Hände“ am Optimisten: Stefan repariert einen schadhaften Schwertkasten mit Epoxidharz. Foto: har Zwischendurch bedarf auch der Kutter der Pflege: Emely, Jan, Cathrine und Cara ösen das große Boot aus, bevor die Persenning wieder darüber gespannt werden kann. Foto: har Der so genannte Wasserpass des Kutters „Fritjof“ wird saubergemacht. Stephan putzt mit dem Schwamm den Dreck weg. Foto: cmo Das „Holz“ muss aus dem Weg, um die Jollen hier vorbeizubekommen. Masten, Bäume und Riemen des ZK-10-Kutters werden und die Decke gezogen. Foto: har Alles muss raus. Mehrere Boote werden vor die Halle geschoben. Foto: har Guidos Lachen ist fröhlicher, als es der Zustand der ramponierten Jolle vermuten lässt, die er gerade abschleift. Foto: har Die schweren Boote müssen nicht unbedingt etliche Meter geschleppt werden. Das geht auch bequemer. Finja schiebt schon mal das passende Gestell zum Verladepunkt. Foto: har Die Boote auf dem Gelände müssen für die kommenden Arbeiten komplett umgestapelt werden. Foto: cmo Schnell einen Bootswagen vorbereitet: Der sanierte 420er soll in der Kieler Förde getestet werden. Foto: har