12.000 Kilometer von Kiel verhakt sich die Ankerkette

Die Ankerkette der „Gegenwind“ muss von Tauchern befreit werden – in 17 Metern Tiefe. Foto: Reich/Aßmann

Als Marine-Jugend-Mitglied kann man etwas erleben, auch außerhalb von Deutschland. Helge Aßmann und Asha Reich mit ihrer Yacht „Gegenwind“ haben wir hier ja bereits vorgestellt. Die „Drei“ sind schon seit Sommer 2014 unterwegs und hängen im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie noch immer in Dili fest. Dili in Osttimor wohlgemerkt. Zur Orientierung: Das sind vom Kieler Heimathafen aus gemessen schlappe 12.000 Kilometer Luftlinie. Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob die Reise bald weitergehen könnte. Aber dann verfügte die Regierung in Osttimor, Hafen und Flughafen wegen der Infektionsgefahr noch bis 28. Juni dicht zu lassen.

„Bestehen bleibt weiterhin das Tragen von Masken in Läden und in öffentlichen Gebäuden, genauso wie die Händehygiene und das „social distancing“, wobei die Masken auch immer häufiger nur unter dem Kinn hängen und das Händewaschen ab und zu mal vergessen wird, oder gar nicht mehr möglich ist, weil man vergessen hat, den Wassertank aufzufüllen – aber so schlimm ist das ja nicht, solange keine Reisenden ins Land kommen, die das Virus wieder einschleppen“, schreiben Asha und Helge in ihrem Logbuch.

Vor einigen Tagen mussten die beiden Segler sogar Taucher anrücken lassen. „Gegenwind“ hing im wahrsten Sinn des Wortes fest. Die Ankerkette hatte sich am Grund verhakt – in 17 Metern Tiefe. Eine straffe Leine ist für das Boot allerdings nicht ungefährlich. Die vorherrschenden Winde haben in der beginnenden Wintersaison gedreht und verursachen Wellen, die die Yacht „hüpfen“ lassen. Nach getaner Arbeit unter Wasser ist „Gegenwind“ aber zumindest am Ankerplatz wieder frei beweglich. Die gesamte Geschichte könnt Ihr im erwähnten und verlinkten Logbuch lesen!
Klaas

Nur um einmal einzuordnen, wo Asha und Helge seit einer ganzen Weile festhängen: Der Pfeil zeigt die Position bei Dili in Osttimor. Karte: OpenStreetMap / (Open Database Licence (ODbL) 1.0)

Eine Antwort auf „12.000 Kilometer von Kiel verhakt sich die Ankerkette“

  1. Das ist wieder ein interessanter bericht. Ich habe aber auch eine (geringfügige) Befürchtung: Wir andere Erdumsegler könnten Asha und Helge bei ihrer Rückkehr so etwa Ostausgang Englischer Kanal wieder umdrehen, weil ihnen die Enge an Land uswusf. bedrohlich erscheint. Und dann würden wir ihren Berichte nicht live im Vereinsheim erleben können. Das wollen wir aber – also: Mast- und Schotbruch für die letzten 12.000 km (oder ca. 6.500 sm) Luftlinie zurück nach Kiel.
    Dieter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert