
Es ist nicht zu leugnen: Der Herbst hat Einzug gehalten und mit ihm das für das Segeln oft nicht immer passende Wetter. Und wie immer, wenn der Wind zu stark ist – Regen zählt nicht –, muss unser Rettungsboot ran, der Kutter. So lief es auch an diesem Wochenende. Gegen 14.30 Uhr legten wir mit „Fritjof“ ab und segelten in die Förde hinaus. Dabei stießen wir auf Tonnen, die offensichtlich für eine Regatta ausgelegt worden waren – für Folkeboote, wie wir dann feststellten. Kieler-Woche-gestählt diskutierten wir noch die wahrscheinlichen Kurse der Wettfahrt, kamen aber zu dem Schluss, dass es sich wohl nicht um „olympische Dreiecke“ handeln könne. Wir entdeckten nämlich nur zwei der markanten Tonnen.
Spannung an der Hafeneinfahrt
Der Wind blies immerhin so kräftig, dass wir lieber auf das Großsegel verzichteten. Gegen 15.45 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zurück. Der erste Versuch, die Hafeneinfahrt zu nehmen, endete in einer kleinen Überraschung. Schön vor dem Wind wollten wir die Lücke in der Mauer nehmen … da war der Wind plötzlich weg. Allerdings nicht so, dass wir regungslos im Wasser gelegen hätten. Die Fock brachte uns langsam aber unbarmherzig vom Kurs ab. Also mussten wir wenden, ein Stück hinaussegeln und einen neuen Anlauf nehmen. Der klappte dann aber ohne weitere Probleme.

Während sich die Segler munter den Wind um die Nasen wehen ließen, kümmerte sich derweil ein einsamer „Arbeiter“ in der Bootshalle um das Wohlergehen des Materials. Guido hatte inzwischen an einem 420er weiter gewerkelt – mit einem vergleichsweise heftigen Aufwand. Das Boot, Jahrgang 1974, hatte in den vergangenen Jahren nach und nach ein stabilisierendes Kunststoff-Kreuz, auf dem auch der Mast ruht, einfach „abgeworfen“. Im sehr engen Bug-Bereich der Jolle ist das eine undankbare Aufgabe, etwas zu reparieren. Guido hatte den gesamten Bereich gründlich gesäubert und durchgepustet, bevor er ans „Festkleben“ ging. Ein halbes Dutzend passgenau zugeschnittener Leisten brachten ihm dann den Druck, der nötig ist, um das abgängige Teil anzupressen. Mal wieder ein hervorragender Job im Hintergrund, ohne den wir nicht so lässig die Boote nutzen könnten. Das ist damit schon der zweite 420er, der in diesem Jahr aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt werden kann.
Malte
Tapfer, tapfer, unsere Kuttergang! Und hohes Lob auch an Guido, dem einsamen und erfolgreichen Schaffer!
Und wie gut, dass wir noch dieses alte Prachtstück FRITJOF haben – sauwetterbeständig!