Rund Fanø

Nach den ersten Segelversuchen im Watt wurde Fritjof erstmal sicher mit vier Ankern im Hafen angeleint, um eine Sturmflut abzuwettern. Der Kutter hat den Sturm gut überstanden, nur die Spitze vom Windex ist abgebrochen und davongeflogen. Die Optimisten sind derweil fleißig gesegelt worden.

Nach zwei Wochen, am Montag, 14. August, stand der Wind und die Tide richtig, eine Crew mit vier Kindern und drei Erwachsenen war bereit, Fritjof brach auf zu einem Tørn rund um die Insel, erste Etappe bis Nordby Havn. Der Weg ist gut mit Priggen markiert. Bei Hochwasser sind wir gut durchgekommen. Vor Erreichen des Esbjerger Fahrwassers mussten wir unter der Stromversorgungsleitung von Fanø durchfahren. Die junge Crew wurde etwas nervös. Der Ewer Regina aus Schlüttsiel fährt dort regelmäßig durch, mit knapp 12m Masthöhe, für Fritjof ist das also keine Problem. Trotzdem sind wir so weit wie möglich nach Norden gefahren und haben die Leitung nahe am Strommasten passiert, wo die Leitung höher hängt. Im Fahrwasser von Nordby mussten wir kreuzen, aber das Wasser stand hoch genug, um weite Schläge über die Sandbank zu machen um der Fähre auszuweichen.

Vier Nächte lag Fritjof am Kai von Nordby Havn. Drei Tage kostenfrei, die vierte Nacht haben wir im Rådhus bezahlt. An jedem Tag sind wir mit dem Kutter los. Einmal nur zum Spaß, Richtung Blåvand, aber da kam Tide und Wind entgegen, wir kreutzen auf der Stelle, also ging es zurück in den Hafen. Am Mittwoch das gleiche Spiel nur, daß wir früh Morgens nach dem Hochwasser losgefahren sind, um dann vor der Insel nach Sønderho zu segeln. Das ging prima mit der Tide. Wir dachten, die Sandbanken vor der Insel seien hinter uns, da belehrte unser Schwert uns gegenteiliges. Eine Wende gelang, um ins Fahrwasser zurückzukehren, und dann stand uns die See zwei Meter hoch gegenan. Eine Wende Richtung Westen erschien aussichtslos, also fielen wir ab und sind vor dem Wind gegen die Ebbe nach Nordby zurückgesegelt. In beiden Richtungen haben wir bei hohem Wasserstand das alte Fahrwasser von Nordby genutzt.

Am Donnerstag war der Plan bei Nordost Wind hinter der Insel nach Sønderho zurück zu kehren. Um bei Hochwasser in Sønderho anzukommen wollten wir kurz nach dem Niedrigwasser los fahren. Leider haben wir es gegen Wind und Tide nicht aus dem Fahrwasser von Nordby heraus geschafft. Das alte Fahrwasser hatte zu wenig Wasser. Ein Kutter der Esbjerg Havneskole hatte uns Hilfe angeboten. Dies Bestand aber darin, ein SAR-Boot zu rufen, das uns dann nach Nordby zurückgeschleppt hat. Das war widersinnig, weil wir das locker in Minuten aus eigener Kraft geschafft hätten. Aber man will mit solchen Leuten natürlich nicht diskutieren, die kennen sich hier besser aus. Die Aussage war, bei Ostwind sei hinter der Insel zu wenig Wasser. Ich denke, wir hätten das geschaft, aber es war natürlich nicht an einen zweiten Versuch zu denken. In der kommenden Nacht wurden starke Böen aus Ost erwartet, die unserem Kutter am Kai von Nordby Havn schwer zugesetzt hätten. Also haben wir Fritjof in den Nordby Lystbådehavn an einen schwimmenden Steg verlegt.

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